1847 Kilometer führt uns dieser Radweg durch Finnlands riesige Wälder von Kirkenes in Norwegen nahe der russischen Grenze bis nach Helsinki im Süden Finnlands. Natürlich kann diese Radtour auch genauso gut in umgekehrter Richtung gefahren werden.
Nur etwa 50 Kilometer radeln wir auf dem norwegischen Fernradweg 1 durch Norwegen, dann geht es auch schon in Richtung Süden über die finnische Grenze.
Die Routenführung bewegt sich recht nahe entlang der finnisch-russischen Grenze. Im nördlichen Teil Finnlands radeln wir fast immer auf den östlichsten Straßen des Landes, während wir uns im Süden allmählich in Richtung Westen nach Helsinki bewegen.
Geprägt wird diese Tour durch die endlosen, einsamen Wälder Finnlands. An vielen Tagen passiert man einen See nach dem anderen. Mal sind die Seen riesengroß wie zum Beispiel der Inari, mal winzig klein und dann bisweilen ganz von Sumpfflanzen bewachsen. An den Seen finden sich wunderschöne Zeltstellen. Mit ein wenig Suchen lassen sich auch einsame Zeltstellen in der Natur finden, aber auch manche kommerziellen Campingplätze beeindrucken mit einer wunderbaren Lage am Wasser.
Große Abwechslungen bietet diese Radtour nicht. Tagein und tagaus geht es durch Wald. Überaus beeindruckend - und (je nach Wetterlage) auch manchmal bedrückend - ist die absolute Einsamkeit und Stiille der Landschaft. Abwechslung bringen alleine die vielen Seen in den Radlertag. Dafür wird der Radler gegenüber den "kleinen" und langsamen Veränderungen der Landschaft empfänglich: Je weiter man nach Süden kommt, desto höher werden die Bäume, zu den Birken gesellen sich mehr und mehr Nadelbäume. Und wenn man irgendwann wieder ein Weizenfeld erblickt, glaubt man sich schon fast im Süden.
Die Orte sind oft so klein, dass sie kaum wahrgenommen werden und auch die Städtchen können nur selten mit Sehenswürdigkeiten beeindrucken. Der Abstand zwischen den Orten kann schon mal einige Fahrradstunden betragen und zum nächsten kleinen Lebensmittelgeschäft sind oft 80 Kilometer zu kurbeln.
Die geteerten Straßen sind alle in einem hervorragenden Zustand. Unsere Routenführung bezieht zu einem nennenswerten Anteil jedoch auch ungeteerte Pisten ein. In der Regel sind die Pisten knochenhart und lassen sich hervorragend fahren. Ganz wenige Strecken sind mit grobem Schotter belegt. Wenn man aber Pech hat, ist die Piste gerade frisch bearbeitet worden. Dann ist der Belag ganz weich und ggf. steinig. Die Räder sinken ein und das Fahren wird auf Dauer ziemlich anstrengend. Aber zum Glück ist dies recht selten der Fall. Bei längerem Regen weichen die Pisten auf und erschweren das Vorankommen, vorüberfahrende Autos überziehen den Radler mit einer Schlammschicht. Langsamer fahren die wenigsten Autos in diesem Fall. Auf der anderen Seite kommt man auf den schmalen, kurvenreichen Pisten der Natur viel näher und es ist meistens kaum Autoverkehr.
Aber auch auf den geteerten Straßen treffen wir auf wenig Verkehr. Nur einige wenige Abschnitte sind etwas stärker befahren und ohne Radspur.
Das Übernachtungsangebot ist auf einigen Strecken recht dünn. Wer ohne Zelt fährt, muss auch mal weit über 100 Kilometer bis zur nächsten Unterkunft radeln. Aber auch wer mit Zelt unterwegs ist, muss sich auf große Abstände zwischen einigen Campingplätzen einstellen. Mit ein wenig Geschick und Geduld findet sich aber auch immer eine gute Zeltstelle in der Natur.
