Wir beschreiben auf dieser Seite eine 84 Kilometer lange Radtour durch Spanien von Valverde del Camino nach Fuentes de Leon. Sie ist Teil des europäischen Fernradweges Eurovelo 1 von Portugal zum Nordkap. Eine Übersicht zu allen Seiten des EV1 von Faro in Portugal nach Hendaye in Frankreich ist am Beginn dieser Seite dargestellt.
In Valverde del Camino endet der Bahnradweg Camino Natural de los Molinos de Agua. Nördlich der Stadt geht die ehemalige Bahnstrecke zwar weiter bis Minas de Riotinto, sie ist jedoch überwiegend kaum befahrbar. Der Belag wird nicht gepflegt, die Strecke ist sehr holprig, teilweise völlig zugewachsen und folglich sehr anstrengend. Nichtsdestotrotz ist die offizielle Route des Eurovelo 1 auch über Valverde hinaus über die Bahnstrecke geführt. Wir empfehlen jedoch, ab Valverde Landstraßen zu nutzen.
Zwischen Valverde und Zalamea ist die N435 breit ausgebaut und mit einem breiten Seitenstreifen versehen, der Verkehr ist erträglich. Wir haben die Route über den netten Ort Zalamea geführt. Wer dort nicht auf einen Kaffee einkehren möchte, kann Zalamea links liegen lassen und auf der N435 bleiben.
Nördlich von Zalamea biegen wir in die A461 nach Minas de Riotinto ab. Auf der A461 gibt es keinen Seitenstreifen und obendrein regen Schwerlastverkehr. Die vielen Lastwagen fahren zu den Erzminen bei Minas de Riotinto.
Nördlich von Minas de Riotinto erstrecken sich die riesigen Tagebauminen. Kilometerweit sehen wir die tiefen Löcher. Gigantische Muldenkipper transportieren das Gestein aus der Tiefe hinauf. Zum Glück fahren sie nicht auf der öffentlichen Straße. In Riotinto schwenkt die A461 nach Norden und führt uns mitten durch die Minen. Leider bleibt uns der Schwerlastverkehr erhalten. Die gesamte Landschaft ist in Staub gehüllt und macht einen trostlosen Eindruck. Viele tote Bäume stehen auf den Hügeln bei den Minen.
Ab Minas de Riotinto geht es kurz 70 Höhenmeter abwärts und anschließend während fünf Kilometer 170 Höhenmeter aufwärts nach Campofrio. Wir passieren den kleinen Stausee Arroyo del Dique. Hier findet ihr eine schöne Naturzeltstelle mit Bademöglichkeit (siehe Streckenübersicht). Wasser gibt es jedoch nur aus dem See, daher besser im Supermarkt in Minas noch Trinkwasser einkaufen. Ab dem Stausee wird die Straße dreispurig. In unserer Fahrtrichtung führen zwei Spuren mit 6% stetig aufwärts. Die zwei Spuren haben den Vorteil, dass die Lastwagen uns Radler nicht so hautnah überholen.
Erst ab dem Dorf Campofrio sind wir den Schwerlastverkehr los. Er fährt auf der kurz vor Campofrio sich nach Osten wendenden A461 weiter, während wir auf der nach Norden führenden A479 weiterkurbeln.
Die Landschaft wird nun überraschend schön. Von Campofrio bietet sich ein weiter Blick bis zu dem in der Ferne auf einem Berg liegenden Ort Aracena. Zunächst rollen wir auf den ersten sechs Kilometern 230 Höhenmeter angenehm abwärts. Auf den folgenden 14 Kilometern arbeitet sich die A479 durch Olivenbaumplantagen wieder 375 Höhenmeter mit 6% stetig nach Aracena hinauf. Die typisch andalusischen Dörfer mit ihren weißen Häusern liegen immer äußerst fotogen auf den höchsten Punkten der Bergrücken. Zum Ausgleich gibt es aber stets eine schattige Plaza Major, oft mit netten Cafés, für die wohlverdiente Siesta.
Auch Aracena ist ein netter, größerer Ort, der sich steil den Berg zur N433 hoch zieht. Der Eurovelo quert die Nationalstraße 433 und auf den nächsten zehn Kilometern rollen wir 340 Höhenmeter zum Stausee von Aracena abwärts. Einige ganz kurze, aber sehr steile Abschnitte unterbrechen die Abfahrt.
Ab dem Stausee geht es in Stufen auf 18 Kilometern 400 Höhenmeter nach Fuentes de Leon hinauf. Immer wieder wird der Aufstieg von kurzen Abfahrten unterbrochen, so dass in Summe wesentlich mehr als 400 Höhenmeter zu bewältigen sind.
Landschaftlich ist die Strecke sehr schön, seit Campofrio haben wir nur wenig Verkehr und ab Aracena sehen wir kaum noch Fahrzeuge. Mit der Zeit fordern die vielen Anstiege ihren Tribut, man kommt außerdem in der andalusischen Sonne auf der schattenlosen Strecke gut ins Schwitzen. Die gesamte Etappe ist sehr anstrengend und nicht unbedingt in einem Stück ohne Übernachtung zu bewältigen.
Auch das Ziel dieser Etappe, Fuentes de Leon, thront hoch auf einem Bergrücken. Der verschlafene, überraschend große Ort hat nur wenige Übernachtungsmöglichkeiten, ist aber ein wunderbar ursprüngliches Dorf. Und danach geht es dann endlich bergab.....
Über Campingplätze entlang dieser Etappe informiert die Streckenübersicht.