Diese Tourenbeschreibung richtet sich an Auto-Reisende mit PKW oder Wohnmobil und Rad-Tourenfahrer.
Wir beschreiben auf dieser Seite eine 112 Kilometer lange Tour von Húsavik nach Akureyri. Sie ist Teil unserer Beschreibung einer mehrtägigen Tour von Egilsstaðir entlang der isländischen Nordküste nach Akureyri. Eine Übersicht zu allen Abschnitten der Strecke ist am Beginn dieser Seite dargestellt.
Ab Húsavik folgen wir der Straße 85 nach Süden. In Fahrtrichtung rechts von uns erstreckt sich die hier 15 Kilometer breite Bucht Skjálfandi. Westlich der Bucht erheben sich über 1000 Meter hohe, von kleinen Gletschern und Schneefeldern bedeckte steile Berge auf einer unbewohnten, weit ins Meer ragenden Halbinsel, die wir im Rahmen dieser Tour noch befahren werden.
Doch zunächst zweigt 8 Kilometer südlich von Húsavik die durchgehend geteerte Straße 87 (Ksilvegur) ab. Hierüber könnt ihr nach einer 42 Kilometer langen Fahrt den Ort Reykjahlið am östlichen Zipfel des Mývatn erreichen. Zum Myvatn siehe unsere Beschreibung des Abschnittes von Akureyri nach Reykjahlið im Rahmen der Tour über die Ringstraße.
Die 85 wendet sich nach dem Abzweig der 87 allmählich nach Westen und quert eine von zwei Flüssen geschaffene fruchtbare Schwemmebene. Doch zunächst durchfahren wir das Lavafeld Aðaldalshraun. Am westlichen Rand der Ebene fließt die vom Mývatn kommende Laxá und östlich der vom Vatnajökull kommende, 178 Kilometer lange Fluss Skálfandafljót. Er ist der viertlängste Fluss Islands. Viele Bauernhöfe haben sich in dem fruchtbaren Tal angesiedelt, wir durchfahren eine von intensiver Landwirtschaft geprägte Gegend.
Nach Queren der Brücke über den Skálfandafljót führt uns die Straße 85 unmittelbar entlang der Wiesenhänge des Kinnarfjöll. Auch hier reihen sich die Bauernhöfe wie an einer Perlenschnur aneinander. Nach der Brücke über den Skálfandafljót beginnt die Straße während 10 Kilometern um 120 Höhenmeter langsam anzusteigen. Schließlich mündet die 85 auf 120 Metern Höhe in die Ringstraße und schlagartig nimmt der Verkehr zu.
Zum sehenswerten Goðafoss folgt ihr der Ringstraße nach links für 4 Kilometer (siehe Streckenbeschreibung von Akureyri nach Reykjahlið im Rahmen der Tour über die Ringstraße).
Wer es eilig hat, kann nun bis Akureyri auf der breit ausgebauten Ringstraße bleiben. Bis ins Zentrum von Akureyri sind es durch den Tunnel Vaðlaheiðargöng nur noch 30 Kilometer. Für Radfahrer ist der Tunnel allerdings gesperrt, sie müssen über den 325 Meter hohen Pass Vikurskarð kurbeln. Siehe hierzu unsere Streckenbeschreibung von Akureyri nach Reykjahlið im Rahmen der Tour über die Ringstraße.
Wir empfehlen jedoch, nur 14 Kilometer auf der Ringstraße zu bleiben und dann in die Piste 835 einzubiegen und einen lohnenden Umweg durch das einsame Dalsmynni zu nehmen. Hierher verschlägt es nur wenige Touristen. Für Touren-Radfahrer bietet die Strecke den Vorteil, den 325 Meter hohen Pass Vikurskarð zu umgehen. Allerdings ist die 835 durchgehend nicht geteert, wegen des wenigen Verkehrs jedoch sehr gut zu fahren. Nach dem Abzweig von der Ringstraße geht es noch kurz abwärts und dann während eines Kilometers um 40 Höhenmeter hinauf. Anschließend rollt ihr 12 Kilometer lang fast nur abwärts durch ein grünes Tal mit vielen Aufforstungen.
