Während dieses Abschnittes sind einige tiefe Taleinschnitte zu queren und der steile Aufstieg zum Römerkastell Kleiner Feldberg zu bewältigen, das gleich unterhalb des Feldberges liegt. An einem Tag ist dieser Abschnitt unseres Erachtens auf Grund der Vielzahl steiler Anstiege nicht für den Durchschnittsrsadler mit Gepäck konditionsmäßig zu bewältigen.
Zwischen Holzhausen und Idstein gibt es keine Übernachtungsangebote und östlich von Oberreifenberg bis Butzbach findet sich ebenfalls keine Herberge.
Landschafltlich liegt ein wunderbarer Abschnitt vor uns mit zahlreichen Walddurchfahrten und natürlich dem Höhepunkt, der Feldbergbefahrung.
In Bad Ems ist die Ausschilderung des Limes-Radweges katastrophal, das heißt Es gibt im Prinzip keine Schilder, sondern nur die Wegweisung für den gleichnamigen Wanderweg. Vom Bahnhof in Bad Ems aus geht der Radweg über die L327 in Richtung Süden steil aus dem Lahntal aufwärts. Nach ca. 1,5 Kilometern biegt der Radweg in einen Forstweg ein und führt uns hinauf auf den Wintersberg über dem Lahntal oberhalb von Bad Ems.
Hier steht beim Wachtposten 2/1 die älteste Rekonstruktion eines Limesturms. Die Rekonstruktion wurde 1874 erbaut und 2010 restauriert. Zum Turm führt ein Stichweg, den man wieder zurück fährt und weiter über den Rücken nach Süden am Wachturm 2/2 vorbei. Schließlich führt uns der Limes-Radweg wieder zurück zur L327 und auf dieser hinauf zur Kreuzung mit der von Frücht kommenden K67. Wir biegen scharf nach links in die L333 ein und wenig später wieder leicht links in einen unscheinbaren, mal wieder nicht ausgeschilderten schmalen Forstweg ab.
Diesem Forstweg, der in etwas schlechtem Zustand ist, folgen wir durch den Wald, berühren kurz die L333 und fahren dann sehr lange über einen schnurgeraden Forstweg, der exakt deckungsgleich mit dem Verlauf des Limes ist. Zwischendurch fordert uns ein kurzer, steiler Anstieg von 20%, der mit Gepäck nur schiebend bewältigt werden kann.
An der Strecke liegen mehrere ehemalige Wachtürme, von denen nicht mehr als die Fundamente oder auch nur noch Bodenerhebungen erhalten sind. Kurz vor Schweighausen müssen wir wieder auf die kaum befahrene L333. Beim Austritt aus dem Wald laden einige Bänke zu einer Pause mit einem schönen Blick über Schweighausen ein. Eine Zeichnung auf einer Schautafel am Wegrand zeigt die Landschaft zur Zeit der Römer und ermöglicht einen guten Vergleich mit dem heutigen Aussehen.
Wir rollen nun auf einer wenig befahrenen Straße lange abwärts durch eine herrliche Allee über Schweighausen und Geisig nach Marienfels. Der Limes verläuft hier viel weiter östlich des Radweges über einen Höhenzug.
In Marienfels biegen wir in die K14 ein. Nicht weit hinter dem Ortsrand von Marienfels biegt rechts ein Forstweg ab (keine Beschilderung), dem wir mit über 10% steil aufwärts in den Laubwald folgen. Oberhalb von Hunzel geht der Radweg durch Felder nach Pohl, wo endlich wieder der Limes erreicht wird. In Pohl ist das Kleinkastell Pohl rekonstruiert worden und bietet als Museum Informationen zum Limes an.
Der Radweg folgt nun in kurzer Distanz dem Verlauf des Limes nach Holzhausen. Die Strecke ist landschaftlich sehr reizvoll. Es geht durch Wiesen mit einem weiten Blick über Orte und Landschaft. Einige kurze, aber gut fahrbare Anstiege liegen noch auf dem nicht asphaltierten Weg von Pohl nach Holzhausen vor uns. Zwei Kilometer von Holzhausen und dem Radweg entfernt bietet die Gaststätte Campingplatz "Zum Hasenbachtal" eine Übernachtungsmöglichkeit für Radler mit Zelt.
2,5 Kilometer östlich von Holzhausen liegt am Grauen Kopf das Römerkastell Holzhausen. Von dem Kastell aus dem 2. Jahrhundert nach Christus sind noch die rechteckigen Außenmauern mit Resten der Tore sichtbar. Wer zum Kastell möchte, muss gleich am südlichen Ortsrand von Holzhausen den Limes-Radweg verlassen und sich in östlicher Richtung halten. Südlich vom Kastell stößt man dann wieder auf den Limes-Radweg.
