Gleich hinter Füssen beginnt spürbar das Hochgebirge. Wir radeln nun zwischen den hohen Bergen - teilweise auf separaten Radwegen, teilweise auf Nebensträßchen - nach Reutte, das bereits in Österreich liegt.
Hinter dem Campingplatz in Reutte erwartet uns die erste Steigung von 15% auf einem ungeteerten Weg hinauf zur Burg Ehrenberg. Vom Besucherparkplatz der Burg zur Straße müssen wir erneut mit 15% hoch. Dann steigen wir gemäßigt weiter an und bleiben straßennah bis Lermoos.
Gleich hinter Biberwier beginnt der Aufstieg zum Fernpass. Zwischen Biberwier und Nassereith wird ein Shuttleservice für Radler angeboten. Wer sich den Pass konditionsmäßig nicht zutraut oder zumindest sein Gepäck transportieren lassen möchte, nimmt die Dienste des Shuttle-Busses in Anspruch.
Der nicht geteerte Weg ist nun bis Nassereith weit abseits der Straße geführt. Die Steigungen bis zur Passhöhe liegen meistens zwischen 10 und 15%. Wer sich nicht gleich völlig verausgaben möchte, sollte rechtzeitig mit dem Schieben beginnen. Wir kommen am schönen Weißensee vorbei und steigen dann in Kehren auf dem Waldweg weiter an. Wenn der Weg sich erstmals absenkt, ist noch nicht die Passhöhe erreicht. Bald steigt unsere Route im dichten Wald wieder an und schließlich geht es runter zur Bundesstraße, die in einem Fußgängertunnel auf 1215 Meter Höhe am Straßenpass gequert wird. Zwischen Nassereith und der Passhöhe ist die Via Claudia Augusta sehr weit von der Straße entfernt, man hört noch nicht mal den Motorenlärm.
Nach der Straßenquerung macht der Weg erneut einen weiten Bogen abseits der Straße. Allerdings sieht man die sich abwärts windende Straße und hört nun auch gut den Verkehr. Schließlich reduziert sich nach einer 20 prozentigen Abfahrt der Weg auf Pfadbreite. Schilder fordern zum Absteigen auf. An einer Stelle schieben wir über Holzplanken unter überhängendem Fels. Wurzeln und Steine auf dem Pfad mahnen zur Vorsicht. Wer nicht schiebt, sollte mit schweren Gepäck zumindest ganz langsam rollen. Wir fahren durch ein Gebäude des Schlosses Fernstein und wenig später an dem Campingplatz Fernsteinsee vorbei.
Bis Nassereith geht es fast nur abwärts. Südlich von Nassereith haben wir acht Kilometer Forstweg fast bis Imst vor uns, auch hier dominiert die Richtung nach unten. Von Imst nach Landeck läuft die Route teilweise straßennah und ohne topographische Herausforderungen.
Das Übernachtungsangebot ist in der Streckenübersicht dargestellt.
In der Abbildung am unteren Ende der Seite ist das Höhenprofil für die Radtour von Füssen nach Landeck. Der Unterschied zu dem Streckenabschnitt von Donauwörth nach Füssen ist hinsichtlich der zu bewältigenden Steigungen gravierend. Wegen der enormen Höhenunterschiede ist diese Etappe nur schwer an einem Tag zu schaffen. Eine gute Idee ist, in einer der letzten Übenachtungsmöglichkeiten vor einem Pass zu pausieren und am nächsten Morgen gut ausgeruht die Steigung anzugehen. Vor dem Fernpass findet sich die letzte Übernachtungsangebote von Norden kommend in Biberwier und von Süden kommend in Nassereith.
Gleich südlich von Biberwier steigt der Radweg an und die ersten Steigungen mit deutlich mehr als 10% fordern, die ersten Schiebestrecken beginnen. Die Via Claudia Augusta hält sich bis zur Passhöhe weit östlich der Fernpassstraße, die für den Radler nicht sichtbar und nicht hörbar auf der anderen Seite des Tales verläuft. Entlang des Weißensees ist der Radweg angenehm flach, am südlichen Ende des Sees beginnt der zweite steile Abschnitt, mit Gepäck kommt man rasch an seine Grenzen und muss längere Passagen schieben. Bis zur Passhöhe ist der geschotterte Weg angenehm breit und schiebend gut zu bewältigen. Von einem Aussichtspunkt bietet sich ein schöner Blick auf die Passstraße auf der Südseite des Passes. Hier verwzweigt sich der Schotterweg und man muss der Versuchung widerstehen, weiter nach Süden abwärts zu rollen, denn dann kommt man zur Passstraße und muss bis zum Schloss Fernstein auf der stark befahrenen Straße radeln. Der Schotterweg macht nach dem Aussichtspunkt einen Schlenker um einen Berg zurück nach Norden und führt - anfangs sogar abwärts - in dem Bogen zur Fernpassstraße, die exakt auf der Passhöhe mittels eines Tunnels gequert wird.
Nach Querung der Passhöhe geht es ein längeres Stück ohne Kurven steil entlang von Almwiesen abwärts. Der Radweg macht nun einen größeren Bogen westlich der Passstraße. Man durchfährt kurz einen Kiesabbau, dann weiter sehr steil abwärts bis sich der Weg auf Breite eines Pfades verschmälert. Schilder mahnen zum Absteigen. Mit Schrittgeschwindigkeit und großer Vorsicht kann man jedoch auch mit Gepäck den wieder sehr steilen Abschnitt fahrend bewältigen. Schließlich geht es auf Holzbohlen entlang eines senkrechten Felsens - ein toller Abschnitt. Wir rollen auf dem dann wieder breiter werdenden Weg weiter kräftig abwärts zum Schloss Fernstein. Der Radweg geht geradewegs durch einen Torbogen eines Nebengebäudes. Nach Passieren des Campingplatzes am Fernsteinsee wechselt der Radweg auf die andere Seite der Straße. Nun rollt man - teilweise straßennah - hinunter nach Nassereith.
Während auf der Nordseite des Passes die Steigungen in der Regel bis zu 10% betragen und auch mal bei 12% liegen, ist in Gegenrichtung der Aufstieg auf die Passhöhe wesentlich steiler. Auch die hier sehr langen Schiebepassagen dürften bei Anstiegen von 20% und mehr mit Gepäck sehr anstrengend und grenzwertig sein. In dem unten abgebildeten Abchnitt des Höhenprofils über den Fernpass erkennt man durch die unterschiedliche Färbung in Abhängigkeit vom Grad der Steigung sehr schön das deutlich stärkere Gefälle auf der Südseite des Passes.
Ergänzend ist weiter unten eine interaktive Karte mit Höhenprofil zum Fernpass abgebildet. Mit ihrer Hilfe kann man im Detail durch diesen Abschnitt der Via Claudia Augusta zoomen.
Zwischen Nassereith und Landeck liegt ein erholsamer Abschnitt vor uns, die Steigungen sind sehr gemäßigt.
Tipps zur Benutzung der interaktiven Karte und Profile am Ende der Seite. Surfe mit dem entlang des Radweges!
Technische Grundlage der interaktiven Karte sowie des Höhen- und Steigungsprofils ist der GPX Viewer.
Es werden die Karten von Google Maps und Open StreetMap verwendet.
Radroute, Höhen- und Steigungsdarstellung basieren auf Daten aus eigenen Messungen des Touren-Wegweisers.