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Touren-Wegweiser

Auf dieser Seite:

Norwegen, Radweg 1-5, Küstenweg, Bodø - Tromsø


Abschnitt:

Svolvær - Stokmarknes

Austnesfjord, Lofoten
Sildpollneset am Austnesfjorden in der Mitte von Austvågøya
Westküste von Austvågøya
Westküste von Austvågøya

Einführung

Wir beschreiben auf dieser Seite einen 46 Kilometer (ohne Fährstrecken) langen Abschnitt eines Radweges durch Norwegen von Svolvær auf den Lofoten über die E10 und RV82 nach Stokmarknes auf den Vesterålen. Er ist Teil einer Radtour von Bodø nach Tromsø. Eine Übersicht zu allen Seiten der Radtour ist oben am Beginn dieser Seite dargestellt.

Radtour von Svolvær nach Stokmarknes

Eurovelo 1Norwegischer Radweg 1Unsere Wegeführung ist teilweise identisch mit der norwegischen Nationalen Fahrradroute 1 (Kystruta) und dem Eurovelo 1 (Atlantic Route).

Der Stadtrand von Svolvær ist rasch erreicht. Anfangs gibt es noch einen separaten Radweg. Rechts von der E10 sind Wohnhäuser auf künstlich aufgeschütteten, in das Meer ragenden Landzungen errichtet.

Rechts sehen wir in etwa 7 Kilometern Entfernung die steil bis zu 700 Meter hoch aufranden Felsenberge der Insel Store Molla.

Während die E10 nach Norden schwenkt und wir in den schmalen Austnesfjord hinein fahren, drängt sich auf der Ostseite des Fjords das auch im Sommer noch teilweise schneebedeckte, bis zu 1000 Meter hohe Gebirge des Langstrandtinden in unser Blickfeld.

Wir queren nun die Insel Austvågøya in Süd-Nordrichtung entlang zweier Fjorde, die nur durch eine 1000 Meter lange Landbrücke voneinander getrennt sind und die Austvågøya regelrecht einschnürt. Im weiteren Verlauf wird die Landschaft immer imposanter. In dem enger werdenden Fjord ragen die schnee- und gletscherbedeckten felsigen Berge äußerst steil bis knapp über 1000 Meter aus dem Meer empor.

Norwegischer Radweg 1Eurovelo 1Die Nationale Fahrradroute 1 (Kystruta) und der Eurovelo 1 umrunden die Insel Austvågøya auf ihrer Westseite und stoßen erst nach 46 Kilometern auf der schmalen Fv888 an der Fähre in Fiskebøl wieder auf unsere Route. Entlang dieser Strecke gibt es nur einen Campingplatz etwa 10 Kilometer nach dem Abweig der Fv888 von der E10 am Vatnfjorder, einem Fjord, der eher wie ein See wirkt.

Fahrt ihr vom Campingplatz noch 4,5 Kilometer weiter auf der Fv888 entlang des Vatnfjorder und seines nördlichen Armes Nordpollen, zweigt am nördlichen Ende des Nordpollen links eine Piste ab. Am Ende der Piste findet ihr wunderbare, einsame Zeltplätze unmittelbar am Meer ohne jegliche Infrastruktur. Ihr folgt der Hauptpiste für 1,4 Kilometer und biegt dann rechts in einen schmalen Fahrweg ein, der während unserer Befahrung ziemlich zugewachsen war, aber auch mit Fahrzeugen befahrbar ist. Diesem Weg folgt ihr noch etwa einen Kilometer bis zu seinem Ende am Meer. Dort sind mehrere tolle Zeltstellen unmittelbar am Meer. Die Stelle heißt Lasteplassen (Laderampe). Mehrere Rampen aus Natursteinen enden hier ein Stück vor der Wasserlinie. Vermutlich wurden hierüber früher Schiffe beladen. Außer diesen Rampen ist nichts mehr erhalten. Der Ausblick ist auf jeden Fall phänomenal.

Zurück zur E10: Auf einer in den Austnesfjord ragenden Halbinsel liegt sehr schön der Hammerstad Sjøhus Camping. Wenig später erreichen wir die Ortschaft Vestpollen. Am Ende von Vestpollen hatte uns während einer Radtour ein Bushaltestellenhäuschen vor dem "Ertrinken" gerettet. Nach langer Fahrt durch strömenden Regen bei Temperaturen knapp unter 10 Grad sind diese Haltestellen einfach Gold wert. So kam man wenigsten eine kurze Rast im Trockenen einlegen. Allzu lange solte man aber nicht verweilen, weil man bei naßkaltem Wetter rasch anfängt zu frieren. Leider gibt es auf den Lofoten und Vesterålen und auch weiter nördlich nur noch wenige überdachte Bushaltestellen.

Etwa zwei Kilometer hinter Vestpollen ist das Ende des Austnesfjords erreicht. Nach nur 1000 Metern beginnt auch schon der nächste Fjord, der Higravfjord, der später in den Sløverfjord übergeht. Es ist eine absolut phantastische, unwirklich erscheinende Landschaft hier, eine traumhafte Route bei gutem Wetter. Auf der gegenüberliegenden Seite des Fjords fallen die Felsen fast senkrecht 700 Meter ins Wasser.

