Wir beschreiben auf dieser Seite einen 94 Kilometer langen Abschnitt einer Radtour von Klimpfjäll nach Dikanäs. Dieser Abschnitt ist Teil des Radweges durch den Norden Schwedens von Östersund nach Gällivare. Eine Übersicht zu allen Seiten des Radweges ist oben am Beginn dieser Seite dargestellt.
Höhepunkt dieser steigungsreichen und anstrengenden, aber landschaftlich wunderschönen Etappe ist die Querung des 600 Meter hohen Fjällplateaus Stekenjokk auf dem Vildmarksvägen.
Wir folgen auch während dieser Etappe dem Sverigeleden Nummer 8. Am Wasserfall Trappstegsforsana verlassen wir allerdings für 26 Kilometer den Sverigeleden und kürzen die Teerstraße über eine Piste ab. Bis zum Trappstegsforsana radeln wir weiterhin über den Vildmarksvägen, eine Touristenroute, die in Strömsund im Jämtland beginnt und über einen 500 Kilometer langen Rundkurs wieder zurück nach Strömsund führt.
Die ersten 35 Kilometer dieser Etappe kurbeln wir mit wenig Verkehr (zur Hochsaison viele Wohnmobile) entlang des riesigen Sees Kultsjön. Dass hier eine Touristenstraße ist, bemerkt man an den Rastplätzen mit Tischen und Bänken entlang der Straße. Zwölf Kilometer hinter Klimpfjäll erreichen wir den Weiler Lövberg, in dem es ein kleines Lebensmittelgeschäft gibt.
Bei Kilometer 18 führt uns an einer Engstelle des Kultsjön eine Brücke auf die Südseite des Sees. Wir folgen weiter dem Ufer des Kultsjön nach Osten durch eine waldreiche Landschaft. 30 Kilometer nach Klimpfjäll erreichen wir den Ort Saxnäs. Saxnäs ist für nordschwedische Verhältnisse richtig touristisch. Es gibt ein kleines Lebensmittelgeschäft und auf Übernachtungsgäste warten das Hotel Saxnäsgården mit Vandrerhem, die Marsfäll Mountain Lodge sowie ein Campingplatz.
Der Vildmarksvägen verlässt nun den Kultsjön und passiert nach sieben Kilometern den Trappstegsforsana. Der Wasserfall erhielt seinen Namen durch die eigenwillige Formation des Gesteins, das hier über eine Länge von hundert Metern und in einer Breite von über 20 Metern wie Treppenstufen übereinander liegt. Am Wasserfall trifft man auf viele Touristen und es gibt sogar einen Kiosk.
Wir verlassen am Trappstegsforsana den Vildmarksvägen und den Sverigeleden, die beide auf der Teerstraße in Richtung Süden führen. Stattdessen biegen wir scharf nach Norden in eine Sträßchen ein, das nach kurzer Zeit zu einer Schotterpiste wird. Auf den nächsten 57 Kilometern gibt es nun keine Orte und keine Einkaufsmöglichkeiten. Naturzeltstellen lassen sich in diesem Abschnitt nur sehr schwer finden, da auf Grund der dichten Vegetation das Zelt nicht aufgestellt werden kann.
Vier Kilometer nach Beginn der Schotterpiste bietet sich ein sehr lohnender Abstecher auf einer rechts abzweigenden Schotterpiste zu einer ca. einen Kilometer eintfernten Freizeitanlage der Gemeinde Vilhelminia. Wasser fließt über Felsen in einen kleinen See. Der Lauf war früher kanalisiert und trieb eine Mühle an. Am See steht ein großer Unterstand für Freizeitaktivitäten der Gemeinde, eine sehr schöne und liebevoll hergerichtete Anlage, die sich gut für eine Pause eignet.
Die Piste durchquert das Naturreservat Marsfjäll. Im Nordwesten sehen wir die markante Abbruchkante des 1587 Meter hohen Marsberges. Endlos radeln wir auf der Piste durch Kiefernwald. Nach acht Kilometern auf der Piste erreichen wir den auf einer Lichtung liegenden Weiler Grytsjö. Die Piste geht nun überwiegend abwärts, leider müssen wir ab und zu auch mal wieder aufwärts kurbeln.
Eine sehr gute Übernachtungsmöglichkeit in der Natur bietet sich nach 21 Kilometern ab dem Trappstegsforsana. Dort quert die Straße einen kleinen Bach, an dem für Angler ein Shelter errichtet wurde. Es gibt etwa 50 Meter abseits der Piste nicht weit vom Shelter sogar eine Wiese am Bach zum Zelten!
26 Kilometer nach dem Trappstegsforsana mündet die Schotterstrecke in den Södra Dikanäsvägen. Wir sind nun wieder auf dem Sverigeleden, dieses Mal ist es die Nummer 7. Mangels Straßenverzweigungen ist eine Beschilderung jedoch nicht notwendig.
In diese gut ausgebaute Teerstraße mit kaum Verkehr biegen wir nach links in Richtung Norden ein. Auf den folgenden neun Kilometern steigen wir 170 Höhenmeter an. Zwischen 5 und 8% bewegen sich die Steigungen. Auch an dieser Straße sehen wir nur endlosen Wald. Nach Erreichen der Passhöhe von 623 Metern Höhe dürfen wir auf vier Kilometern herrliche hundert Höhenmeter abwärts rollen.
Die nächsten 12 Kilometer regen mit einigem Auf und Ab wieder den Kreislauf an, dann sausen wir auf vier Kilometern 140 Höhenmeter runter zu einem links von der Straße liegenden See. Wenig später erreichen wir eine Kreuzung. Links geht es zu dem nur noch drei Kilometer und 60 Meter höher liegenden Ort Dikanäs.
Achtung: Zum Campingplatz müsst ihr an der Kreuzung nach rechts abbiegen und erreicht nach wenigen hundert Metern den Zeltplatz. Bei der Brücke vor der Kreuzung könnt ihr auch sehr schön mit Blick über den See Dikasjön zelten.
Dikanäs ist ein netter kleiner Ort. In dem kleinen Zentrum gibt es ein Lebensmittelgeschäft, ein Café und eine Touristeninformation sowie eine Wiese mit Tischen und Bänken, die zu einer Ruhepause einladen.
In der Abbildung am Ende der Seite ist das Höhenprofil zum Radweg dargestellt. Auf der 94 Kilometer langen Strecke sind 480 Höhenmeter steigend und 571 Höhenmeter fallend zu radeln. Anstrengend ist das lange Auf und Ab auf dem Södra Dikanäsvägen während der letzten 32 Kilometer vor Dikanäs.