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Via Claudia Augusta von Donauwörth nach Venedig


Abschnitt:

Übersicht

Einführung

Via Claudia Augusta nennt sich eine ehemalige römische Fernstraße von Donauwörth an der Donau über die Alpen nach Altino am Mittelmeer. Der südliche Endpunkt Altino der Via Claudia Augusta liegt nur wenige Kilometer von Venedig entfernt. Daher ist es natürlich naheliegend, den Radweg bis Venedig zu beschreiben.

Der Radweg Via Claudia Augusta ist möglichst nahe dem historischen Verlauf der Römerstraße geführt. Von der Römerstraße sieht man unterwegs jedoch kaum etwas. In der Hauptsache erinnern einige Gedenksteine und Infotafeln an die Via Clauda. Trotzdem ist es interessant, den Verlauf des Weges über die Alpen im Detail zu "erfahren". In Kombination mit den durchaus informativen Tafeln am Wegesrand erfährt man Einiges über die Römerstraße.

Die Via Claudia Augusta gilt als die für Radfahrer leichteste Alpenquerung. In topografischer Hinsicht ist der Radweg dennoch sehr anstrengend, wenn man konsequent auf die Nutzung der an den Pässen verfügbaren Radler-Shuttle-Busse verzichtet. Die wesentlichen Pässe bzw. größeren Anstiege entlang der Via Claudia Augusta sind:

  • Fernpass,
  • Norbertshöhe,
  • Reschenpass,
  • Aufstieg von Trient nach Pergine Valsugana,
  • Pass Croce d'Aune,
  • Pass Praderadego.

Alle genannten Anstiege können durch Shuttle-Bussen umgangen werden. Alternativ zum vollständigen Umstieg auf den Bus ist es oftmals möglich, auch nur das Gepäck transportieren lassen und unbeschwert den Pass zu erradeln. Mit Hilfe der Shuttle-Busse wird die Radtour wesentlich entschärft. Trotzdem bleiben noch einige steile, anstrengende Abschnitte mit Steigungen zwischen 8 und 20%. Wir sind der Meinung, dass man sich durch Nutzung aller Shuttle-Busse das aktive Erleben sehr schöner Tourenabschnitte vorenthält - und etwas anstrengend darf eine Alpen-Querung ja schließlich auch sein. Mit Hilfe unserer genauen Beschreibung der Anstiege kann man unterwegs gut entscheiden, welche Pässe man mit eigener Kraft bewältigen möchte und ob bzw. wo man auf den Bus-Shuttle wechselt.

Wir haben auf der gesamten Strecke keine Shuttle-Busse genutzt, weil wir die Strecke unbedingt ohne Hilfsmittel schaffen wollten. Der anstrengendste Abschnitt in Nord-Südrichtung liegt eindeutig zwischen Trient und dem Pass Praderadego. Auf diesen 200 Kilometern gibt es einige Pässe mit langen Anstiegen und auch außerhalb der Pässe bestehen viele steile Wegeabschnitte.

Bzgl. der Fahrtrichtung kommt eigentlich nur die Tour von Norden nach Süden in Betracht. Einerseits ist Venedig ein schönes Ziel, das man sich erfahren sollte und andererseits gibt es in Gegenrichtung wesentlich mehr steile Anstiege. Bei den Pässen Croce d'Aune und Praderadego fährt der Shuttle-Bus nur vom nördlichen Tiefpunkt bis zur Passhöhe. Wer von Süden kommt, muss hier mit eigener Kraft hinauf. Zudem ist bei Fahrt in Richtung Norden von Glurns aus dem Etschtal hinauf zum Reschensee eine sehr lange, steile Auffahrt zu bewältigen.

Wer mit umfangreicherem Gepäck fährt, z.B. ein Zelt dabei hat, sollte sich auf der Via Claudia Augusta auf etliche Schiebestrecken einrichten. Längere Steigungen ab 10 oder 12% sind mit größerem Gepäck und Tagesetappen von 80 Kilometern und mehr für Radler mit "durchschnittlicher" Kondition kaum zu bewältigen und auch bei kurzen Anstiegen mit mehr als 15% Steigung ist man schnell vom Rad runter. Da spürt man regelrecht, wie der Berg die Kraft aus den Muskeln zieht. Eine gute Idee ist, wenn man die Pässe mit eigener Kraft bewältigen möchte, kurz vor Beginn des Anstieges zu übernachten und am nächsten Morgen ausgeruht die Bergetappe anzugehen.

Der Radweg Via Claudia Augusta verläuft fast ausschließlich auf verkehrsarmen Nebenstraßen, separaten Rad-, Feld- und Forstwegen. Es gibt immer wieder kürzere und längere ungeteerte Abschnitte. Über die gesamte Distanz fährt man jedoch weit über 60% (geschätzt) auf Asphalt. Die Wege sind in einem sehr guten Zustand. In Österreich und in den italienischen Bergen gibt es einige kürzere Abschnitte auf schmalen Pfaden, die zudem sehr steil sind und bergauf auch nur mit Mühe schiebend bewältigt werden können.

