Wir beschreiben auf dieser Seite eine 105 Kilometer lange Radtour von Wells nach Newport. Sie ist Teil des europäischen Fernradweges Eurovelo 1 von Portugal zum Nordkap. Eine Übersicht zu allen Seiten des EV1 von Plymouth nach Aberdeen ist am Beginn dieser Seite dargestellt.
Bis Bristol bleiben wir auf dem nationalen Radweg 3, dann biegen wir im Stadtzentrum auf den nationalen Radweg 4 in Richtung Nordwesten nach Fishguard ab. Das Zeichen des Eurovelo 1 ist nicht vorhanden.
Gleich hinter Wells gilt es die Mendip Hills zu überwinden, ein Höhenzug, der sich dem Radweg in West-Ostrichtung in den Weg stellt. Das schmale Teersträßchen steigt während 3,3 Kilometern mit Steigungen von 10 bis 18% um 200 Meter auf eine Höhe von 260 Metern an. Oben in den Hills ist es nur noch leicht hügelig. Es folgt schließlich nach acht Kilometern eine steile fünf Kilometer lange Abfahrt zum Chew Valley Lake. Kurz vor dem See müssen wir leider ein kurzes Stück auf einer zügig befahrenen Landstraße kurbeln.
In dem Ort Chew Stoke zweigen wir rechts von der stark befahrenen B3114 in eine wenig frequentierte Nebenstraße ein. Sie führt uns ans nördliche Ende des Chew Valley Lake. Dort biegen wir links in eine schmale Teerstraße ab, es geht mit 8 bis 10% spürbar bergan. Vor Bristol stellt sich uns ein letzter Höhenzug entgegen, den es nun zu überwinden gilt. Auf den üblichen von Hecken gesäumten Sträßchen kurbeln wir im leichten Zickzackkurs zweimal steile 50 bis 70 Meter durch Weiden und Dörfer bergan. Auf 113 Metern ist schließlich und endlich der höchste Punkt erreicht.
Nun radeln wir 11 Kilometer überwiegend bergab bis ins Zentrum von Bristol. Ab den ersten Häusern der Stadt windet sich der Radweg 3 durch das Häusermeer. Teils geht es durch Grünanlagen abseits des Verkehrs, teils auf Wohnstraßen oder auch mal kurz entlang stärker befahrener Straßen, dann jedoch immer auf separater Radspur. So kommen wir recht komfortabel ins Zentrum. Den Zeitbedarf für den 17 Kilometer lange Durchquerung der Stadt von Süden nach Norden sollte man nicht unterschätzen. Viele Ampeln sind zu passieren, Straßenseiten zu wechseln und Absperrungen zu umfahren.
In Bristol gibt es nach unseren Informationen keine Zeltmöglichkeit.
In Bristol endet der Radweg 3, der Eurovelo 1 nutzt nun bis Fishguard die Route des nationalen Radweges 4. Eine Ausschilderung des Eurovelo 1 gibt es weiterhin nicht. Die Strecke von Bristol nach Newport ist ziemlich eintönig und bietet landschaftlich absolut nichts Sehenswertes.
Während der Ausfahrt aus Bristol auf dem Radweg 4 gibt es überraschend im Stadtgebiet einige steile Anstiege von 10%. Schließlich radeln wir entlang einer geraden, verkehrsreichen Ausfallstraße aus der Stadt heraus. Die gesamte Strecke verläuft nicht direkt auf den verkehrsreichen Straßen, es gibt immer separate Radspuren.
Auf dem Abschnitt zwischen Bristol und Newport ist der Fluss Severn zu queren, der sich bei Bristol zum Bristol Channel ausweitet. Es gibt zwei große Brücken über den Kanal. Über die westlichere Brücke, die Claiborne Pell Newport Bridge (auch Newport Bridge abgekürzt), ist die Autobahn geführt. Für Radler ist sie nicht freigegeben. Wir müssen auf der einige Kilometer weiter östlich liegenden Severn Bridge den Severn River überwinden. Auf den Radwegeschildern des Radweges 4 ist die Severn Bridge angegeben.
Die 1600 Meter lange Hängebrücke führt hoch oben über den Severn River. Auf beiden Seiten der vierspurigen Straße geht ein Radweg. Bei stärkeren Westwinden ist es sinnvoll, den Radweg auf der nördlichen Brückenseite zu wählen. Damit ist man den Winden nicht ganz so stark ausgesetzt. Am nördlichen Ufer wechselt der Radweg auf der südlichen Brückenseite auf die Nordseite der Straße. Nun geht es noch knapp drei Kilometer auf separater Radspur mit 2 bis 3% aufwärts entlang der kerzengeraden Straße bis zum Ort Chepstow. Dann verlassen wir endlich die verkehrsreichen Straßen und es geht auf einem geteerten einspurigen Sträßchen steil abwärts. Im Zickzackkurs arbeitet sich der Eurovelo durch Weideland bis Caldicot.
Die restliche Strecke bis Newport ist sehr eintönig. Mal fahren wir entlang stärker befahrener Straßen, mal endlos durch sumpfige Weiden mit unzähligen Entwässerungsgräben, mal unter einem Wald von Hochspannungs-Masten und -Leitungen. Einige Kilometer ist der Weg geschottert und mit vielen Schlaglöchern durchsetzt, über viele Kilometer geht es kurvenfrei geradeaus. Dieser Abschnitt bis Newport will kein Ende nehmen. Schließlich kurbeln wir auf einem ungeteerten Weg im Schlingerkurs durch Buschwerk zu einem Industriegebiet am Rande von Newport.
Den Fluss Usk quert der Radweg auf der Newport Transporter Bridge. Diese kuriose Schwebefähre wurde bereits 1906 fertiggestellt. An einer 74 Meter hohen Stahlkonstruktion hängt eine Gondel, die zwischen den beiden Ufern hin und her fährt. Wer außerhalb der Fahrzeiten eintrifft, muss in einem weiteren Bogen über die nächste Straßenbrücke fahren. Auf dem Eurovelo 1 bzw. Radweg 4 gelangen wir nicht ins Zentrum von Newport. Er führt uns vielmehr in einem Bogen durch die südlichen, meist trostlosen Stadtviertel um das Zentrum herum.
Über Campingplätze und Geschäfte entlang dieser Etappe informiert die Streckenübersicht.