Wir geben auf dieser Seite Hinweise zur Wanderung quer durch den Peloponnes in Griechenland auf dem Europäischen Fernwanderweg E4. Eine Übersicht zu allen Seiten der Wanderung über den E4 - Peloponnes ist oben am Beginn der Seite dargestellt.
Der E4 ist Teil des europäischen Fernwanderwegenetzes. Mit ca. 10.450 Kilometern ist der E4 der längste aller Europäischen Fernwanderwege.
Der E4 verläuft vom Kap Sao Vincente in Portugal im äußersten Südwesten des Kontinents bis zur Insel Zypern im Südosten. Er führt parallel zur Mittelmeerküste durch Portugal und Spanien, dann durch Südfrankreich, das Schweizer Jura und quert die Alpen und Ungarn von West nach Ost. Danach geht es von Nord nach Süd durch Rumänien, Serbien, Bulgarien und das griechische Festland und schließlich über Kreta nach Zypern.
In den südosteuropäischen Ländern sind weite Strecken des E4 bisher lediglich teilweise markiert oder bestehen sogar nur auf dem Papier. Der E4 durch den Peloponnes stellt in dieser Hinsicht eine rühmliche Ausnahme dar, denn er ist durchgehend als Wanderweg vorhanden und gut beschildert.
Dies ist der bemerkenswerten Initiative von Rolf Roost und seinem Mitstreiter Jorgos Kanellopoulus zu verdanken. Sie haben den Weg komplett markiert und sorgen auch für seine Instandhaltung - und das alles rein privat und ehrenamtlich. Ein phantastisches Projekt, das einen nachhaltigen und sanften Tourismus in den von Abwanderung betroffenen Gebirgsregionen des Peloponnes fördert und unbedingt Unterstützung verdient.
In Südgriechenland quert der E4 den gesamten Peloponnes. Zwischen Diakopto im Norden und Gythio im Süden liegen rund 300 Kilometer sowie jeweils 9.360 Höhenmeter bergauf- und bergab durch eine abgeschiedene, wilde Gebirgslandschaft.
Die Route ist landschaftlich äußerst abwechlungsreich. Sie führt durch trockene Karstwiesen, dichte Tannenwälder und uralte Olivenhaine. Wir wandern in tiefen Schluchten, folgen den Schienen einer Zahnradbahn und durchsteigen das dramatisch steile, 2400 Meter hohe Taygetosgebirge. Immer wieder kommen wir durch urige Bergdörfer, denen man ihr Alter ansieht, wie Schwalbennester kleben die Häuser an den Berghängen und fügen sich harmonisch in die Natur ein. Und nicht zuletzt begegnen wir vielen Schafen und Ziegen mit ihren Hütehunden - vor allem aber herzlichen, gastfreundlichen Menschen.
Der E4 stellt keine besonderen Anforderungen (z.B. hinsichtlich Schwindelfreiheit oder gar Klettertechnik), ihr solltet lediglich einigermaßen trittsicher und körperlich fitt sein und Spaß am Wandern in bergigen Gegenden haben.
Anstrengend ist die Tour schon, denn der E4 auf dem Peloponnes ist kein perfekt gestylter "Premiumwanderweg". Die Wege sind oft schmale und sehr steinige Pfade, die alten Hirten- und Handelswegen folgen. An einigen Stellen sind sie mit dornigem Gestrüpp verwachsen bzw. sehr steil. Die Markierung ist weitgehend gut, aber manchmal braucht es doch etwas Orientierungssinn. Und es gilt auch einige Kilometer auf Straßen zurückzulegen, allerdings praktisch ohne Autoverkehr.
Genau dieser Mix macht den speziellen Reiz des E4 aus. Er ist ursprünglich und manchmal auch etwas improvisiert und ist ein Teil der Natur, die sich auf dem Peloponnes mal von ihrer rauhen, mal von ihrer lieblichen Seite zeigt. Auf dieser Wanderung erlebt ihr noch ein sehr ursprüngliches Griechenland - ruhig, authentisch und naturverbunden - und ganz weit weg vom Massentourismus.
Der E4 durch den Peloponnes ist ein Outdoor-Traum für Liebhaber nicht ausgetretener Pfade, die ein wenig Entdeckerlust mitbringen.
Die meisten werden mit dem Flugzeug in Athen ankommen. Direkt am internationalen Flughafen gibt es einen Bahnhof, der vom Ankunftsterminal über eine Fußgängerbrücke zu erreichen ist.