Logo Via Claudia AugustaDie Via Claudia Augusta ist in Deutschland und Österreich mit einem eigenen Radwegezeichen sehr gut ausgeschildert. Irritierende oder fehlende Schilder gibt es nur sehr selten. In Italien, insbesondere im Etschtal, folgt man lokalen Hinweisschildern zur nächsten größeren Stadt. Im Etschtal fehlen die Zeichen der Via Claudia Augusta fast vollständig. Südlich des Passes Praderadego ist die Beschilderung bis zum Ziel Altino unvollständig. Es ist uns auf diesem Abschnitt nicht immer gelungen, die vorgesehene Route zu finden.

In landschaftlicher Hinsicht ist die Via Claudia Augusta sehr vielseitig. Zwischen Donauwörth und Landsberg radelt man gemütlich durch das breite Lechtal. Südlich von Landsberg macht sich dann das Voralpenland mit seinen Hügeln und Almen bemerkbar. Ab Füssen kurbeln wir schließlich durch das Hochgebirge. Die alten Römer haben natürlich bei der Trassierung der Via Claudia konsequent Flusstäler in den Alpen genutzt: Inn, Etsch, Brenta, Fiume. In den Tälern kommen wir recht bequem voran und haben zudem einen herrlichen Blick auf die steilen Berge. Vom Straßenverkehr bekommt man in den meisten Tälern erstaunlich wenig mit, da der Radweg, soweit es geht, abseits der Hauptstraßen auf Wirtschaftswegen geführt ist.

Für die Rückfahrt von Venedig nach Deutschland wird ein Radler-Shuttle per Bus angeboten. Alternativ kann man mit der Eisenbahn zurück fahren.

Rundfahrt von Deutschland nach Venedig

Neben dem Radweg Via Claudia Augusta haben wir auch den Radweg München-Venedig beschrieben. Beide Radwege lassen sich zu einer Rundfahrt kombinieren. Wir empfehlen, die Via Claudia Augusta von Norden nach Süden und anschließend von Venedig nach München zu fahren. Die Via Claudia Augusta ist in Nordrichtung wesentlich steiler als umgekehrt und als der Radweg Venedig-München. Zudem fallen in Süd-Nordrichtung auf der Via Claudia Augusta zwei Shuttle-Busse weg.

Übersichtskarte Via Claudia Augusta
Karte zum Radweg Via Claudia Augusta von Donauwörth nach Venedig
Gedenkstein der Via Claudia Augusta, 164,6 km ab Donauwörth
Gedenkstein der Via Claudia Augusta im Voralpenland

Übersichtstabelle zur Radtour

Merkmal des Radweges Beschreibung
Name des Radweges und Radwegezeichen Logo Via Claudia AugustaVia Claudia Augusta
Länder Deutschland, Italien, Österreich, Schweiz
Start, Ende Donauwörth, Venedig
Länge des Radweges 822 Kilometer
Höhenmeter steigend 8340 Meter
Höhenmeter fallend 8722 Meter
Durchschnittliche Steigung 3,3 %
Durchschnittliches Gefälle 3,3 %
Wegeführung und Verkehr Nebenstraßen ohne nennenswerten Verkehr, Feldwege, Forstwege.
Wegebelag Asphaltierte und nicht asphaltierte Strecken, mehr als 60% Asphalt.
Zimmerangebot Abstand maximal 70 Kilometer, in der Regel weniger als 50 Kilometer.
Campingplätze Abstand maximal 130 Kilometer, in der Regel weniger als 40 Kilometer.

Karten und Literatur

Wir empfehlen das Ringbuch "Via Claudia Augusta" aus der Serie bikeline, herausgegeben vom Verlag Esterbauer. Es hat ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis. Ein kleiner Nachteil der bikeline-Serie ist, dass auf Grund des kleinen Ausschnitts der sehr detailreichen Karten eine Orientierung nur wenige Kilometer abseits der Route nicht mehr möglich ist. Allerdings ist die Beschreibung der Anstiege und Wegequalität im bikeline-Führer sehr rudimentär und teilweise sogar auch vollkommen falsch. Wir haben daher auf den nachfolgenden Seiten den Schwerpunkt auf die Beschreibung der topografischen Verhältnisse, insbesondere die Steilheit der Anstiege entlang des Radweges, gelegt. Auf eine detaillierte Beschreibung des Wegeverlaufes haben wir verzichtet, sie ist ausführlich im bikeline-Führer dargestellt.

