Eurovelo 1 (EV1) ist ein Radweg der Eurovelo-Initiative der Europäischen Union. Der Eurovelo 1 geht von Portugal bis zum Nordkap. In unserer Übersichtsseite zum Eurovelo 1 sind alle von uns beschriebenen Abschnitte des Eurovelo 1 dargestellt.
Zwischen Plymouth und Aberdeen führt der EV1 in der Hauptsache durch den Westen der Britischen Inseln. Es werden britische und irische Fernradwege genutzt. Das Logo des Eurovelo sucht ihr meistens vergebens, die britischen Fernradwege sind meistens gut ausgeschildert.
In unserer Detailbeschreibung des Radweges auf den nachfolgenden Seiten geben wir immer die Nummer der vom Eurovelo jeweils genutzten nationalen Radwege an.
Der erste Abschnitt des Radweges durch das Vereinigte Königreich erstreckt sich über eine Distanz von 750 Kilometern von Plymouth nach Fishguard. Er ist mit einer durchschnittlichen Steigung von 3,1% sehr bergig und fordernd. Zum Glück sind aber auch etliche ehemalige Bahnstrecken zu Radwegen umgebaut worden oder es geht mal beschaulich an Kanälen entlang. Auf diesen Abschnitten könnt ihr eure Waden entspannen, die übrigen Streckenabschnitte sind jedoch sehr anstrengend. Steigungen zwischen 8 und von bis zu 20% erwarten euch. In Wales sind die Steigungen besonders krass. Begründet ist dies durch die Führung des Radweges auch über die kleinsten Straßen und Feldwege, die vom normalen Verkehr nicht mehr befahren werden (können).
Ein Vorteil dieser Wegeführung ist natürlich, dass ihr euch immer abseits verkehrsreicher Straßen bewegt, meistens trefft ihr fast keinen Verkehr an. Dies gilt übrigens für die gesamte Strecke zwischen Plymouth und Aberdeen.
Wir raten übrigens dazu grundsätzlich neongelbe Warnwesten oder ähnliches zu tragen, damit man auf den extrem schmalen und häufig von dunklen Hecken gesäumten Sträßchen rechtzeitig gesehen wird.
Von Fishguard in Wales setzt ihr mit der Fähre nach Rosslare Harbour in Irland über. 1250 Kilometer arbeitet sich der Eurovelo überwiegend durch den Westen der Republik Irland. In Irland ist die Wegeführung hinsichtlich der Steigungen moderater als im Königreich. Es werden "normale" Nebenstraßen genutzt. Landschaftlich interessant wird es erst in den Bergen an der irischen Westküste. In Ballylickey trefft ihr auf die Westküste. Mangels Alternativen sind dort ausnahmsweise 50 Kilometer auf touristisch sehr stark frequentierten Straßen zu kurbeln. Diese herrliche Landschaft wollen halt auch die motorisierten Touristen besichtigen. Aber anschließend versteckt sich der Eurovelo wieder auf wenig befahrenen schmalen Nebenstraßen. Nördlich von Clifden folgt nochmals eine halbe Tagesetappe auf touristisch stark genutzten Straßen.
Weiter im Norden Irlands berührt der Radweg die Steilküsten der Cliffs of Moher und die Felsenklippen bei Slieve League. Ihr fahrt entlang etlicher Nationalparks, wie z.B. dem Burren Nationalpark und dem Glenveagh Nationalpark.
Kurz vor Derry überschreitet der Eurovelo 1 erneut die Grenze zum Vereinigten Königreich. Ihr seid nun in Nordirland. Der Eurovelo nimmt eine Route durch das Inland Nordirlands nach Belfast. Wir sind diesen Abschnitt nicht gefahren und haben ihn nur der Vollständigkeit halber aufgenommen. Viel schöner ist die Route ab Derry auf dem nationalen Radweg 93 entlang der Causeway Coast. Diese Steilküste solltet ihr euch nicht entgehen lassen. Teilweise gibt es hier leider keine Alternative zu stark von Touristen genutzten Landstraßen. In der Vor- und Nachsaison ist zum Glück auch dort kaum Verkehr.
