Wir beschreiben auf dieser Seite einen 163 Kilometer (ohne Fähre) langen Abschnitt eines Radweges durch Norwegen von Trondheim nach Namsos, der Teil einer Radtour von Trondheim nach Bodø ist. Eine Übersicht zu allen Seiten der Radtour ist oben am Beginn dieser Seite dargestellt.
Zum Beginn des Streckenabschnitts gibt es drei Alternativen. Die in der Karte magenta eingezeichnete Streckenvariante 1 ist im Höhenprofil am Ende der Seite berücksichtigt. Wir starten im Hafen von Trondheim mit einem regelmäßig verkehrenden Schnellboot (kein PKW-Transport) nach Vanvikan (siehe Streckenübersicht). In nur 25 Minuten überquenren wir so den breiten Trondheimfjord.
Eine Alternative zu dieser Verbindung ist die weiter westlich verkehrende Autofähre von Flakk nach Rørvik. Dieser Radweg ist als Alternative 2 dunekgelb in der Karte verzeichnet. Sie bietet sich an, wenn man von Süden kommend über die E6 oder über die E39 von Orkanger kommend nicht über Trondheim fahren möchte (siehe Übersichtskarte zur Radtour von Ålesund nach Trondheim). Von Rørvik aus gelangt ihr über die Straße 715 nach Vanvikan und trefft dort auf die Streckenvariante 1. Den Ort Vanvikan rechts liegen lassend, geht die im Jahr 2012 neu ausgebaute Straße 715 kontinuierlich mit 8% anstrengende 250 Höhenmeter in die Berge hinauf.
Die norwegische Nationale Fahrradroute 1 (Kystruta) und der Eurovelo 1 führen von Trondheim entlang der Küste nach Flakk und von Rørvik im westlichen Bogen nach Leira, wo sie sich mit unserer Route vereinigen. In Olsøy zweigen die beiden Fernradwege auf die Straße 715 nach Norden in Richtung Küste ab während unsere Route entlang des Verrasundes führt. Erst kurz vor Namsos treffen die beiden Fernradwege wieder auf unsere Route.
Über die Streckenalternative 1 von Vanvikan kommend, wird die Straße 715 kurz hinter dem Ort erreicht, der Anstieg auf 250 Meter über Meeresniveau bleibt einem nicht erspart, ist wegen der kürzeren Distanz jedoch etwas steiler als über Rørvik. Die Gegend ist im weiteren Verlauf sehr waldreich.
Am zweiten Straßenabzweig nach dem Anstieg gilt es zwischen den Streckenvarianten 1 (magenta in der Karte) und 3 (rot) zu entscheiden. Variante 1 führt uns wieder über eine lange tolle Abfahrt steil hinunter bis auf Meereshöhe nach Leira in der Nähe des Ortes Rissa, das in der Hauptsache aus einem Supermarkt, N 63,59994° O 10,00039° und einem Baumarkt besteht. Von Leira aus erreichen wir ein langgestrecktes Tal mit dem Bach Skaua, dem wir nach Norden folgen. Durch das von Landwirtschaft geprägte Tal geht es bequem kontinuierlich leicht aufwärts bis auf etwa 160 Meter, dann wieder hinunter auf Meereshöhe zum Verrasund.
Die dritte Streckenvariante (rote Linie in der Karte) führt uns auf einer schmalen Straße sehr schön östlich um den Størvatnet herum. Auf diesem Abschnitt dürften sich wesentlich einfacher Stellen für einen Naturzeltstelle finden lassen, als auf dem zuvor beschriebenen Abschnitt über Leira bzw. Rissa. Da es auf der gesamten Tour von Trondheim nach Namsos auf unserer Route erst kurz vor dem Ziel den ersten Campingplatz gibt, heißt es entweder eine sehr, sehr lange Etappe abzustrampeln oder eine Zeltstelle in der Natur zu suchen. Dafür bietet sich die Route entlang des Størvatnet gut an.