Hier nehmt ihr den stündlich fahrenden Regionalzug nach Kiato (Zug endet dort), wo ihr am gleichen Gleis in den Anschlusszug nach Diakopto umsteigt. Je nach Umsteigezeit dauert die Fahrt ca. 2 bis 3,5 Stunden.
Die Tickets sind am Automaten im Bahnhof oder preiswerter online zu kaufen.
Von Bahnhof Diakopto aus führt eine Zahnradbahn hinauf in die Berge nach Kalavytra, dem Ziel der ersten Wanderetappe. Wer die Wanderung verkürzen möchte, kann die ersten 23 Kilometer also bequem mit dem mehrmals täglich fahrenden Zug zurücklegen. Den Fahrplan bekommt ihr hier.
Der E4 endet in Gythio im Süden des Peloponnes. Von hier aus könnt ihr mit dem komfortablen KTEL Intercity-Bus über Sparta und Tripoli nach Athen zurück fahren.
Der Busbahnhof in Gythio liegt an der Hauptstraße Richtung Sparta (Nationalstraße 39), in Höhe der Einmündung der Straße Vasileos Georgiou, direkt unterhalb der Kirche Agia Triada. Wundert euch nicht, es gibt weder ein Haltestellenschild noch einen ausgehängten Fahrplan.
Fahrplan und Online-Ticketverkauf findet ihr auf der Webseite von KTEL.
Elektronische Tickets müssen übrigens vor Fahrtantritt ausgedruckt werden. Dies könnt ihr im Verkaufsbüro der Busgesellschaft KTEL (Straße Vasileos Georgiou 98), direkt gegenüber der Bushaltestelle machen lassen. Dort werden auch Tickets verkauft.
Im Fahrplan wird keine Ankunftszeit in Athen angegeben. Wenn keine Staus auf der Autobahn oder in Athen sind, braucht der Bus ca. 4 Stunden.
Fahrten können manchmal ausfallen oder die Abfahrzeiten kurzfristig geändert werden. Es empfiehlt sich daher, im Vorfeld beim KTEL-Verkaufsbüro in Gythio anzurufen.
In Athen kommt ihr im Busterminal KTEL Kifisou an, einem großen Fernbusbahnhof.
Von dort fährt der Airport Bus X93 direkt zum internationalen Flughafen von Athen. Er verkehrt etwa alle 30 bis 40 Minuten. Die Fahrt dauert ca. 60 Minuten.
Für die öffentlichen Verkehrsmittel in Athen ist das Unternehmen OASA zuständig.
Merkmal des Weges | Beschreibung |
---|---|
Name des Weges und Logo | Europäischer Fernwanderweg E4 |
Länder | Griechenland |
Start, Ende | Diakopto, Gythio |
Länge der Tour | 296,4 Kilometer (incl. Taxitranfser-Strecken) |
Höhenmeter steigend | 9358 |
Höhenmeter fallend | 9358 |
Wegeführung und Belag | Gleisbett mit Schotter (7%), Pfad mit Steinen, Wiese, Waldboden (30%), unbefestigte Forst- und Feldwege (30%), befestigte Straßen mit Asphalt/Teer (33%) |
Verkehr | praktisch kein Autoverkehr (außer Taxitransfer-Strecken) |
Wir empfehlen den E4 durch den Peloponnes von Nord nach Süd zu wandern, um die anstrengenderen Etappen zum Schluss zu laufen, wenn die Kondition schon besser ist.. Außerdem ist dann die "Dramaturgie" der Landschaft, mit dem Taygerosgebirge als wortwörtlichen Höhepunkt der Tour, besser.
Entsprechend erfolgten auch unsere Beschreibungen von Diakopto im Norden nach Gythio im Süden.
Sofern ihr mit einem Zelt unterwegs und damit flexibel bezüglich der Übernachtung seit, kann man Tagesetappen von 23 bis 30 Kilometern einplanen. Bei diesen Etappenlängen kommt ihr alle 3 Tage zu einer Einkaufsmöglichkeit, so dass nicht allzu viel Proviant zu tragen ist und der Rucksack angenehm leicht bleibt.
Folgende Strecken solltet ihr mit dem Taxi zurücklegen, da sie ausschließlich über (z.T. verkehrsreiche) Straßen führen:
Für die Gesamtstrecke braucht ihr unter Einbeziehung der Taxitransfers sportliche 10 bis entspannte 15 Tage. Wir haben incl. Taxitransfer und kleiner Umwege 272 Kilometer in 11 Tagen zu Fuß zurückgelegt.