Diese Tourenbeschreibung richtet sich an Auto-Reisende mit PKW oder Wohnmobil und Rad-Tourenfahrer.
Wir beschreiben auf dieser Seite eine 95 Kilometer lange Tour von Varmahlið nach Akureyri. Sie ist Teil unserer Beschreibung einer Umrundung Islands auf der Ringstraße für Radfahrer und Autoreisende. Eine Übersicht zu allen Abschnitten zur Ringstraße ist am Beginn dieser Seite dargestellt.
Die Ringstraße 1 verlässt Varmahlið in Richtung Osten. Auf einer Brücke wird der breite Fluss Heraðsvötn überquert. Bei Erreichen der Ostseite des weiten, ebenen Tales mit grünen Weiden biegt die Ringstraße nach Süden ab. Links zweigt die Straße 76 zur 21 Kilometer entfernten Nordküste Islands ab. Hier bietet sich eine interessante Alternativroute über Siglufjörður und Ólafsfjörður nach Akureyri (siehe Streckenbeschreibung Akureyri - Blönduós).
Entlang der Ringsstraße reiht sich ein Bauernhof an den nächsten. Westlich der Ringstraße fließt der Heraðsvötn. In regelmäßigen Abständen sind Steinwälle quer zum Flusslauf aufgeschüttet, sie sollen im Frühjahr die Fluten bändigen.
Vor uns liegt eine sehr schöne Etappe durch einen von West nach Ost sich über 50 Kilometer Luftlinie erstreckenden Gebirgszug. Bis zu 1300 Meter hoch sind die Berge, teilweise ganzjährig von Schnee bedeckt. Im der Mitte und im Osten schmiegen sich viele winzige Gletscher in Senken. Die Landschaft wirkt je nach Wetterlage drohend gefährlich oder erinnert im Bereich der Ringstraße an liebliche Alpentäler. Die Ringstraße nutzt für ihre Querung zwei Täler: im Westen das Norðuradalur und im Osten das Öxnadalur. Zwischen den beiden Tälern erstreckt sich die schöne Öxnadalsheiði. Bis auf 560 Meter über dem Meeresspiegel steigt die Ringstraße an, für Radfahrer bei Regen (oder Schnee) und Wind nicht einfach. Aber die imposante Landschaft macht die Anstrengung wett und notfalls schlagt ihr in der Öxnadalsheiði euer Zelt auf.
Nach etwa 10 Kilometern entlang des Heraðsvötn biegt die Straße 1 nach Osten ins Norðuradalur ab. Es geht kontinuierlich bergan. Die Steigung lässt sich aber gut bewältigen. Allerdings bläst in dem engen Tal und auch im folgenden schmalen Öxnadalur oft ein kräftiger Wind - wenn ihr Pech habt, von vorne - der das Radeln beschwerlich machen kann.
Im unteren Bereich des Tales gibt es grüne Wiesen, dann folgen Schotterflächen und später nackter Fels. Der Fluss Nörðura hat sich tief in das Tal eingeschnitten. An dem nach Süden abzweigenden, engen Krökardalur ist ein Parkplatz mit Tischen und Bänken angelegt. In einer Senke kann in Nähe des Parkplatzes notfalls gezeltet werden. Zum Wasserholen müsst ihr auf einem steilen Pfad zu der tief eingegrabenen Nörðura absteigen. Unten im Tal gibt es eine Fußgängerbrücke über die Nörðura.
In der Öxnadalsheidi, die sich vor und hinter der Wasserscheide erstreckt, gibt es viele schöne Zeltmöglichkeiten am Bach Öxnadalsa. Auf den umliegenden Bergen liegt auch im Sommer Schnee. Anschließend führt die Straße mit 8% abwärts. Wir mußten wegen des starken Gegenwindes aber auch bergab trotzdem noch kräftig in die Pedalen treten. Bei Audnir erreicht ihr einen Rastplatz in einem vor Wind schützenden Wäldchen mit Tischen und Bänken. In dem nördlich liegenden Gebirge sind bei gutem Wetter zahlreiche Gletscher sichtbar.
Beim Einschwenken der Ringstraße nach Süden in den Eyjafjörður, den großen Fjord, an dessen Ende Akureyri liegt, ist eine letzte Steigung von etwa 6% zu radeln. Von hier habt ihr einen tollen Blick auf die schneebedeckten Berge auf der gegenüber liegenden Fjordseite.
Akureyri ist die zweitgrößte Stadt Islands und bietet eine gute Gelegenheit, die Vorräte aufzufüllen. Sie liegt am inneren Ende des langen Eyjafjörður. Oft liegen Kreuzfahrtschiffe im großen Hafen. Es gibt mehrere Supermärkte und in dem etwas abseits der Ringstraße gelegenen kleinen Zentrum sogar eine kurze Fußgängerzone mit Cafés und Restaurants. Nett ist auch der Botanische Garten, eine blühende Oase.
Über Campingplätze entlang dieser Etappe informiert die Streckenübersicht.