Wir beschreiben auf dieser Seite einen 39 Kilometer langen Abschnitt eines Radweges durch Norwegen von Leknes auf auf der Lofoteninsel Vestvågøya über die 815 zum Sundklakkstraumen. Der Sundklakkstraumen trennt die beiden Inseln Vestvågøya und Austvågøya. Als Alternative beschreiben wir eine Tour durch die Mitte von Vestvågøya mit Abstechern zur Westküste der Insel. Der hier beschriebene Abschnitt ist Teil einer Radtour von Bodø nach Tromsø. Eine Übersicht zu allen Seiten der Radtour ist am Beginn dieser Seite dargestellt.
Über die Insel Vestvågøya gibt es zwei, mit jeweils 39 Kilometern gleich lange Varianten zur Fortsetzung der Radtour über die Lofoten:
Diese Wegeführung ist identisch mit der norwegischen Nationalen Fahrradroute 1 (Kystruta) und dem Eurovelo 1 (Atlantic Route).
Vom Zentrum in Leknes radeln wir strikt nach Osten über die Straße 815. Nicht weit hinter der Stadtgrenze ist ein kurzer, recht steiler Anstieg auf 130 Meter über dem Meeresspiegel zu bewältigen. Von oben gibt es einen wunderbaren Ausblick auf den 943 Meter hohen Berg Vågakollen. Er liegt auf der anderen Seite des sehr breiten Henningsværstraumen, einer Meeresenge zwischen den beiden Inseln Vestvågøya und Austvågøya.
Nach einer kurzen Abfahrt ist die Ostküste der Lofoteninsel Vestvågøya erreicht. Wir folgen nun diesem wunderschönen, beschaulichen Küstenabschnitt bis zum Sundklakkstraumen. Am Meer liegt der kleine Ort Storfjorden. Unsere Straße 815 biegt scharf nach Norden ab und folgt zunächst dem kleinen Skifjord unterhalb des 704 Meter hohen Kangerutinden und erreicht dann den nächsten kleinen Fjord, den Rolvsfjord. Eine Gruppe von nur 10 Meter hohen Inseln trennt den etwa 2 Kilometer nach Vestvågøya einschneidenden Rolvsfjord vom Meer.
Am Ende des Fjords liegt die Ortschaft Kongsfjorden mit einem Campingplatz (siehe Streckenübersicht) auf einer kleinen in den Fjord ragenden Halbinsel. Von dem mit vielen Hütten ausgestattene Campingplatz hat man einen schönen Blick über den Rolvsfjord und die umliegenden Berge.
Am Ausgang des Fjords lohnt eine Pause wegen des schönen Blicks auf die südlich an der Küstenlinie liegenden Berge. Im folgenden Abschnitt sind der Küste unzählige kleinste Inseln mit maximal 20 Metern Höhe vorgelagert. Nach Umrunden des 452 Meter hohen Dalstinden schwenkt die Straße endgültig nach Norden zu unserem Ziel Sundklakkstraumen.
Auf einer etwa zwei Kilometer langen Halbinsel sehen wir den malerisch liegenden Ort Malnes. Hier lohnt bei schönem Wetter auf die Schotterstraße abzubiegen und bis zur weißen Holzkirche zu radeln. Dort kann man auf einer Bank eine Pause einlegen und den Blick über die Küste genießen.
Im weiteren Verlauf der Strecke sind der Küste keine Inseln mehr vorgelagert. Unsere Radtour führt nun entlang des Henningsværstraumen mit Blick auf den grünen 599 Meter hohen Vikfjordtinen und den dahinter liegenden 649 Meter hohen Håtinden.
Am Fuße des Vikfjordtinen liegt die 270 Meter lange Brücke über den Sundklakkstraumen. Hier endet die Straße 815. An der Brücke stößt sie wieder auf die E10. Hatten wir bisher auf der 815 keinen Verkehr, ändert sich dies auf der E10. In der Hauptsache handelt es sich um Touristenverkehr mit vielen Reisebussen und Wohnmobilen.
Auf der anderen Seite der Brücke erreichen wir die kleine Insel Gimsøya mit einem Rastplatz am Fuße der Brücke.
Über Unterkünfte entlang der Route informiert die Streckenübersicht.
Die Höhendifferenzen auf dieser Radtour sind kaum spürbar. Einzige Ausnahme ist der Anstieg kurz hinter Leknes auf 128 Meter um die Berge entlang der Ostküste der Insel Vestvågøya zu queren.
Diese Route zweigt bereits fünf Kilometer vor Leknes bei Offersøy vom Eurovelo 1 und der Nationalen Fahrradroute 1 ab. Auch diese Strecke ist vor Ort beschildert.
