Einführung

Wir beschreiben auf dieser Seite einen 69 Kilometer (ohne Fähre 55 km) langen Abschnitt eines Radweges durch Norwegen von Botnhamn nach Tromsø. Er ist Teil einer Radtour von Bodø nach Tromsø. Eine Übersicht zu allen Seiten der Radtour ist oben am Beginn dieser Seite dargestellt.

Radtour von Botnhamn nach Tromsø

Unsere Wegeführung ist identisch mit der norwegischen Nationalen Fahrradroute 1 (Kystruta) und dem Eurovelo 1 (Atlantic Route).

In Botnhamn gehen wir auf die Fähre nach Brensholmen (siehe Streckenübersicht). Bei gutem Wetter sehen wir vom Schiff aus die Inseln Edøya und Hillesøya.

Unser Radtour setzen wir in Bremsholmen auf der 862 fort. Wir radeln auf ebener Strecke entlang des Kattfjords. Es folgt der sehr schmale Sørfjord, der ganz auszufahren ist. Daran schließt sich der Nordfjord an, dem wir bis zu seinem Ende folgen. Unmittelbar am Ufer am inneren Ende des Fjords gibt es eine große Naturzeltstelle mit Wiese zwischen Birkenwald. Wasser gibt es aus dem Fluss am Ende des Stichweges zu den Zeltstellen. Der Platz ist auch bei Anglern und Wohnmobilfahrern beliebt. In der Nähe liegt am Hang ein Kieswerk.

Nun heißt es 175 Höhenmeter anzusteigen bis zum Kattfjordvatnet. Dann wieder hinunter auf Meereshöhe zum Kaldfjord und über eine Landbrücke zum Sandnessundet.

Abstecher zum Ersfjord und nach Rekvik

Am Kaldfjord zweigt links eine 37 Kilometer lange Stichstraße nach Rekvik ab, die landschaftlich sehr lohnend ist. Allerdings gibt es entlang der gesamten Strecke zwar einige kleine Orte, jedoch keine Infrastruktur zum Übernachten und Einkaufen. Wer es eilig hat, sollte wenigstens die ersten ein bis zwei Kilometer entlang des Kaldfjords fahren, dann liegt links der Ort Ersfjordbotn am Ersfjord. Es reicht bis zum Wanderparkplatz des örtlichen Sportvereins unterhalb des Sendemastes zu fahren und die wenigen Meter hinauf bis zum Mobilfunksendemast zu gehen. Von dort habt ihr einen herrlichen Blick über den wunderbaren Ersfjord und den ihn begrenzenden 1000 Meter hohen Gipfeln.

Wer mehr Zeit hat, sollte die gesamten 37 Kilometer bis Rekvik fahren. Die ersten 30 Kilometer bis Tromvik sind geteert. Für Radfahrer ist die Strecke durchaus anstrengend, es gibt einen Anstieg auf 166 und einen zweiten auf 241 Meter über Meersniveau. Die Anstiege starten natürlich immer auf Meereshöhe.

Nach dem ersten Pass von 166 Metern Höhe seid ihr vom Kaldfjord zum Grøtfjord hinüber gewechselt. Der nur 5 Kilometer lange Grøtfjord wird komplett ausgefahren. An seinem Ende und im westlichen Bereich wird er von einem beeindruckenden Bergpanorama mit einem kleinen Gletscher begrenzt. Bis fast ans Ufer des Fjords fallen die Berge steil ab und hinterlassen großes und kleines Geröll in Form von großen und kleinen Felsbrocken in Straßennähe.

Nach dem Grøtfjord wird der Fischerort Tromvik erreicht, er liegt einige hundert Meter rechts unserer Route und verfügt über einen überraschend großen Fischerhafen.

Viel interessanter als Tromvik ist jedoch die Weiterfahrt auf der nun ungeteerten sieben Kilometer langen Piste nach Gretvik. Die Straße erklimmt einen Pass von 240 Metern Höhe. Bereits während der Anfahrt bieten sich tolle Ausblicke auf die beidseitig und insbesonder auf die südlich der Piste liegenden Berge. Besser ist jedoch, vom Parkplatz auf der Passhöhe eine kurze (ca. 30 Minuten) und einfache Wanderung zum 575 Meter hohen Brosmetind zu unternehmen. Der Weg hinauf ist einfach und nicht sonderlich steil, ihr beginnt ja auch bereits auf der Passhöhe von 240 Metern.

Nach Norden fällt der Brosmetind sehr steil, fast senkrecht, zum Meer hin ab. Ein toller Blick bietet sich ringsum auf Tromvik und den 575 Meter tief unten liegenden Weiler Rekvik. Vorgelagert seht ihr die bergige Insel Sessøya mit einigen Häusern und einer Fischzuchtanlage im Meer. Wir können bis auf die Berge von Senja schauen. Südlich der Straße liegen mehrere bis zu 1000 Meter hohe steilen felsige Gipfel. Man erkennt noch gut die Stellen, an denen früher kleine Gletscher eingebettet waren. Einfacher als mit einer Wanderung zum Brosmetind könnt ihr keine beeindruckende Sicht auf die Bergwelt bekommen.

Beim Parkplatz könnt ihr auch und zelten, Wasser gibt es aus nahen Bächen, jedoch keinerlei Infrastruktur.

Die Piste windet sich nun steil abwärts nach Rekvik. Für Radfahrer ist die Rückfahrt von Rekvik mit Gepäck hinauf zur Passhöhe eine absolute Herausforderung. Wer unbedingt bis Rekvik radeln möchte, sollte überlegen, sein Gepäck auf der Passhöhe zu deponieren. Die Piste ist nicht nur steil, sondern auf Grund des teils losen Kieses und des Wellblechmusters auch rutschig.

