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Tour durch Island: Ringstraße

Abschnitt:

Reykjahlið - Möðrudalur

Hverir, Island
Das Solfatarenfeld Hverir
Campingplatz und Gästehaus Möðrudalur
Campingplatz und Gästehaus Möðrudalur
Blick von Möðrudalur auf den Vulkan Herðubreið gegen Ende September
Blick von Möðrudalur auf den Vulkan Herðubreið gegen Ende September
Karte zur Tour von Reykjahlið nach Möðrudalur
Karte zur Tour von Reykjahlið nach Möðrudalur

Diese Tourenbeschreibung richtet sich an Auto-Reisende mit PKW oder Wohnmobil und Rad-Tourenfahrer.

Wir beschreiben auf dieser Seite eine 70 Kilometer lange Tour von Reykjahlið am Myvatn zum Bauernhof und Gästehaus Möðrudalur. Sie ist Teil unserer Beschreibung einer Umrundung Islands auf der Ringstraße für Radfahrer und Autoreisende. Eine Übersicht zu allen Abschnitten zur Ringstraße ist am Beginn dieser Seite dargestellt.

Tour durch Island auf der Ringstraße von Reykjahlið nach Möðrudalur

In Reykjahlið biegt die Ringstraße am Supermarkt scharf nach Osten ab und führt geradewegs auf einen quer zur Fahrtrichtung in Nord-Südrichtung verlaufenden Höhenrücken zu.

Nach nur 2,5 Kilometer erstreckt sich nördlich der Ringstraße ein Geothermalgebiet mit einem Geothermalkraftwerk und dem unmittelbar entlang der Straße liegenden Blue Lake. Auf der rechten Straßenseite könnt ihr in eine kurze Stichstraße zum Myvatn Nature Bath abbiegen. Es handelt sich um einen großen, türkisblauen Pool mit zwei Dampfbädern. Er ist fast so bekannt wie die Blaue Lagune bei Grimsstadir in der Nähe von Keflavik und auch fast so überlaufen. Isländer verirren sich nicht mehr in diesen teuren Touristen-Pool.

Der folgende Pass fordert den Radler mit einem Anstieg um 130 Höhenmeter auf vier Kilometern mit einer langen zehnprozentigen Steigung. Unterwegs gibt es einen Parkplatz zum Verschnaufen mit einem großartigen Blick über den im Westen liegenden Myvatn. Oben auf dem Pass angekommen, geht es auf einer kaum einen Kilometer langen Strecke mit 12% gleich wieder steil runter zum Solfatarenfeld Hverir.

Solfatarenfeld Hverir

Am Fuße des Tuffbergs Námafjall liegt das Solfatarenfeld Hverir. Das Gelände, direkt südlich von der Ringstraße gelegen, ist nicht zu verpassen. Ein großer Parkplatz zeigt schon die touristische Bedeutung dieses bekanntesten Solfatarenfeldes Islands. Im Prinzip ist das Gebiet zweigeteilt: In einen in der Ebene liegenden sehr leicht zugänglichen Teil und in einen zweiten Teil, der sich den gesamten steilen Hang des Höhenrückens hochzieht.

Der untere flache Teil ist sehr stark besucht. In Becken brodelt und blubbert heißer Schlamm, Wasserlöcher erlauben durch den aufsteigenden Dampf Rückschlüsse auf ihre Temperatur. Darüber hinaus gibt es kleine Erdkegel, aus denen zischend und pfeifend Dampf wie aus einem überhitzten Kochkessel austritt. Überall sieht (und riecht) man weißlich-gelbe Schwefelablagerungen.

Wer etwas Zeit hat, sollte unbedingt auf den Bergrücken steigen. Mehrere Pfade ziehen sich mehr oder weniger steil den Berg hinauf und führen an stinkenden und qualmenden Schwefelablagerungen vorbei. Ihr solltet jedoch der Versuchung widerstehen, zu nahe heran zu treten. Der Boden ist teilweise sehr heiß und nicht unbedingt trittfest. Von oben gibt es einen tollen Blick nach Westen auf den Myvatn, nach Süden auf den 1000 Meter hohen Tafelberg Bláfjall und nach Osten auf die weite Ebene, die wir später auf der Ringstraße queren werden.

Hverir ist sicher ein Höhepunkt im nördlichen Bereich der Ringstraße. Entsprechend viel Zeit solltet ihr euch dafür nehmen.

Jökulsa á Fjöllum und Dettfoss

30 Kilometer sind von Hverir bis zur Brücke über die Jökulsa á Fjöllum zu fahren. Die geteerte Ringstraße führt durch ein leicht welliges Gelände, das Mývatnsfjöll, ohne nennenswerte Anstiege.

Für Radtourenfahrer: Auf der weiten Hochebene findet sich kein Bach und keine Wasserstelle. Daher sollten für die gesamte Radtour unbedingt in Reykjahlið am Mývatn die Trinkflaschen aufgefüllt werden. An der wilden Jökulsa á Fjöllum ist wegen des Sandes in dem Gletscherfluss eine Wasseraufnahme schwierig und bedingt durch die starke Strömung auch nicht ungefährlich. Auf dieser Etappe am Rande des größten Wüstengebietes Islands, dem ca. 5000 Quadratkilometer großen Ódáðahraun ("Lavafeld der Missetäter"), gibt es keine Zeltmöglichkeit mit Wasserstelle!

