Wir beschreiben auf dieser Seite einen 96 Kilometer langen Abschnitt einer Radtour durch den Osten Finnlands von Koli nach Joensuu. Dieser Abschnitt ist Teil des Radweges von Kirkenes in Norwegen nach Helsinki in Finnland. Eine Übersicht zu allen Seiten des Radweges ist oben am Beginn dieser Seite dargestellt.
Vom Ort Koli rollen wir wieder runter zum Pielinensee, biegen an der Kreuzung nach rechts ein und folgen dem ungeteerten einspurigen Fahrweg entlang des Seeufers. Kraftfahrzeuge sind auf dem Weg zugelassen, aber es gibt kaum Verkehr. Nach kurzer Fahrt beginnen auch schon die ersten Steigungen. Vor uns liegt der anstrengenste Abschnitt der ganzen Tour. Entlang des Pielinen reihen sich viele Steigungen von 8 bis oftmals 15% und mehr aneinander. Zum Glück sind die Anstiege so kurz, dass die extremen Fälle ganz gut, wenn auch mit Anstrengung, geschoben werden können. An einer 20 prozentigen Steigung kapitulieren wir. Mit Mühe stemmen wir die Räder den Hügel hoch.
Auf den ersten Kilometern entlang des Sees passieren wir endlich einige Stellen mit einem schönen Blick über den Pielinen und den über die riesige Wasserfläche verstreuten Inselchen. Bei Kilometer 4 (alle Angaben ab der Kreuzung am See östlich von Koli) passieren wir eine gute Naturzeltstelle (N 63° 5' 22,5" O 29° 49' 59,2"). Trotz der sehr anstrengenden Steigungen ist die Etappe von Koli nach Joensuu mit ihren vielen naturnahen Abschnitten durch Wald und entlang großer und kleiner Seen wunderschön. Nicht selten radeln wir auf einspurigen Pisten.
Nach 27 Kilometern quert der Radweg die Straße 515. Wir radeln weiter geradeaus auf dem finnischen Fernradweg 16, der uns bis zum Tagesziel Joensuu führt. Von Osten kommend sind nun die Radwege 71 und 73 dazugekommen, die jedoch hinter Eno von unserer Route wieder abbiegen.
Auch nach Queren der 515 bleibt uns die wassergebundene Fahrbahn erhalten. Der Radweg 16 führt uns durch ein einsames, lichtes Waldgebiet. Bei Kilometer 35 steigt die Piste auf 2,5 Kilometern um 65 Höhenmeter an und erreicht schließlich bei 189 Metern den höchsten Punkt dieser Etappe. Auf den folgenden fünf Kilometern rollen wir auch schon wieder 90 Höhenmeter hinunter.
Bei Kilometer 40 heißt es aufpassen, wer nicht unserem Navi-Track nachfährt. Unser Fahrweg mündet in die Straße 518, der ausgeschilderte Radweg 16 biegt jedoch kurz vorher nach rechts in einen unscheinbaren schmalen Waldweg ein. Die nächsten vier Kilometer radeln wir wunderbar auf dem Waldweg bis zur breiten Straße 73, in die wir nach lLinks (Osten) einbiegen.
Nach zwei Kilometern auf einem straßenbegleitenden Radweg erreichen wir den Ort Eno. Übernachten kann man hier im Hotelli-Ravintola Kaltimonkoski. Das Ortszentrum liegt abseits der 73 auf einer großen Halbinsel. Wir fahren auf der 512 durch den Ort mit Einkaufsmöglichkeit und erreichen bei Kilometer 52 schon den nächsten Abzweig. Wir biegen nach Süden (rechts) in ein geteertes Sträßchen ein und folgen diesem durch eine teilweise sumpfige Landschaft bis zur Straße 5100. Bei Kilometer 54 (N 62° 45' 35,6" O 30° 10' 26,7") passieren wir eine gute Naturzeltstelle.
Der Straße 5100 folgt unser Radweg nur für einen Kilometer. Auf der 5100 überqueren wir den Leppävirta, auf dem zu riesigen Flößen verbundene Baumstämme transportiert werden.
Kurz hinter dem Leppävirta verlassen wir die geteerte 5100 und biegen in eine Piste nach Süden ab. Auf dieser Etappe sollte genau auf die Beschilderung geachtet werden oder besser unserem Garmintrack gefolgt werden. Sehr schnell ist sonst man an einem der vielen unbeschilderten Abzweige vorbei geradelt. Knapp 4 Kilometer geht es nun über die Schotterpiste, dann scheint der Weg zu enden. Bei Kilometer 66 biegt der Radweg scharf rechts in einen Waldweg ein, der mehr ein Pfad ist und gar nicht nach Radweg aussieht.
Doch die nächsten vier Kilometer sind ein Abschnitt für Genießer. Auf einem gut befahrbaren, teils sandigen Waldweg kurbeln wir durch einen einsamen, lichten Kiefernwald entlang des Sees Kangasvesi. Hin und wieder berührt der Weg direkt das Seeufer mit herrlichen Ausblicken über die Wasserfläche, um sogleich wieder in den Wald einzutauchen. Bei Paihola erreicht der Radweg dann wieder einen kleinen Ort, der aus einigen Höfen und Ferienhäusern besteht, die herrlich an Seitenarmen des Kangasvesi liegen.
Bei Kilometer 73 erreichen wir die geteerte Straße 5101, der wir ein kleines Stück nach Norden folgen, um dann kurz vor Erreichen der Straße 73 nach Westen abzubiegen. Das Sträßchen quert den Fluss Kotalahti und führt uns in einem südlichen Bogen nach Joensuu. Mit diesem Umweg umgeht der Radweg die verkehrsreiche Nationalstraße 6. Es ist nun ganz flach geworden. Die Straße geht kilometerlang geradeaus, der Wald tritt zu Gunsten von Feldern und Wiesen zurück.
Bei Kilometer 92 erreichen wir die Randbezirke von Joensuu und radeln bis ins Zentrum auf sehr schön ausgebauten Radwegen.
Joensuu ist mit 75.000 Einwohnern die größte Stadt Nordkareliens. Nach dem wochenlangen Radeln durch Wälder ein echter "Kulturschock". Zum Stadtzentrum gehört ein Geschäftsviertel mit rechtwinklig angelegten Straßen und großen Kaufhäusern, das wir in dieser Größe in den bisher durchfahrenen Orten nicht gesehen haben. Die Stadt wird auch stark durch die große Universität bereichert, die in der Nähe des riesigen Sees Pyhäselkä liegt.
Unser Radweg 16 geht am Stadtzentrum vorbei. Man sollte daher nicht versäumen, rechtzeitig über eine Brücke den Pielisjoki zu queren (in unserem Navitrack einbezogen) und ins Zentrum am anderen Ufer des Flusses zu kurbeln. Auf dieser Seite liegt auch der Campingplatz.
Einige Übernachtungsmöglichkeiten im Zentrum von Joensuu:
Das Höhenprofil auf dieser Seite zeigt auf den ersten 55 Kilometern das viele Auf und Ab dieser Etappe mit Höhendifferenzen von ca. 50 Metern. Es sind zwar auf der während der 96 Kilometer langen Radtour nur 766 Höhenmeter steigend und 792 Meter fallend zu radeln, trotzdem ist dies einer der anstrengensten Abschnitte zwischen Kirkenes und Helsinki.