Wir beschreiben auf dieser Seite einen 161 Kilometer langen Abschnitt einer Radtour durch den Nordosten Finnlands von Ivalo südlich des Inarisees nach Sodankylä am Fluss Kitinen. Dieser Abschnitt ist Teil des Radweges von Kirkenes in Norwegen nach Helsinki in Finnland. Eine Übersicht zu allen Seiten des Radweges ist oben am Beginn dieser Seite dargestellt.
Auch auf diesem Abschnitt unserer Radtour von Ivalo nach Sodankylä radeln wir auf der Route des Eurovelo 13. Der Eurovelo 13 ist jedoch vor Ort nicht ausgeschildert. Die Strecke ist identisch mit der nationalen Fahrradroute 5, deren Schilder öfter anzutreffen sind.
Ab Ivalo geht es über die Europastraße 75 nach Süden. Auf den ersten 27 Kilometern steigen wir 240 Höhenmeter durch eine waldreiche Gegend an. Wenige Kilometer südlich von Ivalo passieren wir zwei Campingplätze (siehe vorhergehende Seite).
24 Kilometer nach Ivalo weist uns ein Schild des Radweges 5 an, die E75 zu verlassen und in einen parallel verlaufenden ungeteerten Fahrweg einzubiegen. Nach 1,5 Kilometern erreicht man Informationstafeln. Sie erinnern an den schwierigen Gütertransport während des Ersten und Zweiten Weltkrieges und die beim Transport verstorbenen Fahrer. Während des Zweiten Weltkrieges war der Liinahamarihafen in Petsamo die einzige und damit lebenswichtige Güterverbindung außer Landes von Finnland und Schweden. Der Magneettimäki (Magnethügel) war damals die schwierigste Stelle der Straßenverbindung zum Hafen Petsamo. Auf den nächsten 1,5 Kilometern radeln wir über diesen Pass, der ab den Infotafeln für Autos nicht mehr passierbar ist. Es geht sehr steil auf steinger Piste aufwärts. Nach etwa 1000 Metern erreicht der Weg die Waldgrenze und wir sehen auch schon die E75, in die wir kurz vor der höchsten Stelle von 375 Metern Höhe einbiegen. Man kann diese Passage leicht umgehen, in dem man entgegen dem Hinweisschild bei Kilometer 24 auf der E75 verbleibt.
Nach einer schönen Abfahrt auf der E75 erreichen wir bei Kilometer 31 den auf etwa 330 Metern Höhe liegenden Wintersportort Saariselkä. Von hier aus können Wanderungen in das Saariselkä-Fjell unternommen werden, das sich bis zur russischen Grenze erstreckt. Es ist gänzlich unbewohnt und gehört zum Urho-Kekkonen-Nationalpark. Saariselkä ist ein in Finnland bekannter Wintersportort mit über 10.000 Betten. Im Sommer ist jedoch kaum Betrieb im Ort und die meisten Hotels sind geschlossen. Übernachtungsangebot:
Die weiterhin gut ausgebaute E75 pendelt nun um die 30 Höhenmeter auf und ab. Die Straße tangiert immer wieder Motorschlittenpisten, im Winter ein wichtiges Verkehrsmittel. Häufig queren die Pisten sogar durch einen Tunnel kreuzungsfrei die E 75.
Wir radeln weiter endlos durch Wald. Nur selten bringt eine langgezogene Kurve eine Abwechslung. 63 Kilometer nach Ivalo erreichen wir in Tankavaara ein Goldmuseum (Kultamuseo), in dem man der eintönigen Straße für einen Moment entfliehen und im Museum Gold waschen kann.
Bis Sodankylä bleiben wir weiter auf der E75. Der Verkehr ist zum Glück so weit im Norden auch auf einer Europastraße recht spärlich. Auf den breiten, gut ausgebauten und geradlinig verlaufenden Europastraßen ist leider das Radeln recht eintönig. Rechts und klinks der Straße ist stets als Schutz vor überraschendem Wildwechsel ein breiterer Streifen gerodet. Der Wald rauscht daher als ferne Kulisse an einem vorbei. So freut man sich auf jede Abwechslung in Form von Seen, Dörfern, Lebensmittelgeschäften. Wir versorgen uns dort gerne "spontan" mit Nachschub, vor allem mit guter finnischer Schokolade und literweise mit Fruchtjoghurt.
Sind wir auf den ersten 70 Kilometern dieser Etappe gar nicht auf Gewässer getroffen, so kommen wir nun häufiger an Seen und Flüsse. Nicht selten verbergen sich die Gewässer jedoch hinter dichtem Wald.
Bei Kilometer 72 überqueren wir den Vuotsokanal. Er verbindet die beiden Seen Lokka und Porttipahta und ermöglicht eine Verbindung über Seen und Flüsse bis zur Ostsee. Auf einem Damm queren wir wenig später einen kleinen Zipfel des riesigen Sees Porttipahta.
Den See Vajunen begleiten wir längere Zeit. Zwölf Kilometer vor Sodankylä biegt der Radweg nach Erreichen des Sees Kotisuvanto in eine Nebenstraße ein und folgt in einigem Abstand dem Ufer des Sees. Wenn das Sträßchen wieder die E75 erreicht, beginnt ein Radweg, auf dem wir nach Sodankylä hinein rollen.
In Sodankylä gibt es vielfältige Einkaufsmöglichkeiten und folgendes Übernachtungsangebot:
Das Höhenprofil auf dieser Seite zeigt sehr schön den Anstieg von Ivalo zum Wintersportort Saariselkä. Es folgt einiges Rauf und runter und mit Erreichen der Seen und Flüsse bleibt die Straße ungefähr auf einer Höhe. Auf der gesamten Strecke von 161 km sind nur 802 Höhenmeter steigend und 747 Meter fallend zu radeln.