Wir beschreiben auf dieser Seite eine 16 Kilometer lange Wanderung vom Snavvavagge zum Alep Vassjajåkåtj. Sie ist Teil einer Rundwanderung durch den Sarek-Nationalpark im Norden Schwedens. Eine Übersicht zu allen Seiten der Rundwanderung ist oben am Beginn der Seite dargestellt.
Wir starten diese Etappe am See Snavvajaurre östlich oberhalb des Rapadalen. Südlich vom Snavvajaure steigt das Gelände zur Wasserscheide hin an und führt über Steinfelder bis zum steilen Abbruch hinunter ins Rapadalen. Über gut zu begehende Wiesen gehen wir nach unten in Richtung Rapadalen, der Pfad wird zunehmend steiler.
Vor Erreichen des Baches Jilajåkkå steigen wir in sehr steilen Serpentinen über Heide und Fjällbirken bergab. Der Pfad ist hier tief ausgetreten, man läuft über die blanke Erde und Steine. Bei Nässe kann es ziemlich rutschig werden, bei stärkeren Regenfällen wird der Pfad regelrecht geflutet.
Mit etwas Geschick und bei geringem Wasserstand kann der Jilajåkkå über Steine gut gequert werden, dann müssen wir den Steilhang auf der anderen Seite des Baches mühsam wieder emporklettern. Durch Fjällheide gehen wir mit sehr schönen Ausblicken ins Rapadalen weiter bequem abwärts.
Schließlich erreichen wir die Waldgrenze. Kurz davor zweigen immer wieder Trampelpfade nach Osten (links)ab, die aber lediglich zu schönen Zeltplätzen führen. Wir wandern weiter auf unserem talabwärts führenden Pfad und kommen in einen lichten Birkenwald. Nach ca. 15 bis 20 Minuten erreicht man eine Weggabelung. Hier führt uns ein nach Westen (rechts) abzweigender Pfad nach kurzer Zeit zur Skarki-Hütte, die in der Nähe der Mündung des Jilajåkkå in den Rapaätno liegt. Die Hütte ist verschlossen, aber wenige Meter davor findet man eine geeignete Möglichkeit zum Zelten – schöner und vor allem mückenärmer sind aber die Zeltstellen oberhalb der Waldgrenze.
Wir bleiben am Abzweig zur Skarkihütte auf dem Hauptpfad und gelangen nach wenigen hundert Metern zu einer Lichtung, die sich sehr gut zum Zelten eignet. Der leicht zu erkennende Pfad führt in stetigem Auf und Ab durch Birkenwald und Weidengestrüpp, manchmal läuft man auch direkt am Ufer des Rapaätno oder hat einen Blick aus dem Grün heraus auf die Bergwelt. Mal lässt es sich leicht laufen, mal wird es anstrengender. Bei Regenwetter werden die unzähligen kleinen Bachrinnen, Sumpfflächen und Morastlöcher im Rapadalen geflutet. Man läuft längere Strecken immer wieder durch knöcheltiefes Wasser, herabhängende Zweige sorgen zusätzlich für kleinere Duschen. Die Wanderung durch das Rapadalen ist dann ingesamt eine sehr feuchte Angelegenheit, bei der auch „wasserdichte“ Regenkleidung und Wanderstiefel nichts mehr nutzen.
Auf der Höhe des Rapaselet sind einige größere Bäche zu queren, es kann sein, dass dies nur in Watschuhen möglich ist. Auch der etwas breitere Alep Vassjajåkåtj wird mit Watschuhen gefurtet, was normalerweise ohne Probleme geht. Bei längeren Regenfällen kann die Strömung jedoch relativ stark sein. Auf der anderen Seite des Alep Vassjajåkåtj kann man zelten.
Für den weiteren Weg nach Aktse gibt es nach der Querung des Alep Vassjajåkåtj zwei Alternativen.
Bei der ersten Alternative bleibt man unten im Rapadalen und folgt dem Pfad weiter ca. 10 Kilometer bis zum Fuß des Berges Nammatj. Hier ist die Anlegestelle der Fährboote nach Aktse.
Bei der zweiten Alternative wandert man nördlich oberhalb des Rapadalen über eine teils felsig-vegetationslose, teils mit Fjällheide bewachsene Hochebene und steigt nach einem Abstecher auf den Aussichtsberg Skierfe hinunter ins Rapadalen nach Aktse. Diese Variante ist insbesondere nach Regenfällen ratsam, um die „Schlammspringerei“ im Rapadalen zu umgehen. Außerdem genießt man von der Hochebene und erst Recht vom Skierfe aus einen einmaligen Blick in das Rapadalen.
Wir entscheiden uns daher für die zweite Variante und folgen nach dem Furten des Alep Vassjajåkåtj dem Pfad, der unmittelbar parallel zum Wasserlauf bachaufwärts führt. Der Pfad ist leicht zu finden und bequem durch lichten Birkenwald zu gehen, obwohl es stetig, aber moderat, bergauf geht. In Nähe der Baumgrenze verläuft der Alep Vassjajåkåtj durch eine steile, felsige Schlucht. Wir steigen vor Erreichen der Schlucht ohne Pfad den nun steilen Hang in westlicher Richtung schräg aufwärts, z.T. auch in Serpentinen. Dieser Abschnitt ist etwas anstrengend, aber über die niedrige Fjällheide kann man gut ansteigen, so dass man insgesamt doch relativ leicht etwa 400 Höhenmeter bis auf ca. 1000 m über dem Meeresspiegel überwindet.
Die Mühe des Aufstiegs wird sogleich mit einem wunderbaren Ausblick auf das Rapadalen und die umliegenden Berge belohnt. Das Deltagebiet Rapasalet liegt direkt unter unseren Füßen. Einen besseren Platz kann man sich kaum zum Zelten wünschen.