Wir fahren in nordöstlicher Richtung über den Offersøyveien bis die geteerte Straße nach 6 Kilometern in die E10 einmündet.
Nach 2,5 Kilometern auf dem Offersøyveien bietet sich ein interessanter Abstecher zum 7 Kilometer entfernten Ort Uttakleiv an. Zwischen Uttakleiv und Haukland könnt ihr eine schöne, einfache Rundwanderung unternehmen. Für Radfahrer ist die Strecke nach Uttakleiv allerdings mit einigem Auf und Ab verbunden. Die gute Nachricht ist, ihr müsst die 7 Kilometer nicht wieder zurück fahren, sondern könnt von Haukland quer zur E10 hinüber kurbeln.
3,5 Kilometer nach Verlassen der Hauptstrecke erreicht ihr das Meer und dort einen sehr schönen Sandstrand. Entlang des Sandstrandes erstreckt sich ein einfacher Campingplatz.
Nach zwei weiteren Kilometern erwartet euch der nächste Sandstrand bei Haukland. Auch hier gibt es eine einfache Campingmöglichkeit in Kombination mit einem kostenpflichtigen Parkplatz. Es werden schöne Zeltwiesen am Strand abseits der Fahrzeuge angeboten.
Ihr könnt entweder in Haukland die Rundwanderung beginnen oder fahrt fahrt durch den Tunnel nach Uttakleiv und startet dort eure Tour. Auch in Uttakleiv gibt es einen einfachen Campingplatz am Sandstrand mit einer schönen Zeltwiese.
Die Rundwanderung setzt sich aus zwei Elementen zusammen. Ein Abschnitt führt von Haukland rechts vom Tunnel steil aufwärts über einen Pass drei Kilometer nach Uttakleiv. Zu Beginn ist der Pfad auf der Südseite des Passes recht steil, aber trotzdem einfach zu gehen. Auf der Nordseite ist der Weg hinunter nach Uttakleiv deutlich weniger steil und auch breiter.
Uttakleiv liegt in einem Tal, das auf einer Seite vom Meer und ansonsten von schroff aufsteigenden Bergen begrenzt wird. Auf dem ebenen Talboden bewirtschaften einige Bauern Wiesen zur Viehhaltung.
Am Campingplatz von Uttakleiv erreicht ihr das Meer und geht nun auf einem breiten Feldweg sehr schön entlang des Meeres zurück nach Haukland. Natürlich könnt ihr auch im Uhrzeigersinn wandern oder den Weg entlang des Meeres hin und zurück gehen. Zahlreiche Bänke, teilweise auch mit Tischen, laden zu Pausen ein.
Die Strecke entlang des Meeres zwischen Haukland und Uttakleiv ist 4,6 Kilometer, die gesamte Rundwanderung ungefähr 8 Kilometer lang.
Etwa einen Kilometer südlich von Haukland zweigt beim Campingplatz eine Piste ab. Sie führt durch Weideland über einen Sattel entlang des Vikvatnet nach Westen. Nach drei Kilometern erreicht ihr wieder die Hauptroute und nach weiteren 1,5 Kilometern die E10. Nun folgt ihr der E10 in nordwestlicher Richtung durch ein sehr breites, von Landwirtschaft geprägtes Tal in der Mitte der Insel Vestvågøya. Es gibt nichts Aufregendes zu sehen. Allerdings fließt der Hauptverkehr über die E10 und es gibt keinen Seitenstreifen, der Radfahrer ein wenig von den Autos trennen könnte.
Nach sieben Kilometern auf der E10 könnt ihr einen Abstecher nach Unstad unternehmen.
Allerdings müsst ihr die neun Kilometer lange, geteerte Strecke auch wieder zurück fahren, sie ist eine Sackgasse. Zwei Anhebungen von bis zu 90 Metern Höhe liegen auf dem Weg nach Unstad. Kurz vor Unstad durchfahrt ihr schließlich noch einen schmalen Tunnel.
Die wenigen Häuser von Unstad liegen zwischen Wiesen in der Mitte eines gewaltigen Trogtals. Ein schöner Sandstrand erstreckt sich über die volle Breite der Bucht. Am linken Rand des Sandstrandes gibt es einen sehr einfachen Campingplatz ohne jegliche Sanitäreinrichtung. Sie befinden sich einige hundert Meter entfernt am rechten Rand des Sandstrandes. Bei den Sanitäranlagen könnt ihr nicht zelten, aber es ist Platz für einige Wohnmobile.