Die beste Jahreszeit für eine Radtour durch Finnland ist der Spätsommer und damit "die Zeit ohne Mücken". Ab August geht die Mückenplage spürbar zurück. Zelten und auch eine Pause in der Natur während der Mückenzeit ist eine echte Tortur und macht keinen Spaß. Mitte August wird es abends schon kühl und die Mücken sind weg. Dann beginnt auch für die Finnen die Wander- und Kanusaison. Leider haben dann auch schon manche Campingplätze geschlossen. Mit Hilfe unserer Links auf die Webseiten der Plätze können die Öffnungszeiten einfach ermittelt werden.
Unsere Routenführung folgt einer Vielzahl nationaler Radwege. Die finnischen Fernradwege sind mit einem graublauen Schild und einer weißen Nummer gekennzeichnet. Leider ist die Qualität der Beschilderung sehr unterschiedlich und oft recht schlecht. Viele Schilder sind verblasst und größere Abschnitte auch gar nicht markiert. In den nördlichen Abschnitten der Tour ist es wegen der wenigen Straßen kein Problem, der Route zu folgen. Im südlichen Bereich, wenn die Straßendichte zunimmt, kann es insbesondere auf den Pisten mal schwierig werden, den richtigen Abzweig zu finden.
400 Streckenkilometer nach Verlassen von Kirkenes erreicht ihr das Städtchen Sodankylä. Dort zweigt eine separat beschriebene Alternativroute entlang der russischen Grenze ab. Sie ist wesentlich einsamer und verkehrsärmer als die über Kuusamo führende Hauptroute. Die Alternativroute ist zwar 100 Kilometer länger, sie lohnt sich jedoch sehr. Wir empfehlen die Alternativroute. Nach 408 Kilometern stößt sie am Fluss Siikajoki südlich von Kuusamo wieder auf die Hauptroute Kirkenes - Helsinki.
In Hautajärvi und Oulanka berührt die Alternativroute den sehr bekannten finnischen Wanderweg "Bärenrunde". In Oulanka stoßt ihr auf die "Kleine Bärenrunde". Radtouren-Fahrer können in Oulanka die eintägige "Kleine Bärenrunde" gehen. Auf einem bequemen Weg bekommt ihr auf der Kleinen Bärenrunde einen guten Eindruck in vielfältige Landschaftsformen - eine wirklich sehr empfehlenswerte Tageswanderung.
Wegen der Berührung der beiden "Bärenrunden" haben wir der Alternativroute ebenfalls den Namen "Bärenrunde" gegeben um sie namentlich von der Hauptroute über Kuusamo unterscheiden zu können. Die Alternativroute ist als separate Radtour beschrieben.
Merkmal des Radweges | Beschreibung |
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Name des Radweges und Radwegezeichen | Wir folgen einer Vielzahl nationaler Radwege (rechts das Logo des Radweges 5), die in den einzelnen Etappenbeschreibungen referenziert werden. Im nördlichen Bereich geht es lange über den Eurovelo 13, der jedoch entlang der Straßen nicht ausgeschildert ist. |
Länder | Finnland, Norwegen |
Start, Ende | Kirkenes, Helsinki |
Länge des Radweges | 1847 Kilometer |
Höhenmeter steigend | 12930 Meter |
Höhenmeter fallend | 12561 Meter |
Durchschnittliche Steigung | 2,2 % |
Durchschnittliches Gefälle | 2,0 % |
Wegeführung und Verkehr | Radweg geht über Autostraßen mit und ohne separate Radspuren, Pisten und Forstwege. |
Wegebelag | Asphalt, Pisten mit wassergebundener Decke |
Zimmerangebot | Abstand bis zu 180 Kilometer. Ohne Zelt ist die Radtour nicht zu empfehlen. |
Campingplätze | Abstand bis zu 160 Kilometer. Jedoch meist gute Übernachtungsmöglichkeiten in der Natur. |
Es heißt immer, Finnland sei flach und daher das ideale Land für Tourenfahrer. Die höchste Erhebung der Tour liegt auch nur 375 Meter über dem Meeresspiegel kurz vor Saariselkä, meistens bewegt sich die Strecke weit unter dieser Höhe. Große Pässe sind wahrlich nicht zu bewältigen. Aber auf der 1847 Kilometer langen Strecke liegen 14837 Höhenmeter steigend und fallend vor uns. Bezogen auf die große Distanz der Tour ist das recht wenig.