Irgendwann zweigt nach links die Straße RV82 zum einen Kilometer entfernten Fähranleger Fiskebøl ab. Die E10 quert hier mittels einer flachen Brücke den Årnøysund und geht sodann in den 3340 Meter langen Sløverfjordtunnel. Der Tunnel ist zunächst quer durch die Insel Årnøya gebohrt und unterquert anschließend mittels steiler Rampen den Sløverfjord. Es folgen noch weitere Tunnel, unter anderem der etwa 2000 Meter lange Myrlandtunnel und der 1570 Meter lange Raftsundtunnel. Nach Queren des Raftsundes über die Raftsundbrücke zweigt nach Süden die Straße 868 entlang des Raftsundes ab. Sie ist zwar eine Sackgasse, der Abstecher ist jedoch vor allem bei gutem Wetter sehr lohnend. Radfahrern können wir die tunnelreiche Strecke über die E10 nach Narvik nicht empfehlen. Die Tunnel sind teilweise mehrere Kilometer lang ohne Seitenstreifen und es gibt einen regen Verkehr auf der Straße. Entlang der 868 gibt es im nördlichen Bereich zwei Campingplätze. Ihr solltet die Straße unbedingt bis zum Ort Digermulen fahren (22 Kilometer vom Abzweig der 868 von der E10). Von Digermullen könnt ihr auf den 363 Meter hohen Hausberg Digermulkollen aufsteigen und habt von oben einen phantastischen Blick über den Raftsund und die ihn begrenzenden Berge. Mit etwas Glück oder mit etwas Planung seht ihr ein Hurtigrutenschiff durch den Raftsund fahren. In Digermulen gibt es das einzige Lebensmittelgeschäft entlang des Raftsundes. Es geht noch weiter auf der 868. Die Strecke ist schön zu fahren, allerdings nicht mehr so lohnend wie der Abschnitt bis Digermulen. Nicht weit südlich von Digermulen wendet sich das Sträßchen nach Osten. Dort gibt es noch einen zweiten Pfad zum Aufstieg auf den Digermulkollen. Schließlich zweigt rechts die Straße Fv872 auf die Insel Årsteinen ab. Die 872 führt auf und ab entlang der Ostküste der Insel bis sie schließlich in einem winzigen Ort Årstein am südlichen Zipfel der Insel endet. Leider gibt es hier keine offizielle Zeltmöglichkeit. Aber vielleicht bekommen Touren-Radfahrer eine Erlaubnis von den Grundbesitzern.

Bild: Westküste von Austvågøya
Karte zur Radtour von Svolvær nach Stokmarknes
Bild: Westküste von Austvågøya
Westküste von Austvågøya
Bild: Sildpollneset am Austnesfjorden in der Mitte von Austvågøya
Sildpollneset am Austnesfjorden in der Mitte von Austvågøya
Sløvetfjord, Lofoten
Sløvetfjord
Brettesnes, Lofoten
Blick auf die Insel Store Molla mit dem Ort Brettesnes vom Hurtigrutenschiff
Hadselfjord, Lofoten
Hadselfjord bei Fiskebøl
Hadselfjord, Lofoten
Blick vom Hadselfjord auf die Inseln Hadseløya (links) und Austvagøya (rechts)

Unsere Route geht jedoch nicht über die Tunnelstrecke nach Narvik, sondern zur Fähre nach Fiskebøl (Fahrplan siehe Streckenübersicht). An der Anlegestelle zur Überfahrt nach Melbu (Fahrzeit etwa 40 Minuten) gibt es sogar einen wunderbaren, geheizten Warteraum mit Tischen und Stühlen - bei Regen und Kälte kann da die Wartezeit auf die Fähre ruhig mal was länger ausfallen. Und der elektrische Handtrockner im Waschraum eignet sich auch hervorragend, um nasse Socken oder Fahrradhosen wieder in einen tragbaren Zustrand zu versetzen.

Wenn die Fähre in Melbu anlegt, sind wir von der Inselgruppe der Lofoten zu den Vesterålen gewechselt. Auf den Vesterålen sind die Berge nicht so steil und hoch wie auf den Lofoten. Melbu liegt auf der Vesterålen-Insel Hadseløya. Unsere Route führt uns auf dem RV82 in einem östlichen Halbkreis um die Insel Hadseløya nach Stokmarknes auf der Nordseite.

In Melbu biegt der Eurovelo 1 von unserer Route ab und umrundet auf schöner 26 Kilometer langer Strecke die Insel Hadseløya an ihrer Westseite auf der Fv881. In Stokmarknes treffen sich beide Routen wieder.

Stokmarknes ist ein relativ großer Ort mit Einkaufsmöglichkeiten.

Über Unterkünfte und Fähren entlang der Route informiert die Streckenübersicht.

Höhenprofil der Radtour

Während dieser Radtour pendelt der Ausschlag des Höhenmessers zwischen Null und knapp 40 Metern über dem Meeresspiegel. Das Höhenprofil unten zeigt zwar ein aufgeregtes Auf und Ab, angesichts der jeweils geringen Höhen stellt die Strecke in dieser Hinsicht keine Herausforderung dar.

Höhenprofil Svolvær-Stokmarknes
Höhenprofil zum Radweg von Svolvær nach Stokmarknes
Lofoten
Blick von der Fähre Skutvik-Svolvær auf die Lofoten-Insel Austvågøya
Bild: Berge am Raftsund
Berge am Raftsund (Nächste Seite Nächste Seite)