Wir stellen auf dieser Seite eine 120 Kilometer lange Strecke durch Georgien von Kutaisi über den Zekari-Pass nach Akhalziche vor. Unsere Beschreibung ist für Radfahrer und Autofahrer geeignet.
Für Autofahrer bietet der Zekari-Pass eine Möglichkeit für eine Rundfahrt durch den Kleinen Kaukasus. Alternativ kann die Pass-Straße als Anfahrt in den Süden Georgiens oder zur türkischen Grenze genutzt werden. Wer von Akhalziche über die Straße 8 zurück nach Norden fährt, kommt am Hauptwandergebiet des Borjomi-Nationalparks vorbei.
Touren-Radler sollten den Zekari-Pass nur machen, wenn sie eine sportliche Herausforderung suchen. Die zu leistenden Höhenmeter und die durchschnittliche Steigung von knapp 5% sind enorm. Zwar ist der Pass sehr schön, aber wir zweifeln, ob er diese Anstrengung wert ist. Ein Pluspunkt ist der fast nicht vorhandene Verkehr. Über die etwas weiter östlich von Norden nach Süden verlaufende Straße 8 rollt sehr viel LKW-Verkehr in Richtung Türkei. Wir sehen diese Strecke daher als recht gefährlich für Radler an.
Kutaisi ist die drittgrößte Stadt Georgiens. Über den Häusern thront die über 1000 Jahre alte Bagrati-Kathedrale (Weltkulturerbe). Wer in der Stadt ist, wird sie auch besuchen, aber eigens wegen der Kirche dorthin zu fahren, lohnt aus unserer Sicht nicht. Darüber hinaus gibt es einen überdachten, völlig untouristischen und gerade deswegen interessanten Basar und ansonsten kaum lohnende Ziele in der Stadt.
Ab Kutaisi fahren wir auf der Straße 14 zum Zekari-Pass. Bis etwa acht Kilometer südlich der Stadt Baghdati steigt die Straße nur mäßig an, auf 38 Kilometer werden nur 150 Höhenmeter gewonnen. Südlich von Baghdati beginnt ein enges, steiles, dicht bewaldetes Tal, durch das der Fluss Tsablaratsakali fließt
Auf einer Höhe von 873 Metern erreichen wir 26 Kilometer ab Baghdati den Kurort Sairme. Dem Mineralwasser werden heilende Wirkungen nachgesagt. Der Ort erstreckt sich in dem engen Tal entlang der Straße und besteht nur aus Hotels.
Kurz hinter Sairme endet der Teerbelag der Straße 14. Trotz der vielen Hotels in Sairme hatten wir während unserer Befahrung kaum Verkehr. Ab dem Ende der geteerten Straße lässt der Betrieb noch mehr nach. Mit einer durchschittlichen Steigung von 6% fahren wir nun die letzten 19 Kilometer und 1150 Höhenmeter auf einer einspurigen Piste zur Passhöhe. Die Strecke bis zur Passhöhe ist auch mit PKW ohne Allradantrieb zu befahren. Das Tal weitet sich zunehmend. Oben erstrecken sich Wiesen, auf denen Schafe und Rinder gehalten werden. Wir kommen an einsamen, sehr einfachen Gebäuden der Hirten vorbei.
Von der Passhöhe und im weiteren Verlauf der Strecke bieten sich ein weite Ausblicke. Auf dem Scheitelpunkt des Zekari-Pass gibt es eine Art Picknick-Platz mit überdachten Tischen und Bänken. Dort könnt ihr gut zelten oder auch mit dem Wohnmobil übernachten. Vielleicht gesellen sich einige der riesigen Hirtenhunde zu euch in der Hoffnung, etwas Leckeres zu ergattern.
Die Passhöhe liegt unmittelbar an der Grenze des westlichen Ausläufers des Borjomi-Nationalparks. Etliche Wanderwege durchziehen das Gelände des Parks.
Während unserer Befahrung im Jahr 2019 war die südliche Rampe des Passes eine große Straßenbaustelle. Der Weg wurde verbreitert, vielleicht wird er auch geteert. Bisher soll er in einem sehr schlechten Zustand gewesen sein. Aber nach den Bauarbeiten wird er vermutlich auch für PKW befahrbar sein.
Knapp 1300 Höhenmeter geht es bis Akhalziche abwärts. Immer wieder bieten sich tolle Ausblicke auf die teils felsigen, überwiegend von Wiesen bedeckten Berge. Wir passieren während der Abfahrt wieder einige einfache Hirtenhütten. Die Straße ist teilweise sehr kurvenreich. Bis zur Ortschaft Abastumani sind 20 Kilometer ab Zekari-Passhöhe zu fahren. Dann ist auch schon die Grenze des Nationalparks erreicht und die Straße hat wieder einen Teerbelag.
30 Kilometer nach der Passhöhe biegt die Straße 14 in die Fernstraße 1 ein. In westlicher Richtung geht es nach Batumi und in Richtung Osten erreichen wir nach 16 Kilometern die Stadt Akhalziche.
Akhalziche zieht wegen der Festungsanlage Rabati Touristen an. Sie ist sehr gut restauriert und thront auf einem Hügel östlich der Neustadt. Ansonsten gibt es Hotels, Restaurants und einen Supermarkt.
Caucasus Trekking bietet einen Track zum Download zu einer Rundwanderung vom Zekari-Pass aus an.
Zum östlichen Bereich des Borjomi-Nationalparks findet ihr auf den Seiten des Caucasus-Trekking weitere Wanderwege.
Merkmale des Weges | Beschreibung |
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Länder | Georgien |
Start, Ende | Kutaisi, Akhalziche |
Länge der Strecke | 120 Kilometer |
Höhenmeter steigend | 2270 |
Höhenmeter fallend | 1490 |
Durchschnittliche Steigung | 4,8% |
Durchschnittliches Gefälle | 3,5% |
Wegeführung und Verkehr | Schmale Straße, kaum Verkehr |
Wegebelag | Asphalt, die letzten 12 km vor Ushguli sind ungeteert und nur für Allradfahrzeuge geeignet, Teerung bis Ushguli wird noch erfolgen |