Wir beschreiben auf dieser Seite einen 89 Kilometer langen Abschnitt des Paneuropa-Radweges durch Frankreich von Villey-le-Sec nach Gondrexange. Der Paneuropa-Radweg geht von Paris nach Prag. Eine Übersicht zu allen Seiten des Radweges ist oben am Beginn dieser Seite dargestellt.
Auf diesem Tourenabschnitt nach Gondrexange ist nur ein Kilometer der Strecke nicht geteert. Das Logo des Paneuropa-Radweges sucht man leider vergebens entlang des Weges. Wer nicht mit Hilfe unseres Tracks für GPS-Geräte navigiert, muss sich mit Hilfe der örtlichen Radwegeschilder und guten Karten behelfen.
Wer nicht auf dem Campingplatz an der Mosel bei Villey-le-Sec übernachtet hat, bleibt am südlichen Ufer der Mosel. Der folgende Abschnitt bis Neuves-Maisons ist sehr schön abseits der Straßen entlang der Mosel geführt. Wir radeln auf einem für Autos gesperrten Weg in Richtung Osten. Kurz vor Sexey-aux-Forges nimmt der Radweg für einen knappen Kilometer die Breite eines Pfades an. Er schlängelt sich durch einen dicht bewachsenen Wald unmittelbar am Ufer der Mosel entlang.
Acht Kilometer nach dem Campingplatz in Villey-le-Sec zweigt der Canal des Vosges von der Mosel ab und begleitet den Fluss fortan. Wir bleiben weiter auf der Südseite der Mosel bis Kilometer 13 und fahren dort über eine Brücke auf eine Landzunge zwischen Kanal und Fluss. Am nördlichen Ufer des Kanals liegt der größere Ort Neuves Maisons. Wir kurbeln weiter auf der Landzunge bis Kilometer 19 und müssen dort unbedingt auf die Nordseite des Canal des Vosges wechseln, da wir ansonsten der falschen Wasserstraße folgen. Zuvor queren wir ein größeres, wenig schönes Industriegebiet.
Hier gibt es tatsächlich drei Wasserstraßen nebeneinander: südlich die Mosel, in der Mitte der Canal des Vosges und von Norden hinzukommend der Canal de Jonction de Nancy. Wir wechseln auf die Ostseite des Canal de Jonction und folgen dem Kanal auf sehr schöner Strecke in Richtung Norden. Der Canal de Jonction verbindet den Canal de la Marne au Rhin mit dem Canal des Vosges. Der von Bäumen begrenzte Kanal ist tief in die umgebende Landschaft eingeschnitten. Unser Weg entlang des Kanalufers ist nur für Radfahrer und Fußgänger zugänglich.
Nach 1,5 Kilometern passieren wir ein großes Straßenkreuz mit der A330 und D570. Wir radeln unbehelligt vom Verkehr abseits der Straßen entlang des Kanals durch das Straßengewirr. In Ludres, etwa 500 Meter nördlich des Straßenkreuzes kann im Hôtel Kyriad Nancy Sud, im Hôtel Balladins und im Hôtel Première Classe Nancy Sud übernachtet werden.
Der Canal de Jonction führt uns über einen Bergrücken nach Laneuveville-devant-Nancy im Tal der Meurthe. Der höchste Punkt liegt bei Fléville-devant-Nancy, die Anhöhe wird mit Hilfe von insgesamt 18 Schleusen auf einer Länge von zehn Kilometer überwunden. Östlich des Straßenkreuzes öffnet sich die Landschaft und wir kurbeln durch eine Art Grünanlage auf dem Radweg weiterhin abseits des Autoverkehrs entlang der Wasserstraße. Die vielen Schleusen folgen hier in Form einer "Schleusentreppe" dicht aufeinander. Zum Teil liegen sie keine 50 Meter auseinander. In diese Schleusendichte verirren sich allenfalls Freizeitboote.
