Diese Tourenbeschreibung richtet sich an Auto-Reisende mit PKW oder Wohnmobil und Rad-Tourenfahrer.

Wir beschreiben auf dieser Seite eine 103 Kilometer lange Tour von Akureyri nach Reykjahlið am Mývatn. Sie ist Teil unserer Beschreibung einer Umrundung Islands auf der Ringstraße für Radfahrer und Autoreisende. Eine Übersicht zu allen Abschnitten zur Ringstraße ist am Beginn dieser Seite dargestellt.

Tour durch Island auf der Ringstraße von Akureyri nach Reykjahlið

Unmittelbar südlich von Akureyri quert die Ringstraße den Eyjafjord auf einem Damm und einer Brücke. Am östlichen Ufer des Fjords wendet sich die 1 wieder nach Norden. Nach zwei Kilometern biegt die Ringstraße in die Auffahrt zum Tunnel Vaðlaheiðargöng ab. Seit Ende 2018 ist der Straßentunnel für den Verkehr freigegeben und zunächst mal mautpflichtig. Für Radfahrer und Fußgänger ist der Vaðlaheiðargöng gesperrt!

Wir führen unsere Route daher auf den Straßen 83 und 84 über den 325 Meter hohen Pass Vikurskarð ins Fnjóskadalur. Bis zur Fertigstellung des Tunnels war dies die Route der Ringstraße.

Für 12 Kilometer folgen wir dem Eyjafjord in einem Auf und Ab nach Norden. Dann biegen wir von der 83 in die 84 ab. Die 83 führt weiter entlang des Fjords nach Grenvik. Diese Strecke stellt eine interessante Alternative zur Pass-Straße dar, sie umgeht den Vikurskarð durch das Tal Dalsmynni (siehe unsere Tour 85 entlang der Nordküste, beschrieben in Gegenrichtung mit dem hier relevanten Abschnitt von Húsavik nach Akureyri). Touren-Radfahrer ersparen sich etliche Höhenmeter und gewinnen eine wunderschöne, kaum befahrene Strecke.

Zum Vikurskarð geht es auf einer guten Teerstraße mit Steigungen zwischen 6 und 9% in einem Tal über fünf Kilometer recht steil hinauf. Ab dem Scheitelpunkt folgt eine fünf kilometerlange Abfahrt ins Fnjóskadalur.

Nach drei weiteren Kilometern in leichtem Auf und Ab stoßen wir auf die aus dem Tunnel kommende Ringstraße. In leichtem Auf und Ab fahren wir 15 Kilometer auf der 1 durch das Tal Ljósavatnsskarð nach Osten. Zwischendurch mündet die aus Richtung Grenvik und dem Dalsmynni kommende 835 in die Ringstraße. Schließlich geht es am Ljósavatn vorbei und kurz danach biegt links die 85 nach Húsavik ab (siehe unsere Tour 85 entlang der Nordküste, beschrieben in Gegenrichtung mit dem hier relevanten Abschnitt von Húsavik nach Akureyri).

Wir bleiben auf der Ringstraße und erreichen vier Kilometern nach dem Abzweig der 85 den Goðafoss.

In mehreren mächtigen Kaskaden stürzt der Goðafoss in unmittelbarer Nähe zur Ringstraße über 10 Meter in die Tiefe. Vom Parkplatz führen Pfade entlang des Flusses Skjálfandafljót zu den Wasserfällen.

Unmittelbar hinter der Brücke über den Fluss Skjálfandafljót beginnt ein vier Kilometer langer Anstieg mit überwiegend 6 bis 7% Steigung 160 Höhenmeter hinauf zur Fljótsheiði. Die Fljótsheiði ist ein von Gras bewachsener, in Nord-Südrichtung verlaufender Rücken. Auf der anderen Seite des Rückens folgt ein Abstieg über 4 Kilometer und 230 Höhenmeter hinunter nach Laugar. Kurz vor dem Ort biegt die Straße 845 nach Norden ab.

Wir folgen der Ringstraße 1 nach Süden, passieren den Ort Laugar und fahren weiter durch das Tal mit verstreut liegenden Höfen. Am Talende erwartet uns ein Aufstieg von 180 Höhenmetern. Es geht mit 6 bis 8% zunächst zu einem großen Bauerngehöft hoch und wenig später folgt ein weiterer Anstieg zum See Másvatn. Die Landschaft ist eher unspektakulär, bei gutem Wetter sieht man in der Ferne aus der weiten Ebene 600 bis 800 Meter hohe Berge aufragen. Kurz hinter dem Másvatn erreichen wir auf einer Höhe von 335 Metern den höchsten Punkt dieser Etappe.

Vier Kilometer vor Erreichen des südlichen Endes des Mývatn biegt die Ringstraße nach Norden ab, um den Mývatn entlang seines östlichen und nördlichen Ufers zu begleiten. Wir wählen jedoch die südliche und östliche Umrundung und biegen zu diesem Zweck in die Straße 848 ein. Vier Kilometer nach Verlassen der Ringstraße berühren wir bei dem Ort Skutusstaðir das südliche Ende des Mývatn (Mückensee).

Einen Stopp lohnen die sogenannten Pseudokrater bei Skutusstaðir am Seeufer. Radtourenfahrer können ihre Fahrräder am Hotel abstellen und das nahe Gelände mit den Pseudokratern zu Fuß erkunden. Wie der Name vermuten lässt, handelt es sich nicht um echte Krater. Sie entstanden durch heiße Lava, die sich über wasserführendes Gebiet schob. Die Hitze brachte das Wasser zum Explodieren, aus der absinkenden Lava bildeten sich die Krater. Wege führen zwischen den Lavaformationen hindurch und auch auf ihre Ränder hinauf.

Die weitere Strecke entlang des Mývatn ist von vielen Buchten mit ungewohnt üppiger Vegetation geprägt und landschaftlich sehr reizvoll. Die Lava hat viele bizarre Formen geschaffen.

An der Ostseite des Mývatn zweigt eine Stichstraße zu den Lavaformationen Dimmuborgir ab. Am Ende der Stichstraße liegt ein Besucherzentrum. Von dort aus gibt es Rundwege von wenigen Minuten bis hin zu mehreren Stunden durch Täler, die von burgartigen Lavatürmen begrenzt sind. Die Landschaft wurde vor 2300 Jahren gebildet, als flüssige Lava einen See über dem Grundwasser bildete und das verdampfende Wasser die Lava vor dem Erstarren zu bizarren Formen aufrichtete.

Am nordöstlichen Ende des Mývatn liegt das vom Tourismus geprägte Reykjahlið. Spätestens beim Zelten werdet ihr feststellen, dass der See seinen Namen verdient. Gerade auf Wiesen und am Seeufer könnt ihr bei geeignetem Wetter Schwärme von Mücken beobachten und hautnah erleben.

Reykjahlið bietet das letzte Lebensmittelgeschäft entlang der Ringstraße bis Egilsstaðir!

Über Campingplätze entlang dieser Etappe informiert die Streckenübersicht.