Der Limes-Radweg geht südlich von Holzhausen ein kurzes Stück über eine Landstraße, um dann (ohne Beschilderung) rechts der Straße in einen geteerten Wirtschaftsweg einzubiegen. Nach Queren der Bundesstraße radeln wir auf ungeteerten Waldwegen an Windrädern vorbei nach Laufenselden. Weiter geht es durch Wiesen mit schönen Ausblicken und genau so schönen Anstiegen nach Huppert und Kemel. Zwischen Huppert und Kemel müssen wir über die etwas stärker befahrene L3455 aufwärts in den Wald kurbeln. Auch auf diesen Streckenabschnitten ist das Vorhandensein von Radwegezeichen reine Glückssache. Oben auf dem Rücken verlässt der Radweg die Straße und führt uns S-förmig über Forstwege nach Kemel. Es folgt eine Abfahrt durch Wald nach Lindschied und dann auf einer schmalen Teerstraße sehr steil hinunter nach Adolfseck.
Adolfseck liegt tief unten im Tal der Aar. Da der Limes das Aartal quert, müssen wir auf der anderen Seite ebenso steil mit 15% auf ungeteertem Weg durch Wiesen wieder auf die Höhen hinauf. Von oben gibt es zur Belohnung einen schönen Blick zuirück über das Aartal und Adolfseck. Hinter dem Ort Watzhahn tauchen wir wieder in den Wald ein und radeln auf geraden Forstwegen oberhalb von Orlen iüber den 450 Meter hohen Haidekopf(?).
Immer wieder ergeben sich schöne Ausblicke über die inmitten von Wiesen liegenden Orte. Wir queren die hinunter nach Idstein führende B275, steigen nochmals an, um dann sehr steil mit stark angezogenen Bremsen hinunter zur A5 zu rollen. In Niederseelbach sind wir schließlich nur noch 320 Meter hoch.
Jetzt beginnt der Aufstieg zum Feldberg-Kastell! Zwischen Niederseelbach und Schloßborn pendelt der Limes-Radweg mehrfach 60 Höhenmeter rauf und runter. Die Steigungen sind mit bis zu 15% sehr heftig. Um die Kräfte etwas zu schonen, sollte man spätestens ab 15% schieben, zumal dann,wenn man auch noch Zeltausrüstung mit sich führt. Von Oberseelbach aus sehen wir einen rekonstruierten Limes-Wachturm in den Feldern stehen, der Limes-Wanderweg geht unmittelbar am Wachturm vorbei. Hinter Dasbach tauchen wir in den Wald ein und bleiben nun sehr lange, fast bis Butzbach, im Wald. Bis Langenhain-Ziegenberg radeln wir aum auf geteerten Wegen.
Ab Schloßborn gibt es keine Wegemarkierung mehr, sie taucht erst wieder hinter dem Römerkastell Kleiner Feldberg auf. In Schloßborn ist die Wegeführung sehr unglücklich. Es geht steil abwärts in den Ort und dann sogleich wieder steil aufwärts. Den Anstieg kann man sich überwiegend ersparen, wenn man am Ortseingang links in eine der ersten Wohnstraßen einbiegt und auf einer Höhe bis zur Kröfteler-Straße fährt.
In Glashütten bietet sich die letzte Einkaufsmöglichkeit bis Butzbach und in einem guten Café an der Hauptstraße kann man sich mit einem Stück Kuchen für den letzten und heftigsten Anstieg dieses Streckenabschnittes präparieren. Wir radeln über die B8 in nördlicher Richtung 700 Meter durch Glashütten und biegen am Ortsrand beim Friedhof scharf rechts ab und fahren schnurgerade durch den Wald ohne Rücksicht auf die Topografie den Berg hinauf. Der letzte Kilometer vor Erreichen der Straßenquerung "Rotes Kreuz" ist eine absolute Herausforderung. Die Steigung dürfte weit über 20% liegen (unser Steigungsmesser geht nur bis 20%). Zum Zeitpunkt unserer Befahrung war der Weg frisch mit groben Schotter belegt worden und dadurch auch noch rutschig. Selbst Schieben ist mit Gepäck nur mit äußerster Mühe unbd kleinen Verschnaufpausen zu schaffen.