Mit der Fähre setzt ihr von Belfast (Route des Eurovelos) oder von Larne (Radweg 93) nach Cairnryan in Schottland über. Dort treffen sich beide Streckenvarianten wieder. Es folgen bis Aberdeen noch 820 bergige Kilometer durch Schottland. Wir empfanden diesen Abschnitt als längst nicht so anstrengend wie Wales. Letztlich liegt das wohl auch daran, dass man nach über 2000 Kilometern nun ganz gut eingefahren ist. Denn bergig wird es nun wieder. Aber richtig steile Abschnitte von mehr als 8 oder 10% gibt es nur sehr wenige. Landschaftlich bietet die Etappe genau das, was man von Schottland erwartet: einsame Sträßchen durch Wälder und entlang der Lochs mit vielen Burgen. Der schönste Abschnitt liegt zweifelsfrei zwischen Stranraer im Süden und Inverness im Norden.
In Aberdeen endet der Eurovelo 1 auf den Britischen Inseln. Ursprünglich ging es von Aberdeen mit der Fähre hinüber nach Bergen in Norwegen. Aber die Fähre wurde bereits vor Jahren eingestellt. Es gibt nach unserem Kenntnisstand zur Zeit keine Fährverbindung zwischen den Britischen Inseln und Skandinavien. Wer nicht noch auf dem Eurovelo 12 die Nordsee umrunden möchte, muss zwischen Aberdeen und Bergen das Flugzeug nehmen oder im nächsten Jahr frisch ausgeruht in Bergen starten.
Zum Schluss noch einige Informationen zur Wegequalität, zum Wetter und zu kleinen Raubtieren.
Viele der ehemaligen Bahntrassen sind nicht geteert und mit einer festen Decke versehen. In Devon, nördlich von Plymouth sind sogar einige hundert Meter auf engen Pfaden zu bewältigen. Der überwiegende Teil der Strecke ist jedoch geteert.
Die Britischen Inseln sind für ihr regenreiches Wetter bekannt. Wer diese Radtour unternimmt, läßt sich bewusst darauf ein und hofft nicht auf einige Wochen Sonne. Wenn die Sonne sich dann doch länger als üblich zeigt, freut man sich. Ansonsten muss jeder Zeit mit Schauern oder auch mal tagelangem Regen gerechnet werden.
Insbesondere in Irland und Schottland plagen die Midges. Das sind sehr kleine Mücken, die bei bestimmten Wetterlagen sehr aggressiv und blutrünstig werden können. Auf dem Rad wird man auf Grund der Geschwindigkeit kaum belästigt. Während Pausen in der Natur, beim Wandern und insbesondere beim Zelten treten die Midges auf. Umgehen kann man sie während der kühlen Vor- und Nachsaison.
Wir hatten z.B. einen wunderbaren Nachmittag und Abend auf einem tollen kleinen Campingplatz im Norden Irlands. Aber am nächsten Morgen war es die Hölle. Die Midges traten in riesigen Schwärmen auf, auch die örtlichen Mückenschutzmittel halfen kaum. In Rekordzeit bauten wir unser Zelt ab und verließen fluchtartig das Gelände. Eine Wetteränderung über Nacht hatte den Blutdurst der Midges geweckt.
Neben viel Natur bietet der Eurovelo auf den Britischen Inseln auch viel Kultur. Etliche Burgen und Landsitze werden passiert und interessante große und kleine Städte durchfahren, die zu kürzeren oder auch längeren Aufenthalten einladen.
Trotz der vielen kleinen Raubtiere wünschen wir euch viel Spaß auf dem Eurovelo 1!
Auf den folgenden Seiten gibt es weitere Informationen zur Tour:
Alle Seiten zur Tour sind direkt über die Seitenübersicht am Beginn jeder Seite erreichbar.
