Ab Amorbach wird der Limes-Radweg wieder bergig. Der Abschnitt von Amorbach nach Öhringen ist durch eine Vielzahl sehr starker Steigungen und Abfahrten gekennzeichnet. Es gibt aber auch immer wieder moderate Streckenabschnitte, während derer man sich etwas erholen kann. Der Wald tritt anfangs etwas zurück und die Tour geht viel durch Felder mit teilweise schönen Ausblicken über die Landschaft. Während des gesamten Tourenabschnitts bewegt man sich überwiegend auf geteerten Wegen, die für den Autoverkehr gesperrt sind oder auf schmalen Sträßchen mit kaum Verkehr.
Von Amorbach nach Walldürn fahren wir auf der B47 gegenüber liegenden Talseite - anfangs durch Wiesen und ab Rippberg durch Wald. Hinter Rippberg wartet die erste kräftige Steigung von 15% auf uns, dann geht es weiter moderat aufwärts bis Walldürn.
Walldürn ist bekannt durch seine Wallfahrtskirche und hat zudem eine schöne, kleine Altstadt aus Fachwerkhäusern. Neben Hotels und Pensionen gibt es Zimmer in der Jugendherberge Walldürn.
Südlich von Walldürn fahren wir überwiegend durch Felder. Zu einem im Wald liegenden Forsthaus geht es steil aufärts, es folgt eine schöne, lange Abfahrt auf schmalen Nebenstraßen nach Bofsheim.
Dann setzt eine kontinuierliche Folge steiler Anstiege und Abfahrten von häufig bis zu 15% ein. Schließlich rollen wir lange nach Osterburken hinunter. In Osterburken gibt es ein Römermuseum und am südlichen Ortsrand liegt direkt am Radweg ein Kohortenkastell mit erhaltenen Grundmauern. Gleich am Kastell steigt der geteerte Radweg lange mit 15% steil aufwärts. Auf der Höhe passieren wir einen restaurierten Römerturm mit einem schönen Blick zurück über Osterburken.
Nun geht es munter rauf und runter mit 15%, denn einige tiefe Taleinschnitte sind zu queren. Bis Jagsthausen radeln wir durch Felder. Die Steigung hinter dem Weiler Hergenstadt dürfte mehr als 15% betragen, selbst schieben ist hier sehr anstrengend. Es folgt eine lange Abfahrt zum Dorf Leibenstadt, leider schließt sich sogleich wieder ein steiler Anstieg hinauf zur Unterführung unter der Autobahn an. Der Abfahrt nach Unterkessach folgt ein sehr langer Anstieg mit etwa 10% in Serpentinen. Schließlich erholen wir uns während einer langen, steilen Abfahrt ins Jagsttal nach Jagsthausen.
Im Ortszentrum von Jagsthausen gibt es ein Freilichtmuseum Römerbad und die Götzenburg des Ritters Götz von Berlichingen zu sehen. Gleich oberhalb von Jagsthausen thronen das Rote Schloss aus dem 17. Jahrhundert und das Weiße Schloss aus dem 16. Jahrhundert.
In Jagsthausen gibt es eine Zeltwiese auf der Jagstinsel "Wörd". Sie besteht allerdings nur aus einem Stück Wiese und zwei Dixi-Klos. Besser zeltet man zwei Kilometer westlich von Jagsthausen in Olnhausen auf dem Campingplatz Jagsthausen-Olnhausen. Er ist bequem über den Kocher-Jagst-Radweg (siehe unsere Radwege-Beschreibung) zu erreichen und liegt direkt in Olnhausen unmittelbar am Radweg und Jagst. Der kleine Platz gehört dem Heilbronner Campingclub, ist jedoch auch für Nichtmitglieder zugänglich.
Von Jagsthausen steigt der Limes-Radweg auf einer schmalen Teerstraße steil mit bis zu 15% aus dem Jagsttal heraus an. Am Edelmannshof und dem weithin sichtbaren Wasserturm von Jagsthausen ist endlich die Höhe erreicht. Wenig später neigt sich die Straße schon wieder hinunter zum Kochertal nach Sindringen. Die Entfernung zwischen Jagsthausen und Sindringen, also zwischen den beiden Flusstälern, beträgt nur sechs Kilometer. In Sindringen kreuzen wir erneut den Radweg Kocher-Jagst.
Der Limes-Radweg gönnt uns auch hier keine Erholung. Gleich geht es mit 15% aus dem Kochertal wieder hinauf. Auf der Höhe liegt an einem Wald der sogenannte Römerblick. Das ist eine Stahlkonstruktion, von der man einen Blick über dien Limesverlauf hat wie er sich zur Zeit der Römer geboten hat.
Es folgt eine kilometerlange Abfahrt nach Öhringen, die nur von ein oder zwei kurzen Anstiegen unterbrochen wird. Öhringen hat einen schönen mittelalterlichen Marktplatz mit der Stiftskirche St. Peter und Paul aus dem 15. Jahrhundert, die Wahrzeichen der Stadt ist.
In der Abbildung am unteren Ende der Seite ist das Höhenprofil für die Radtour von Amorbach nach Öhringen dargestellt. Etwa 270 Höhenmeter sind zwischen Amorbach und Walldürn zu bewältigen, die sich jedoch überraschend gut fahren lassen. Hinter Walldürn darf sich der Radler zunächst in den Feldern etwas erholen, bevor es steil zu einem Forsthaus hinauf geht. Mit einer Ausnahme rollen wir sodann sehr schön lange abwärts nach Osterburken. Die restlichen 40 Kilometer sind ein einziges äußerst anstrengendes Auf und Ab von 100 bis 150 Höhenmetern bedingt durch die quer verlaufenden Täler mit vielen Schiebeeinlagen. Die gesamte Strecke von Amorbach nach Öhringen ist kaum in einem Tag zu schaffen.