Mit Erreichen der Straßenkreuzung "Rotes Kreuz" auf 688 Metern Höhe ist es dann geschafft. Neben einem roten Kreuz aus Sandstein liegen eine Gastwirtschaft und ein Parkplatz für die Besucher des nahen Römerkastells Kleiner Feldberg. Nach kurzer Fahrt und gemäßigter Steigung liegt links des Weges das Römerkastell. Zu sehen gibt es etwa hüfthohe Mauern, die einen guten Eindruck vom Grundriss und der Größe des Kastells vermitteln. Wie immer geben Schautafeln Auskunft über das Kastell. Wer auf den Großen Feldberg hinauf möchte, kann vom Kastell aus 800 Meter steil hochschieben.
Der Limes-Radweg ist nun wieder etwas besser ausgeschildert. Auf den Wegweisern des Wanderweges sind teilweise die Embleme des Radweges aufgebracht. Nur noch kurz steigt der Weg an, dann folgt eine 11 Kilometer lange Abfahrt, die nur von zwei kurzen Steigungen unterbrochen wird. Wegen des dichten Waldes hat man nur dann einen Ausblick auf das Rhein-Maingebiet nach Frankfurt, wenn man auf den Großen Feldberg aufsteigt. 1,5 Kilometer muss man über die L3024 abfahren, dann geht es schon weiter über Forstwege. Etwa ab dem Roßkopf ist der Weg bis zum Römerkastell Saalburg geteert, man kann hier ziemlich zügig abwärts rollen. Ein wahres Vergüngen nach den vielen Steigungen.
Das Kastell Saalburg ist natürlich einer der Höhepunkte am Limes. Es wurde 83 nach Christus gegründet und 260 nach Christus aufgegeben. Kaiser Wilhelm II. veranlasste 1897 dien Wiederaufbau der Saalburg. Das Gelände ist weiträumig durch einen Zaun abgesperrt und nur durch den Eintritt über das Museum zu besichtigen.
Nach der Saalburg begleiten wir kurz die verkehrsreiche B456, queren sie auf einer Fußgängerbrücke und fahren dann zwei Kilometer durch den Wald abwärts zum Freizeitpark Lochmühle. Das letzte Stück rollen wir mit 17% steil abwärts, da heißt es gut die Bremsen anzuziehen.. An den Freizeitpark schließt sich die Saalburgsiedlung an (Bahnanschluss). Es geht nun lange durch Wald. Wir sind nur noch ca. 300 Meter hoch und haben auf den nächsten Kilometern nur noch erholsame Anstiege und Abfahrten von maximal 5%.
Längere Zeit geht es an einem großen Bundeswehrgelände entlang, bis der Radweg schließlich den rekonstruierten Wachtposten 4/16 am Gaulskopf passiert. Es ist ein mächtiger Steinbau, den man auch besteigen kann und von dem sich ein gute Blick bietet.
Dann geht es anfangs steil und schließlich etwas gemäßigter Abwärts durch Wald bis nach Langenhain-Ziegenberg. Dort quert der Radweg in einem engen, steilen Tal die Bundestraße B275. Der Radweg steigt nun wieder steil nach Wiesental an. Diese Passage haben wir uns erspart und sind abwärts über den Radweg durch das Usa-Tal gerollt. Im Zentrum von Langenhain-Ziegenberg biegt man dann auf die Landstraße mit akzeptablem Verkehr in Richtung Butzbach ab. Der Wald liegt nun hinter uns und wir radeln durch Felder. Aber auch hier abseits der Limes-Route ist ein kleiner Hügel zu überqueren. In Fauerbach gelangen wir wieder auf den Limes-Radweg, den wir bis Hoch-Wesel fahren. Ab Hochwesel sind wir auf dem straßenbegleitenden Radweg direkt nach Butzbach gefahren. Der Limes-Radweg arbeitet sich mit einem andauernden steilen Auf und Ab im Zickzackkurs durch die Berge nach Butzbach. Unser Track für Garmin-Navis beinhaltet die direkte Verbindung nach Butzbach. Butzbach bietet eine nette kleine Altstadt mit zahlreichen Fachwerkhäusern, Restaurants und Cafés.
In der Abbildung am unteren Ende der Seite ist das Höhenprofil für die Radtour von Bad Ems nach Butzbach dargestellt. Es gleicht einem grob gezahnten Sägeblatt und vermittelt einen guten Eindruck von den vielen steilen Anstiegen und Gefällstrecken dieses sehr anstrengenden Tourenabschnittes. Im Zentrum steht natürlich der teilweise sehr steile Anstieg von fast 500 Höhenmetern zum Feldbergkastell, gefolgt von einer langen Abfahrt zur Saalburgsiedlung. Wer weiter konsequent dem Limes-Radweg und nicht unseren Abkürzungen folgt, hat auch auf den letzten 30 Kilometern bis Butzbach viele sehr anstrengende Steigungen zu bewälitigen. In einem Tag ist die Strecke von Bad Ems nach Butzbach kaum zu bewältigen..