Nach 13 Kilometern auf der 835 zweigt etwas versteckt rechts die Piste F899 (Flateyjardalsvegur) ab. Über 33 Kilometer führt sie durch die Flateyjardalsheiði in Richtung Norden zum Meer. Es ist eine wunderbare Strecke durch ein herrliches Tal. Alle Bauernhöfe entlang der Piste sind schon vor langer Zeit verlassen worden und nur noch die Fundamente übrig geblieben. Allerdings sind mehrere Furten zu meistern, die Vierradantrieb und Bodenfreiheit erfordern. Für Radfahrer sind die Furten jedoch machbar. Es geht zwar ständig durch ein Tal, trotzdem sind bis zur Wasserscheide einige Höhenmeter zu fahren und am Ziel erwartet euch keinerlei Infrastruktur.
Nach dem Abzweig der F899 geht es auf der 835 etwas rauf und runter durch das Dalsmynni, bis schließlich am Meer die geteerte 83 erreicht ist. Hier bietet sich an, rechts in die 83 nach Grenivik abzubiegen. Zu Beginn der Strecke und in Grenivik gibt es jeweils Campingplätze, in Grenivik zudem ein Geschäft und ein Schwimmbad (siehe Streckenübersicht).
Grenivik liegt am Eyjafjörður am Fuß einer halbkreisförmigen Halbinsel mit einem 261 Meter hoch aufragenden Berg. Interessant ist ein nördlich von Grenivik das Ufer begleitender 4WD-Weg. Er beginnt am letzten Haus an einem Viehgatter. Bis dorthin ist die Piste noch gut ausgebaut. Besser und interessanter als auf 4 Rädern ist es, ab hier auf dem einspurigen Fahrweg durch die Wiesen zu wandern. Er führt bis zur Ruine Sænes. Bis dort sind ca. 75 Minuten zu gehen. Ab Sænes geht es auch mit dem Geländefahrzeug nicht mehr weiter. Über die Berge führt ein Wanderpfad hinüber zur Piste F839!
Ab der Kreuzung von 835 und 83 folgen wir für 12 Kilometer mit einigem Auf und Ab von bis zu 60 Höhenmeter der Küstenlinie des Eyjafjörður nach Süden. Dann zweigt links die Straße 84 ab. Vor dem Bau des Tunnels Vaðlaheiðargöng führte auf dieser Route die Ringstraße über den Pass Vikurskarð nach Osten. Den Abzweig in den Tunnel Vaðlaheiðargöng und damit die Einmündung der 83 in die Ringstraße erreicht ihr nach weiteren 13 Kilometern. Entlang der 83 liegen etliche Bauernhöfe und nach dem Tunnel begleiten sogar schon die ersten Hotels und Gästehäuser die Straße.
Mittels einer Brücke und eines Damms kürzt die Ringstraße den innersten Zipfel des Eyjafjörður ab und erreicht am westlichen Ufer des Fjords schließlich Akureyri.
Akureyri ist die zweitgrößte Stadt Islands und bietet eine gute Gelegenheit, die Vorräte aufzufüllen. Sie liegt am inneren Ende des langen Eyjafjörður. Oft ankern Kreuzfahrtschiffe im großen Hafen. Es gibt mehrere Supermärkte und in dem etwas abseits der Ringstraße gelegenen kleinen Zentrum sogar eine kurze Fußgängerzone mit Cafés und Restaurants. Nett ist auch der Botanische Garten mit Rosen und Sommerblumen, mitten in der blühenden Oase findet ihr ein schönes Café.
Über Campingplätze und Einkaufsmöglichkeiten entlang dieser Etappe informiert die Streckenübersicht.
Ab Akureyri könnt ihr weiter über die Ringstraße fahren. Wir haben die vollständige Umrundung Islands auf der Ringstraße im Uhrzeigersinn beschrieben. Siehe auch den hier relevanten Abschnitt von Varmahlið nach Akureyri.