Merkmal des Radweges | Beschreibung |
---|---|
Name des Radweges und Radwegezeichen | Eurovelo 1 (EV1), Radweg 93 entlang Causeway Coast |
Länder | Irland, Vereinigtes Königreich |
Start, Ende | Plymouth, Aberdeen |
Länge des Radweges | 3146 km inkl. 167 km Fähren |
Höhenmeter steigend | 22900 |
Höhenmeter fallend | 22900 |
Durchschnittliche Steigung | 2,5 % |
Durchschnittliches Gefälle | 2,4 % |
Wegeführung und Verkehr | In der Hauptsache über Nebenstraßen, teilweise über Wirtschaftswege und Bahnradwege, in sehr geringem Umfang auch mal über Pfade. |
Wegebelag | Asphalt und Wege mit wassergebundener Decke. |
Campingplätze | Abstand maximal 130 Kilometer. |
Merkmal des Radweges | Plymouth-Aberdeen | Plymouth-Fishguard | Rosslare-Larne | Cairnryan-Aberdeen |
---|---|---|---|---|
Entfernung | 3146 |
740 | 1423 |
815 |
Höhenmeter steigend | 22900 | 7100 | 9600 | 6200 |
Höhenmeter fallend | 22900 | 7100 | 9600 | 6200 |
Durchschnittliche Steigung | 2,5 % | 3,1 | 1,4 % | 2,4 % |
Durchschnittliches Gefälle | 2,4 % | 2,9 | 2,1 % | 1,5 % |
Das Vereinigte Königreich ist vollständig mit den sehr guten Fahrradkarten von Sustrans abgedeckt. Auf Grund des Maßstabs von 1:110.000 benötigt ihr allerdings für die gesamte Tour 14 Karten, was sehr teuer wird und die Mitnahme eines ansehnlichen Stapels Karten erfordert.
Nachfolgend eine Auflistung der Regionalkarten von Sustrans im Maßstab 1:110.000 für die Route des Eurovelo 1 durch das Vereinigte Königreich. Die Karten könnt ihr über den Shop von Sustrans beziehen.
Von Sustrans bekommt ihr alternativ zu den o.g. Regionalkarten Routenkarten zu folgenden Abschnitten, die allerdings nur einen kleinen Teil des Eurovelo 1 abbilden. Diese Karten könnt ihr über den hinterlegten Link bei Amazon erwerben.
Wir wollten aus Kosten- und Gewichtsgründen diese Menge an Karten nicht mitführen und haben daher eine tolle Übersichtskarte von Sustrans über das gesamte britische Radwegenetz in Kombination mit Straßenkarten von Ordnance im Maßstab 1:250.000 mitgeführt. In die Straßenkarten haben wir mit Buntstift die Route des Eurovelo eingezeichnet (z.B. mit Hilfe unserer interaktiven Karte). Diese Karten dienten uns nur zur großräumigen Orientierung, die eigentliche Navigation vor Ort erfolgte mit unserem Navi und GPS-Track (siehe unten). Für diese Vorgehensweise benötigt ihr z.B. folgende Karten (mit Link zum Direktkauf bei Amazon):
Für die Abdeckung von Nordirland mit einer Karte von Ordnance siehe im folgenden Kapitel zu Irland.
Für Irland haben wir keine vernünftigen Fahrradkarten gefunden und sind auf die Autokarten von Ordnance ausgewichen (Links auf Amazon):
Es empfiehlt sich die Verwendung unserer Tracks mit der exakten Route des Radweges für Navis und Smartphones mit Karten-Apps. Darüber hinaus haben wir eine Waypoint-Tabelle für Navis mit allen Unterkünften aus der Streckenübersicht erstellt. Mit Hilfe dieser Tabelle routet das Navi zur gewünschten Unterkunft.
Alle Daten sind sehr gewissenhaft erhoben, dennoch können wir für die Richtigkeit des Tracks und der Waypoint-Tabelle keine Haftung übernehmen. Die Daten dürfen nicht an Dritte weiter gegeben oder im Internet für Dritte zum Download bereitgestellt oder für kommerzielle Zwecke ausgewertet werden.
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