Ab Landeck erfolgt ganz langsam der Aufstieg zum Reschenpass. Bis Pfunds geht der Weg nur wenig bergauf und die Steigungen liegen kaum mal bei 8%, meistens deutlich unter 5%. Das Tal wird enger und die Berge steigen steil an. Es ist ein wunderschöner Abschnitt. Mit Ausnahme einer Strecke von 2 Kilometern läuft die Route abseits der Bundesstraße und entlang der Straße gibt es eine Radspur, die durch eine weiße Linie von der Fahrbahn getrennt ist.
In Pfunds gibt es den letzten Campingplatz (mit Hotel) vor dem Reschenpass. Wer mit dem Zelt unterwegs ist, sollte diesen Platz ansteuern und am nächsten Morgen mit frischen Kräften den Pass angehen. Zwischen Pfunds und Nauders verkehrt ein Shuttle-Bus.
Zunächst radelt man auf der Landstraße 27 mit wenig Verkehr durch ein enges Tal in die Schweiz nach Martina. Während der Fahrt nach Martina gibt es einen tollen Blick auf die schneebedeckten Berge südlich des Etschtales. In Martina erreichen wir die Zollstation, nachdem wir schon einige Kilometer auf schweizer Boden geradelt sind. Aber sogleich biegt man in Martina wieder nach Österreich ab und beginnt den Aufstieg über die Straße 185 auf die Norbertshöhe. Elf Kehren mit maximal 8% Steigung sind zu kurbeln. Auf der Straße ist so gut wie kein Verkehr, da der Hauptverkehr über die Straße 180 von Pfunds nach Nauders geht. Oben auf der Norbertshöhe liegt ein Hotel und dann geht es auch schon wieder runter nach Nauders, dass man von der Passhöhe aus bereits unten in den Wiesen liegen sieht.
Nauders ist der letzte österreichische Ort vor der italienischen Grenze. Durch ein breites Tal mit Wiesen geht es wieder bergan, müssen wir doch immer noch über den Reschenpass. Die Strecke auf geteerten Wirtschaftswegen abseits der Bundesstraße sieht unspektakulär aus. Sie lässt sich auch gut fahren, trotzdem gibt es einige Anstiege von 8%. Endlich ist kurz vor dem auf der italienischen Seite liegenden Reschen die Passhöhe erreicht und wir rollen nach der Anhöhe runter nach Reschen am Reschensee.
Ab Martina ist der Radweg Via Claudia Augusta nicht mehr mit dem bekannten Schild gekennzeichnet. Stattdessen weisen die Radwegeschilder nach Reschen und ab Reschen nach Meran.
Ab Reschen fahren wir sehr schön auf der westlichen Seite des Reschensees auf einem geteerten Radweg. Es gibt auf dieser Seeseite keine Straße, nur den Radweg. Es ist eine tolle Strecke, an die sich gleich noch ein entsprechender Abschnitt entlang des Haidersees anschließt. Entlang des Reschen- und Haidersees erwartet uns einiges Auf und Ab, schließlich wird ein Radweg nicht so höhennivelliert wie eine Straße. Nach dem Haidersee bleiben wir auf dem geteerten Radweg bis Meran. Es geht steil mit bis zu 20% runter nach Burgeis und Schleis mit immer wieder schöner Sicht auf die schneebedeckten Berge.
Erst ab Glurns pendelt sich das Gefälle bei nur noch 1 bis 2% ein. Wir fahren überwiegend entlang der Etsch auf dem Etschtal-Radweg. Längere Strecken rollen wir durch große Apfelplantagen und ab Goldrain etwas näher an der Hauptstraße.
Kurz vor Meran schraubt sich der geteerte Radweg in Serpentinen abseits der Straße mit bis zu 20% Gefälle steil hinab nach Meran.
Der Radweg geht etwa einen Kilometer am Zentrum von Meran vorbei weiter nach Bozen. Wer ins Zentrum möchte, folgt einfach den entsprechenden Radwegeschildern.
Das Übernachtungsangebot ist in der Streckenübersicht dargestellt.
In der Abbildung am unteren Ende der Seite ist das Höhenprofil für die Radtour von Landeck nach Meran dargestellt. Zwischen Landeck und Martina ist die Strecke sehr bequem zu fahren.
Ab Martina geht es dann mit 8% recht steil hinauf zur Norbertshöhe. Während der 11 Kehren bleibt der Anstieg kaum mal unter 8%, trotzdem lässt sich dieser Abschnitt gut fahren. Im Höhenprofil ist sehr schön der kontinuierliche Anstieg zur Norbertshöhe erkennbar. Es folgt eine Abfahrt hinunter nach Nauders und schließlich geht es noch einmal ca. 150 Höhenmeter mit bis zu 8% zum Reschenpass hoch. Entlang des Reschensees und des Haidersees gibt es einiges Auf und Ab, bis der Radweg schließlich steil hinunter nach Glurns führt. Hier haben wir ein Gefälle von bis zu 20% gemessen. In Gegenrichtung stellt dieser Abschnitt eine echte Herausforderung dar.
Ab Glurns ist das Gefälle sehr gemäßigt, aber noch so stark, dass es die weitere Fahrt bis Meran sehr angenehm unterstützt. Schließlich rollen wir auf einer Radspur abseits der Straße einige steile Serpentinen hinunter nach Meran, die in Gegenrichtung eine größere Anstrengung darstellen dürften.