Auch diese letzte Etappe auf unserem Radweg nach Gällivare führt ausschließlich über die Europastraße 45. Nach wie vor herrscht wenig Verkehr auf der Straße.
Die ersten 26 Kilometer bis zum See Stora Luleälven bleiben wir auf einer Höhe und immer parallel zur Inlandsbahn (zur Inlandsbahn siehe Tourenabschnitt Dikanäs-Sorsele). Der Luleälven ist ein 450 Kilometer langer Fluss, der unsere Route in West-Ostrichtung quert und bei Luleå in die Ostsee mündet. Hundert Meter tief hat sich der Luleälven in die Landschaft eingegraben. Während wir über die Europastraße steil hinunter ins Tal rauschen, bleibt die Inlandsbahn auf der Höhe und quert den Fluss erst bei der Ortschaft Porjus.
Unten im Tal ist der Luleälven zu lang gestreckten Seen aufgestaut. Die E45 geht in Richtung Norden entlang des östlichen Seeufers. Nach sechs Kilometern steigt die Straße wieder an. Auf einer Distanz von fünf Kilometern müssen wir die 100 Höhenmeter wieder hoch. Der Luleälven hat hier eine enge Schlucht in die Felsen gegraben und ist früher als Harsprångsfallet 75 Meter in die Tiefe gestürzt.
Von einem Parkplatz kann man über eine Holztreppe und Stege in die Schlucht steigen. Wasser sieht man jedoch nicht mehr, denn bereits 1950 wurde der Fluss zur Energiegewinnung gestaut. Auf den Bildern an den Infotafeln kann man erkennen, welche gewaltigen Wassermassen hier früher durch das Tal schossen.
Bei Kilometer 45 erreichen wir den Ort Porjus. Er liegt direkt oberhalb des zum riesigen Stora Lulevatten gestauten Luleälven. Von einem schönen Rastplatz im Zentrum von Porjus hat man einen Blick auf den Stausee.
Wir sind bis Porjus 160 Höhenmeter aus dem Taleinschnitt des Luleälven angestiegen und dürfen auf den nächsten 16 Kilometern noch einmal 100 Höhenmeter aufwärts kurbeln.
Ab etwa 400 Metern Höhe hat der Wald so weit im Norden nur noch wenig Chancen zu wachsen. Wir bewegen uns schon an der Baumgrenze (Bild am Beginn der Seite). Nach Erreichen des Scheitelpunktes bei 509 Metern radeln wir die letzten 33 Kilometer überwiegend leicht abwärts. Gällivare liegt nur noch 360 Meter hoch.
Mit 8500 Einwohnern ist die Stadt ein bedeutendes Zentrum mit guten Einkaufsmöglichkeiten. In Gällivare endet die Inlandsbahn und es besteht eine schnelle Bahnverbindung nach Narvik in Norwegen und Südschweden. Natürlich gibt es auch einen Flughafen.
Das Zentrum von Gällivare ist wie bei allen Städten im Norden ziemlich steril. Die großen Supermärkte liegen nicht in der Fußgängerzone, sondern 1,5 Kilometer nördlich des Stadtzentrums an der E45.
In der Abbildung am Ende der Seite ist das Höhenprofil zum Radweg dargestellt. Auf der 93 Kilometer langen Strecke sind 454 Höhenmeter steigend und 371 Höhenmeter fallend zu radeln.
Die Senke mit dem Fluss Luleälven und dem anschließenden Anstieg über Porjus bis auf 509 Meter sind im Höhendiagramm gut erkennbar.
Ab Gällivare kann man über Finnland weiter zum Nordkap radeln (Radweg GÄ-NO).