Interessant und beliebt ist eine Wanderung entlang der Küste von Unstad nach Eggum.
Wir empfehlen wegen des schlechten Campingplatzes und der für Radfahrer aufwendigen Anreise, von der E10 über die Stichstraße nach Eggum zu fahren und die Wanderung von Eggum nach Unstad und wieder zurück zu unternehmen.
Nur drei Kilometer nördlich des Abzweiges von der E10 nach Unstad folgt der Abzweig nach Eggum. Zehn Kilometer zieht sich eine schmale Teerstraße in Richtung Norden entlang der Küstenlinie nach Eggum. Die Strecke weist keine Steigungen auf und ist daher für Radfahrer wesentlich attraktiver als die Tour nach Unstad.
Eggum ist ein überraschend großer Ort an der Nordküste von Vestvågøya. Früher hatte der Fischfang hier Bedeutung und die Bewohner ernährt.
Etwa einen Kilometer westlich von Eggum endet die bis Eggum geteerte Straße an einem Parkplatz und einfachen Campingplatz mit einem Kiosk, Stellplätzen für Wohnmobile und einer Wiese zum Zelten.
An den Campingplatz schließt sich der Wanderweg entlang des Meeres nach Unstad an. Ein anfangs breiter Weg führt durch ein leicht hügeliges Wiesengelände mit vielen Schafen. Quer ausgerichtete Hügel von wenigen Metern Höhe bringen den Weg auf Pfadbreite, der sich auf den nachfolgenden Wiesen wieder verbreitert. Das erste Drittel des ca. 5,5 Kilometer langen Weges nach Unstad ist sehr einfach und bequem zu gehen.
Es folgen Abschnitte mit großen Steinblöcken, die das Vorankommen mühsam und langsam werden lassen. An einigen Stellen fällt der Berg steil bis ins Meer ab. Entsprechend steil ist dort auch der Weg durch ein Gewirr aus großen Felsblöcken. An einer Stelle arbeiteten wir uns mit Händen und Füßen eine Felsenstufe hinauf. Vielleicht kann diese Stelle umgangen werden, wenn man sich sehr hoch den steilen Wiesenhang hinauf arbeitet.
An einer Landspitze steht etwas unterhalb des Pfades, der hier wieder durch Wiese verläuft, ein kleiner Leuchtturm. Er liegt etwas versteckt und kann schnell übersehen werden. Etwa hundert Meter vor dem Leuchtturm führt der Pfad aus den Felsen hinaus steil einen Wiesenhang hinauf bis oberhalb des Leuchtturms.
Vom Leuchtturm bietet sich ein sehr schöner Blick über die steil aufragende Küstenlinie südwestlich von Unstad.
Wir sind am Leuchtturm umgekehrt. Im weiteren Verlauf soll der Weg jedoch wieder einfacher sein und nur noch durch den Wiesenhang führen und später auch breiter sein. Bis ins winzige Zentrum von Unstad muss schließlich noch ein kleines Stück über einen geteerten Fahrweg gegangen werden.
Zurück zur E10 bietet sich bereits fünf Kilometer nach dem Abzweig nach Eggum erneut eine Möglichkeit für einen Abstecher. Ihr könnt bei Vonheim in eine schmale Teerstraße nach Norden abbiegen. Sie führt in einem fast kreisförmigen Bogen an die Nordspitze der Insel Vestvågøya bei Kvalnes. Die gesamte Strecke ist äusserst eben, bietet landschaftlich keine großen Besonderheiten. Touren-Radfahrer ersparen sich 5 Kilometer auf der E10 und einen kräftigen Anstieg, müssen dies jedoch mit dem 13 Kilometer längeren Rundweg erkaufen. Die Gegend entlang des Rundkurses ist überraschend dicht besiedelt. Wir fahren durch Wiesen mit Orten und Bauernhöfen. Von der Nordseite der Rundfahrt ergeben sich schöne Ausblicke auf die Insel Gimsøya mit dem Aussichtsberg Hoven und die weiter nördlich liegende Insel Austvågøya.
Wer sich die Rundfahrt erspart, fährt über die E10 landeinwärts auf kurzem Wege entlang einiger Seen bis zur Einmündung der zuvor beschriebenen Rundfahrt nach 5 Kilometern.
Nach weiteren 11 Kilometern erreicht die E10 die Brücke zwischen den Inseln Vestvågøya und Gimsøya. Von rechts mündet der entlang der Ostküste verlaufende Eurovelo 1 vor der Brücke in die E10. Wir fahren über die Brücke hinüber nach Gimsøya.
Über Unterkünfte entlang der Route informiert die Streckenübersicht.