Trotzdem empfanden wir die Tour als ziemlich anstrengend. Vermutlich ist dies psychologisch begründet. Es gilt halt keine Pässe zu bezwingen mit einem klar umrissenen Anstieg von soundsoviel Kilometern, stattdessen liegt ein andauerndes Auf und Ab von kleineren Hügeln vor uns. Meistens geht es nur 20 bis 50 Höhenmeter rauf und runter, aber dies dann wirklich wochenlang. Wir radeln regelrecht über Wellen - die Möränenhügel der letzten Eiszeit. Von manchen Wellenbergen schaut man schon auf die nächsten drei Erhebungen. Schier endlos reihen sich die Wellenberge aneinander. Sie beginnen am Inarisee und enden erst wenige Kilometer vor der Ostsee im Süden Finnlands.
Manche dieser kurzen Anstiege haben es richtig in sich. Bis zu 18% betragen einige Steigungen und Gefälle. Auf Schotter ist das dann bergauf mit Gepäck kaum zu fahren und bergab kann man das Rad nur mit Vorsicht "laufen" lassen. Dies ist jedoch zum Glück eher selten, aber 8 prozentige Anstiege kommen schon häufig vor und wenn die Wellenberge nur 5% haben, sind wir glücklich.
Das Höhenprofil ist am Ende der Seite abgebildet.
Als Karte empfehlen wir die finnischen Radkarten von Karttakeskus. Für die Route von Kirkenes nach Helsinki werden die Karten Outdoor GT South Finland 1:250000, Outdoor GT East Finland 1:250000 und Outdoor GT North Finland 1:400000 benötigt. Blattschnitt siehe Geobuchhandlung Kiel. Diese hervorragenden Karten enthalten das finnische Fernradwegenetz, Campingplätze, Hotels, Zimmer, Geschäfte in den einsamen Gegenden, Höhenangaben, Infos über den Straßenbelag (geteert oder Schotter) und vieles mehr.
Zur einfacheren Navigation stellen wir Dir gerne die Tracks zur Route Kirkenes - Helsinki zur Verfügung. Im Paket inbegriffen ist auch die Alternativstrecke "Bärenrunde" von Sodankylä entlang der russischen Grenze.
Auf den geteerten Straßen wirst Du auch ohne die Tracks keine Probleme mit der Orientierung haben. Entlang der ungeteerten Pisten gibt es oft keine oder nur Wegweiser zu lokalen Orten. Da ist eine Orientierung schon schwierig. Wer die alternative Bärenrunde fährt, sollte unbedingt unsere Tracks verwenden.
Schreibe bei Fragen eine Mail an olaf@touren-wegweiser.de.
Alle Daten sind sehr gewissenhaft erhoben, dennoch können wir für die Richtigkeit des Tracks und der Waypoint-Tabelle keine Haftung übernehmen. Die Daten dürfen nicht an Dritte weiter gegeben oder im Internet für Dritte zum Download bereitgestellt oder für kommerzielle Zwecke ausgewertet werden. Die Dateien sind intern markiert und können im Falle einer Veröffentlichung im Internet rückverfolgt werden!
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Radtour | Dateiname | Anzahl Punkte je Datei |
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Kirkenes - Helsinki | Kirkenes-Helsinki_1 | 7000 |
Kirkenes-Helsinki_2 | 7000 | |
Kirkenes-Helsinki_3 | 7000 | |
Kirkenes-Helsinki_4 | 6728 | |
Sodankylä - Siikajoki | Sodankylä-Siikajoki.gpx | 2904 |
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