Rekvik liegt sehr malerisch am Sessøyfjord. Der kleine Ort ist nicht mehr bewohnt, die Häuser werden nur noch in der Freizeit genutzt, sind jedoch in tadellosem Zustand. Am Strand könnt ihr sehr schön eine Pause einlegen, bevor ihr euch auf den beschwerlichen Rückweg macht, denn Übernachtungsmöglichkeiten gibt es nicht in Rekvik.

Quasi gegenüber vom Brosmetind liegt an der anderen Straßenseite der 480 Meter hohe Berg Rundheia. Wer viel Zeit hat, sollte auch diesen einfachen Berg mitnehmen. Kurz vor dem Parkplatz zum Brosmetind liegt ein weiterer kleinerer Parkplatz. Von dort führt ein markierter Pfad auf die Rundheia (maximal 30 Minuten Gehzeit). Der Blick ist nicht so spektakulär wie vom Brosmetind.

Vom Kaldfjord nach Tromsø

Entlang des Sandnessundet radeln wir bis nach Tromsø. Die Straße ist nun sehr breit ausgebaut und relativ stark befahren. Zum Glück gibt es ab dem Sandnessundet einen separaten Radweg. Ein Ort reiht sich an den nächsten. Baumärkte, Supermärkte und Gewerbebetriebe säumen die Straße - ein Zeichen, dass wir uns einer großen Stadt nähern.

Tromsø

Der überwiegende Teil von Tromsø liegt auf der bergigen Insel Tromsøya. Mittels einer hohen Brücke (separate Spur für Fußgänger und Radfahrer) queren wir den Sandnessundet nach Tromsøya und treffen sogleich auf den Flughafen von Tromsø. In der Nähe des Flughafens liegt das größte Einkaufszentrum von Nordnorwegen.

Das Stadtzentrum auf der Ostseite von Tromsøya kann nun auf drei Wegen erreicht werden. Die erste Variante führt durch einen Tunnel, der die gesamte Insel in Ost-Westrichtung quert. Er ist jedoch für Radfahrer gesperrt. Eine zweite Möglichkeit ist, über den Berg zu fahren. Der höchste Punkt der Insel liegt 135 Meter hoch und die Straßen sind zum Teil außergewöhnlich steil. Daher empfehlen wir die dritte Variante. Wir folgen einer Straße entlang des Meeres um den südlichen Zipfel von Tromsøya. Dieser Weg ist zwar etwas weiter, bleibt jedoch immer auf Meereshöhe und dürfte daher nicht länger dauern als der steile Anstieg über den Berg.

Auf der Ostseite von Tromsøya liegen die Innenstadt, das historische Zentrum der Stadt und der Hafen mit der Anlegestelle der Hurtigruten-Schiffe. Hier findet ihr auch die meisten Hotels.

Der Campingplatz liegt auf dem Festland auf der anderen Seite des Tromsøysundes. Über den Sund führt eine hohe Brücke mit einem Radweg auf der linken Seite der Brücke. Die rechte Seite ist für Fußgänger reserviert. Darüber hinaus gibt es weiter nördlich einen Tunnel, der jedoch für Radfahrer gesperrt ist.

Tromsø Camping (siehe Streckenübersicht) liegt am Eingang ins Tromsdalen unweit der Eismeerkathedrale. Er verfügt über zahlreiche Hütten. Zelte müssen in einem Wäldchen aufgebaut werden, das durch den Bach Vasselva von den übrigen Stellplätzen getrennt ist. Es gibt kaum Wiese, lediglich erdige Stellen im Wald mit vielen Mücken. Bei Regen gerät das Zelten hier schnell zu einer Schlammschlacht. Das Gelände für Wohnwagen hat keinen geeigneten Untergrund zum Zelten, darüber hinaus wird das Zelten dort auch nicht geduldet. Leider gibt es in Stadtnähe keinen weiteren Campingplatz.

Vom Campingplatz aus könnt ihr das Zentrum von Tromsø ganz gut zu Fuß erreichen. Im Zentrum gibt es viele Geschäfte, Restaurants und Hotels. Der Hafen liegt auch direkt am Zentrum. Tromsø ist bekannt für sein reges Nachtleben.

Über Unterkünfte und Fähren entlang der Route informiert die Streckenübersicht.

Rückfahrt und Weiterreise

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln gibt es folgende Möglichkeiten zur Rückreise bzw. Weiterreise:

• Mit dem Flugzeug. Der Flughafen liegt auf der Ostseite der Insel Tromsøya.
• Mit dem Hurtigruten-Schiff kann die norwegische Küste nach Süden in Richtung Bergen und Bodø über die Vesterålen und Lofoten und nach Norden in Richtung Kirkenes befahren werden.
• Fernbusse fahren von Tromsø weiter nach Norden und Süden.

Wer mit dem Rad noch weiter zum Nordkap möchte, folgt unserem Radweg 1-6 (Tromsø-Nordkap).

Höhenprofil zur Radtour von Botnhamn nach Tromsø

Die Radtour beginnt im Höhenprofil (Abbildung rechts) mit der Fähre von Botnhamn nach Brenshomen. Es folgt ein ebener Abschnitt bis zum Nordfjord. Die anschließende Steigung zum Kattfjordvatnet auf 175 Meter Höhe ist im Höhenprofil nicht zu übersehen. Am Ende der Radtour gibt es bei km 62 eine Spitze auf 40 Meter. Dies ist die erste Brücke nach Tromsø. Gut zu sehen ist im Höhenprofil der anschließende flache Abschnitt um die Südspitze der Insel Tromsøya. Die zweite Spitze am Ende des Höhenprofils wird durch die Brücke über den Tromsøysund verursacht.