Im oberen Abschnitt des Skaua-Tals treffen die Streckenvarianten 1 und 3 auf der Straße RV720 wieder zusammen und überwinden einen 160 Meter hohen Anstieg, bevor es hinunter zum Verrasund geht. Der schmale, kaum befahrene RV720 führt uns durch eine wenig besiedelte Gegend in stetigem Auf und Ab unmittelbar am Ufer des Verrasundes entlang nach Norden. Nach etlichen Kilometern öffnet sich der schmale Verrasund in den Breitstadfjord, der wiederum über den Nordviksund mit dem Trondheimfjord verbunden ist.
Erst zwischen den Ortschaften Verrastranda und Follafoss gibt es den ersten Supermarkt (N 63,91607° O 10,93627°), es sollte also in Trondheim entsprechend Vorrat eingekauft werden (auf der Alternativstrecke 1 gibt es in Leira noch einen Supermarkt). Weitere Einkaufsmöglichkeiten bieten sich in Follafoss (N 63,98629° O 11,10785°) und Malm (N 64,07012° O 11,21703°).
Auf der gesamten Strecke entlang des Verrasundes und Breitstadfjords ist es kaum möglich in der Natur zu zelten. Die Straße geht ständig unmittelbar am steilen Ufer entlang, das keinen Platz für eine Zeltstelle bietet. Die wenigen ebenen Flecken sind landwirtschaftlich genutzt. Ilker Ö. informierte uns über eine Zeltmöglichkeit am westlichen Ende des Verrasundes: "Gleich am Anfang kann man zu Beginn des Verrasundes gut zelten, wenn man direkt nach einer kleinen Brücke über den letzten Fluss vor dem Sund nach rechts weg von der Straße geht. Da ist eine offene Fläche (und es gibt Wasser dank des Zuflusses zum Sund)."
Nördlich von Malm verlässt die Straße 720 den Breitstadfjord und führt aufwärts zu einem kleinen See, dem Landsemvatnet. Hier führt ein Abzweig am östlichen Ende des Sees zu einer idylischen Badestelle mit wunderschöner Naturzeltmöglichkeit. Dann geht es gleich wieder abwärts zur RV17.
Die von der an der E6 liegenden Stadt Steinkjer kommende, relativ verkehrsreiche RV17 führt uns nach Namsos. Leider gibt es zu diesen 60 Kilometern auf der RV17 keine Alternative.
Die RV17 steigt gleich 120 Höhenmeter aufwärts. Auf den ersten 20 Kilometern gibt es viel Landwirtschaft, aber auch der Wald fehlt nicht. Ab der Einmündung des Flusses Øysterelva in den Lygnenfjord fahren wir sehr schön bei andauerndem auf und ab durch eine waldreiche Gegend.
In der Stadt Namsos nutzen wir die östliche Brücke, um zu dem direkt am kleinen Flughafen liegenden Campingplatz zu gelangen. Der Platz ist leider sehr teuer, verfügt über zahlreiche Hütten in allen Größen, eine komfortable Küche und einen sehr großen Aufenthaltsraum, was bei regnerischem Wetter sehr angenehm ist.
In Namsos gibt es alle Versorgungsmöglichkeiten: Banken, Supermärkte, Bekleidung, Sportartikel und Fahrradzubehör.
Über Unterkünfte und Links zu den Fahrplänen der Fährverbindungen informiert die Streckenübersicht.
Das Höhenprofil der ohne Fähre 163 Kilometer langen Strecke wird dominiert durch den steilen Anstieg gleich zu Beginn der Radtour nach dem Fähranleger des Schnellbootes von Trondheim nach Vanvikan. Dieser Anstieg kostet Kraft und Kondition. Die übrigen Höhen-Picks sind nicht so lang und meist weniger steil.
Entlang des Verrasundes und Breitstadfjords geht es kontinuierlich rauf und runter, auf Dauer nagt das auch an der Kondition. Die vielen eher kurzen Steigungen machen sich mit der Zeit bemerkbar, wenn man die gesamte Strecke bis Namsos oder auch bis zu dem vor Namsos liegenden Campingplatz fahren will.