Der Canal de Jonction umrundet in weitem Bogen die Stadt Nancy. Wer unbedingt Nancy besichtigen möchte, muss also den Paneuropa-Radweg verlassen und eigens in die Stadt radeln.
Bei Laneuveville-devant-Nancy mündet der Canal de Jonction in den Canal de la Marne au Rhin. Wer in dem größeren Ort Laneuveville-devant-Nancy etwas einkaufen möchte, biegt am Kreisverkehr links in die Hauptstraße ein und erreicht nach einem knappen Kilometer einen Supermarkt. Es ist für lange Zeit die letzte gute Einkaufsmöglichkeit.
An dem Kreisverkehr in Laneuveville-devant-Nancy biegen wir in die D126 zum Fluss Meurthe ein, der westlich unserer Route parallel zum Canal de la Marne au Rhin verläuft und radeln weiter entlang der Meurthe in Richtung Osten und biegen am nördlichen Ufer der Meurthe in die D2 ein. Nun geht es wenig schön auf der verkehrsreichen D2 durch ein Industriegebiet.
Bei Kilometer 34 erreichen wir den Canal de la Marne au Rhin. Einen Überblick über die vielen Wasserstraßen zu erhalten, ist vor Ort recht verwirrend. Nicht weit von unserer Route entfernt quert die Meurthe den Kanal. Wir bleiben auf der D2 entlang des Kanals bis Varangéville (Hotel L'Étoile d'Argent) und dann geht es endlich auf wenig befahrenen Nebenstraßen weiter.
Wir bleiben auf der linken Seite des Kanals und durchfahren auf Nebensträßchen die Orte Crévic und Maixe. Hinter Crévic entfernt sich die Straße etwas vom Kanal und es wird leicht hügelig.
Zum Zeitpunkt unserer Befahrung gab es ab Maixe (Kilometer 48) einen geteerten Radweg am Kanal, ganz neu und vorbildlich ausgeschildert. Hier sehen wir auch endlich mal das Zeichen des Paneuropa-Radweges! Es ist ein sehr schöner, beschaulicher Abschnitt ohne Verkehr. In Parroy kann auf dem netten, kleinen Camping Municipal de Parroy le Grand Breuil unmittelbar am Kanal übernachtet werden.
Bis Kilometer 71 können wir am Kanal bleiben, dann müssen wir in Lagarde auf die kaum befahrene D89 wechseln, da wir nun die Wasserscheide zwischen Meurthe und Rhein queren werden. Der Paneuropa-Radweg entfernt sich immer mehr von der Wasserstraße und steigt in ständigem Auf und Ab 80 Höhenmeter auf. Der Canal de la Marne au Rhin wird in der Nähe des Ortes Réchicourt mittels einer Schleuse um 15,70 Meter angehoben.
Nach 13 Kilometern auf der D89 passiert der Paneuropa-Radweg in einem Wald den höchsten Punkt dieser Etappe von 341 Metern. Wir kurbeln weiter durch Felder bis zum Etappenziel Gondrexange.
In Gondrexange gibt es den Gemeindecampingplatz Le Camping Les Mouettes mit vielen Dauercampern am See Le Petit Étang.
Für die auf dieser Seite beschriebene Etappe empfehlen wird die Karte 112 des IGN Institut Géographique National im Maßstab 1:100.000 (Strasbourg - Forbach Topographische Touristische Landkarte Frankreich - carte de promenade 1:100.000 - IGN Frankreich EAN / ISBN: 9782758530008) und die Karte 121 (Nancy - Epinal Topographische Touristische Landkarte Frankreich - carte de promenade 1:100.000 - IGN Frankreich EAN / ISBN: 9782758530091).
Diese Etappe ist auf den ersten 80 Kilometern sehr flach. Sehr schön erkennbar ist im Höheprofil am Ende der Seite der Anstieg über die viele Schleusen entlang des Canal de Jonction. Bergig wird es auf den letzten 18 Kilometern dieser Etappe, wenn der Paneuropa-Radweg den Canal de la Marne au Rhin verlässt.