Die große Hochebene präsentiert sich bräunlich-schwarz und ohne jegliche Vegetation. Teilweise bedecken Flugsandfelder auch die Straße, manchmal tanzen sandige Windhosen über die Landschaft. Man kann auch von heftigen Sandstürmen überrascht werden. Bei gutem Wetter habt ihr jedoch herrliche Ausblicke auf die begrenzenden Gebirgsketten und auf mächtige Vulkankegel, die aus der Ebene aufsteigen. Besonders beeindruckend ist der weit im Süden liegende und das Landschaftsbild prägende 1682 Meter hohe Tafelvulkan Herðubreið, der in der isländischen Mythologie als Götterburg Asgard gilt.

20 Kilometer nach Hverir biegt in Richtung Norden die Straße 862 ab. Sie führt zum 31 Kilometer entfernten Dettifoss und ist auch bis dorthin geteert. Ein Besuch des Dettifoss und der übrigen Wasserfälle und Schluchten entlang der Jökulsá á Fjöllum ist ein absolutes Muss (siehe hierzu unsere Tour 862 über den Dettifoss zur Ásbyrgi und zurück über die 864 zur Ringstraße).

Nach weiteren sieben Kilometer auf der Ringstraße zweigt in Richtung Süden die Hochlandpiste F88 ab. Nicht weit von der Ringstraße und der F88 erhebt sich der Ringwallkrater Hrossaburg ("Pferdeburg"), der früher als natürlicher Pferch für Pferde genutzt wurde. Der Kraterrand ist auf der Ostseite geöffnet und über eine Stichstraße zu erreichen.

An der Brücke über die Jökulsa á Fjöllum gibt es keinerlei Infrastruktur. Auf der östlichen Seite steht nur eine verschlossene meteorologische Mess-Station, die aber keine Möglichkeit zum Unterstellen bei Regen bietet. Die Jökulsa á Fjöllum ist mit einer Länge von 206 Kilometern der zweitlängste Fluss Islands und hat mit über 7000 Quadratkilometern das größte Einzugsgebiet aller Flüsse Islands. Sie bildet weiter nördlich einige spektakuläre Wasserfälle und hat atemberaubende Schluchten geschaffen, die über die geteerte 862 und die Piste 864 erschlossen werden .

Nur einen Kilometer östlich der Brücke über die Jökulsa á Fjöllum zweigt die Piste 864 nach Norden ab. Wie die 862 begleitet die 864 die Jökulsa auf ihrem Weg nach Norden zum Meer. Allerdings ist die 864 durchgehend ungeteert und über längere Distanzen mit argen Wellblechrinnen verziert. Trotzdem ist sie auch mit dem Fahrrad und 2WD-PKW machbar. Diese östliche Route und der über sie erschlossene östliche Aussichtspunkt am Dettifoss sind viel weniger frequentiert als die Touristenautobahn auf der Westseite des Flusses. Sie wird auch nicht von den vielen Reisebussen mit den Kreuzfahrttouristen befahren. Zudem könnt ihr bis auf die obere Fallhöhe unmittelbar an den Dettifoss gelangen. Siehe hierzu unsere Tour 862 über den Dettifoss zur Ásbyrgi und zurück über die 864 zurück zur Ringstraße.

Von der Jökulsa á Fjöllum nach Möðrudalur

Wir setzen unsere Tour auf der Ringstraße fort und durchfahren eine wüstenähnliche Ebene und steigen am Ausläufer eines Bergrückens mit gut zu fahrenden 6% hinauf ins Viðidalur. Auf den nächsten sieben Kilometern steigt die Ringstraße um 130 Höhenmeter an.

Im unteren Bereich des Viðidalur führen die Flüsse im Sommer kaum Wasser. Eine Übernachtungsmöglichkeit für Radtourenfahrer gibt es im oberen Bereich des Tales, dort, wo von der Ringstraße nach Westen ein Schotterweg zu einem Schafstall abzweigt. Hier gibt es eine saftige Wiese nicht weit vom Stall in der Nähe eines Baches (Position N65 29.977 W15 58.747, Höhe 458m). Dies ist die erste gute Zeltmöglichkeit unmittelbar an der Ringstraße seit Verlassen des Mývatn. Auch im weiteren Verlauf der Ringstraße bis zum südlichen Abzweig der Straße 901 gibt es immer wieder schöne Zeltmöglichkeiten.

Die Ringstraße überwindet einige Kilometer hinter dem Schafstall einen kleinen Pass mit einer Höhe von 531 Metern und durchquert in der Folge ein Hochtal. Kurz hinter dem Pass erreicht ihr den Abzweig der Piste 901 zum Bauernhof Mödrudalur.

Der Hof bietet ein Gästehaus, ein Restaurant und einen Campingplatz. Ursprünglich verlief die Ringstraße auf der heutigen 901, wurde dann aber weiter nach Norden verlegt und ist nun im Winter nicht so stark durch Schneeverwehungen gefährdet. Details zum Hof Möðrudalur und zur 901 findet ihr in der nächsten Seite.

Über Campingplätze entlang dieser Etappe informiert die Streckenübersicht.

Hverir, Island
Solfatarenfeld Hverir
Hverir, Island
Solfatarenfeld Hverir
Hverir, Island
Solfatarenfeld Hverir
Hverir, Island
Solfatarenfeld Hverir
Hverir, Island
Solfatarenfeld Hverir
Ringstraße, Island
Blick über die Ringstraße nach Westen auf den Gebirgszug bei Hverir
Wüstenlandschaft an der Jökulsa á Fjöllum, Island
Wüstenlandschaft bei der Brücke über die Jökulsa á Fjöllum
Jökulsa á Fjöllum, Island
Brücke über die Jökulsa á Fjöllum
Ringstraße im Viðidalur
Ringstraße im Viðidalur
Höhenprofil zur Tour von Reykjahlið nach Möðrudalur
Höhenprofil zur Tour von Reykjahlið nach Möðrudalur (Nächste Seite Nächste Seite)