Webseiten zur Via Claudia Augusta

Allgemeine Informationen zur Via Claudia Augusta können auch der offiziellen Webseite zur Römerstraße entnommen werden. Eine detaillierte Beschreibung des Radweges gibt es dort nicht, jedoch eine vollständige Auflistung der Shuttle-Busse und von Shuttle-Bussen von Venedig nach Deutschland sowie eine Liste mit Gastgebern entlang der Route.

Übernachtung

Die Lage von Campingplätzen kann der Streckenübersicht und den Detailkarten auf den folgenden Seiten entnommen werden. Ein Zimmerverzeichnis würde den Rahmen sprengen. Im bikeline-Führer ist ein gutes Übernachtungsverzeichnis mit Zimmern verfügbar und auf der Webseite zur Via Claudia Augusta gibt es ein Gastgeberverzeichnis zum Download.

Zimmer findet man in bequemen Abständen entlang der gesamten Route. Bis Trient ist das Angebot an Campingplätzen sehr groß. Nur selten müssen mal 80 Kilometer bis zum nächsten Platz gekurbelt werden. Zwischen Trient und Venedig gibt es nur noch wenige Campingplätze. Auf diesem Abschnitt wird man häufig auf Zimmer ausweichen müssen. Und auch bezüglich des Zimmerangebotes empfehlen wir für diesen Abschnitt abseits der größeren Städte mit etwas Voraussicht die Übernachtungsmöglichkeiten zu planen.

Höhenprofil der Radtour

In der Abbildung am unteren Ende der Seite ist das Höhenprofil für die Radtour von Donauwörth nach Venedig dargestellt. Die wichtigsten Pässe sind im Höhenprofil aufgeführt und die Steigungen farblich differenziert.

Etwa 8500 Höhenmeter mit einer durchschnittlichen Steigung von 3,3% sind zu bewältigen. Im Detail muss man sich auf Steigungen von bis zu über 20% einrichten. Anstiege zwischen 8 und 15% sind sehr häufig zu fahren bzw. je nach Gepäckgewicht zu schieben.

Tracks für GPS-Navigation und Waypoint-Tabelle mit Campingplätzen

Es empfiehlt sich die Verwendung unserer Tracks mit der exakten Route des Radweges für Navis und Smartphones mit Karten-Apps. Darüber hinaus haben wir eine Waypoint-Tabelle für Navis mit allen Unterkünften aus der Streckenübersicht erstellt. Mit Hilfe dieser Waypoint-Tabelle routet das Navi zur gewünschten Unterkunft.

Im Rahmen des Bezahlvorganges erhältst du den Track und die Waypoint-Datei als ZIP-Datei zum Download im GPX-Format. Drücke im Rahmen des Bezahlvorgangs in Paypal auf den Button "Zurück zum Händler" und Du gelangst zur Downloadseite.

Schreibe bei Fragen eine Mail an olaf@touren-wegweiser.de.

Tipps zur Nutzung von Tracks und Waypoints mit dem Smartphone inklusive eines Tests von Karten-Apps findest du hier.

Alle Daten sind sehr gewissenhaft erhoben, dennoch können wir für die Richtigkeit des Tracks und der Waypoint-Tabelle keine Haftung übernehmen. Die Daten dürfen nicht an Dritte weiter gegeben oder im Internet für Dritte zum Download bereitgestellt oder für kommerzielle Zwecke ausgewertet werden.

Du erhältst folgende Dateien in einem ZIP-File:

  • Via-Claudia-Augusta.gpx: Gesamter Track zur Strecke von Donauwörth nach Venedig mit 11556 Trackpunkten.
  • Via-Claudia-Augusta_1.gpx bis Via-Claudia-Augusta_3.gpx: Gesamter Track von Donauwörth nach Venedig gesplittet in drei Dateien mit je max. 4000 Trackpunkten.
  • Via-Claudia-Augusta-Alternative.gpx: Alternativroute zwischen Borgo und Feltre durch das Brenta-Tal.
  • WP-Via-Claudia-Augusta: Koordinaten aller Campingplätze aus der Streckenübersicht.

Weitere Informationen zur Tour

Auf den folgenden Seiten gibt es weitere Informationen zur Tour:

  • Interaktive Karte mit Höhenprofil zur Route. Die Karte kann vergrößert werden und zwischen verschiedenen Kartenanbietern gewechselt werden. Durch Umschalten auf Google Streetview kann man Wege und Landschaft als Bild ansehen.
  • Streckenübersicht mit Übernachtungsmöglichkeiten und weiteren wichtigen Punkten entlang der Route.
  • Detailbeschreibung der Route mit dem Verlauf der Route, vielen Bildern, Karten, Höhenprofilen und vielem Mehr.

Alle Seiten zur Tour sind direkt über die Seitenübersicht am Beginn jeder Seite erreichbar.

Höhenprofil zur Radtour über die Via Claudia Augusta von Donauwörth nach Venedig
Höhenprofil zur Radtour über die Via Claudia Augusta von Donauwörth nach Venedig (Nächste Seite Nächste Seite)