Wir beschreiben auf dieser Seite eine 25 Kilometer lange Wanderung vom Alep Vassjajåkåtj nach Aktse. Sie ist Teil einer Rundwanderung durch den Sarek-Nationalpark im Norden Schwedens. Eine Übersicht zu allen Seiten der Rundwanderung ist oben am Beginn der Seite dargestellt.
Von unserem Zeltplatz oberhalb des Rapadalen in der Nähe des Alep Vassjajåkåtj gehen wir in Richtung Südosten über die weichen Grasflächen einer Hochebene und halten uns dabei auf etwa 1000 bis 1100 Metern Höhe. Während der gesamten Wanderung genießen wir die herrlichen Ausblicke in das Rapadalen und auf die umliegenden Berge.
Es sind auf dieser Etappe etliche Bachläufe zu queren, was hier im Oberlauf der Bäche technisch kein Problem sein dürfte. Jedoch verlaufen die Bäche alle in sehr tiefen Rinnen. Es heißt also immer über die teilweise sehr steilen Kanten etliche Höhenmeter hinab und nach der Furt wieder ebenso steil hinauf zu klettern.
Nach dem über Felsplatten relativ leicht zu querenden Lulep Vassjajåkåtj umgehen wir südlich die namenlose Höhe 1112 und erreichen die tief eingeschnittene Schlucht des Puoutajåkkåtj. Hier müssen wir ggf. etwas weiter flussaufwärts laufen, um überhaupt zum Bach hinunter zu kommen. Beim Furten ist darauf achten, nicht auf die großen, sehr glitschigen Steine im Bachbett zu treten.
Es ist - insbesondere bei schlechter Sicht - nicht immer einfach hier oben die Orientierung zu halten und die optimale Route zu finden. Laut Wanderführer hält man sich zwischen dem Berg Suorkitjåkkå (1214 m) und der namenslosen Höhe 1078. Das Terrain wird steiniger. Kommt man höher als 1000 m sind unwegsame, steile Blockfelder und leicht begehbare Altschneefelder zu queren (Vorsicht: Tragfähigkeit an den Rändern testen). Mühsam ist die Kletterei um große Felsklötze.
Östlich des Suorkitjåkkå queren wir einen Bach mit der vorletzten Zeltmöglichkeit vor Aktse. Schließlich erreichen wir den steilen Südhang des Kiertokiesjtjåkkå, den wir bergab über große Blockfelder und ein Schneefeld queren.
In der Senke zwischen Kiertokiesjtjåkkå und dem folgenden Anstieg Richtung Skierfe finden wir herrliche Zeltplätze an einem Bach unmittelbar an der Kante ins Rapadalen. Es ist durchaus eine Überlegung wert, bei gutem Wetter bereits hier sein Lager aufzuschlagen und die phantastische Aussicht zu genießen. Uns zu Füßen liegt das malerische Laitaure-Delta mit dem aus der Talmitte steil aufragenden Felsen Nammatj und dem weiter südlich das Tal begrenzenden riesigen Felsklotz Tjakkeli.
Nach der Senke östlich vom Kiertokiesjtjåkkå geht es über Gras-, Heide- und Sumpfflächen hinauf zum Pass zwischen Skierfe und Passåive. Steinmännchen weisen uns nun den Weg.
Hier sollte man unbedingt einen Abstecher auf den Gipfel des Skierfe machen. An seiner Südseite fällt der Skierfe 700 m fast senkrecht ins Rapadalen ab, von seiner Nordseite ist er jedoch leicht zu besteigen. Die Rucksäcke kann man an dem Abzweig des steinigen, mit Steinmännern gut markierten Pfades stehenlassen. Es geht zwar noch einmal 100 Höhenmeter steil bergauf, doch ohne Gepäck „schwebt“ man förmlich auf den 1179 Meter hohen Gipfel. Und dort erwartet den Wanderer eine Aussicht, die er wohl nie im Leben mehr vergessen wird: Aus der Vogelperspektive sieht man das Laitaure-Delta mit seinen gewundenen Kanälen, Tümpeln, Mooren und Galeriewäldern, ein fast grafisch wirkendes Mosaik aus unterschiedlichsten Blau- und Grüntönen. Gegenüber glänzt die imposante Felswand des Tjakkeli. Der das Tal um ca. 300 m überragende Felsen des Nammatji sieht wie ein Spielklötzchen aus. Ganz besonders Mutige und Schwindelfreie können bis an die Abbruchkante krabbeln. Doch auch die Aussicht auf das Pårtemassiv weiter westlich oder weit in die Ferne über das hügelige Land im Osten ist unglaublich schön. Man möchte am liebsten ewig hier oben stehen und die überwältigende Schönheit der Natur bewundern. Doch bis Aktse, unserem Tagesziel, sind noch ca. 8 Kilometer zu laufen. Also steigen wir wieder zu unseren Rucksäcken ab und setzen die Wanderung fort.
Der Pfad läuft zunächst wieder leicht bergauf und geht über die Schulter zwischen Passåive und Måskotjåkki. Danach geht es mit zunehmendem Gefälle über einen gut sichtbaren Pfad bergab. Man darf nicht der Versuchung erliegen, nach dem Abstieg vom Skierfe direkt weiter bergab über die Steinfelder nach Süden zu laufen. Spätestens wenn man auf der rechten Seite einen vom Skierfe ins Rapadalen stürzenden kleinen Wasserfall sieht, muss man umkehren! Anderenfalls gelangt man auf den extrem steil ins Rapadalen abfallenden und aus unserer Sicht nicht gefahrlos begehbaren Südhang des Måskotjåkki.
Bald erreichen wir auf dem stark ausgetretenen Pfad den markanten Findling Aktsekallo und kurz danach treffen wir auf die Wegschilder des Kungsleden. Hier oben, direkt an der Baumgrenze, findet man Zeltplätze. Unser weiterer Weg führt nun über den Kungsleden in südlicher Richtung stetig bergab durch Wald bis nach Aktse. Der Pfad ist von vielen Kungsleden-Wanderern sehr stark ausgetreten und z.T. steinig, bei Regen auch morastig. Die Birken weichen bald dichterem Nadelwald und plötzlich steht man vor den STF-Hütten in Aktse.
In Aktse kann man in der STF-Hütte Lebensmittel kaufen und man kann in unmittelbarer Nähe der Hütten gegen eine Gebühr zelten Von hier aus kann man auch per Hubschrauber in nur ca. 20 Minuten nach Kvikkjokk fliegen. Der Hubschrauber verkehrt nicht nach Fahrplan, sondern muss telefonisch bei Fyskflyg bestellt werden.