Wir beschreiben auf dieser Seite einen 39 Kilometer (mit Fährstrecken) langen Abschnitt eines Radweges durch Norwegen von Forøy nach Ørnes. Er ist Teil einer Radtour von Trondheim nach Bodø. Eine Übersicht zu allen Seiten dieser Radtour ist oben am Beginn dieser Seite dargestellt.
Dieser Abschnitt ist identisch mit der norwegischen Nationalen Fahrradroute 1 (Kystruta) und dem Eurovelo 1.
Die Fähranlegestelle Forøy (Link zum Fahrplan siehe Streckenübersicht) und der Campingplatz Furøy liegen auf der kleinen Insel Esøya. Nach wenigen hundert Metern ist auf dem RV17 das Ende der Insel erreicht. Eine Brücke führt uns zum Ort Halsa. An der Halsa-Schule biegt der RV17 scharf nach rechts ab. Wir müssen nun den RV17 verlassen und geradeaus weiterradeln, denn nach 20 Kilometern entlang des Nordfjorden erreicht die Hauptstraße den 7,6 Kilometer langen, für Radfahrer gesperrten Svartisen-Tunnel. Im inneren Bereich des Nordfjorden gibt es zwei Aussichtspunkte mit Blick auf Zungen des Svartisen. Von dort werden auch Fahrten mit dem Boot über den Nordfjorden zur Gletscherzunge angeboten.
Wegen des für Radfahrer gesperrten Svartisentunnels führt unsere Route über eine Nebenstraße rund um den Bjærangfjord zur Fähre von Vassdalsvik nach Ørnes.
Doch zunächst heißt es 120 Höhenmeter aufwärts kurbeln, die schmale Straße geht quer über einen Höhenrücken, der die Südseite des Bjærangfjords begrenzt.
Dies ist dann aber auch schon die einzige Steigung dieser kurzen Etappe nach Ørnes. Auf der Nordseite des Fjords radeln wir entlang einiger kleiner Siedlungen wieder in Richtung Meer. Am Eingang in den Bjærangfjord sind wir nur etwa zwei Kilometer Luftlinie von unserem Ausgangsort Forøy entfernt.
Nach einem Nord-Schwenk der Straße erreichen wir den überraschend großen Ort Engavågen mit einem Supermarkt und einer Schule. Wir umrunden den 540 Meter hohen Stordalstinden. Auf seiner Nordseite endet die Straße in dem Weiler Vassdalsvik. An der Fähranlegestelle gibt es sogar einen geheizten Warteraum. Ein absoluter Luxus, den wir bei heftigem Regen und Wind sehr zu schätzen wußten.!
Zwischen Vassdalsvik und Ørnes verkehrt eine Fähre des Betreibers Torghatten Nord. Achtung: Das Schiff verkehrt nur wenige Male am Tag, daher sollte die Anreise auf den Fahrplan abgestimmt werden, wenn ihr nicht einige Stunden Wartezeiten in Kauf nehmen möchtet. Die Fahrzeit nach Ørnes beträgt ungefähr 30 Minuten. In Gegenrichtung können es einige Stunden werden, da einige Inseln abgeklappert werden (Link zum Fahrplan siehe Streckenübersicht) .
In Ørnes erreichen wir wieder den RV17, die durch den Svartisentunnel und weitere Tunnel unter Umgehung des wenig schönen Städtchen Glomfjord nach Ørnes führt.
Ørnes ist schon eine richtige kleine Stadt mit vielen Einkaufsmöglichkeiten.
Einen Zeltplatz gibt es im sechs Kilometer nördlich in Richtung Bodø an der RV17 gelegenen Ort Reipå. Unweit von Reipa gibt es auch attraktive Sandstrände, die bei schönem Wetter zum Baden einladen.
Über Unterkünfte und Links zu den Fahrplänen der Fährverbindungen informiert die Streckenübersicht.
Von Ørnes kann ein Abstecher zum Storglomvatnet unternommen werden. Allerdings ist diese Strecke nicht für vollgepackte Tourenräder und nur für etwas mutigere Fahrer von Wohnmobilen geeignet. Fahrradfahrer sollten - wenn überhaupt - nur ohne Gepäck fahren. Von den beiden Staumauern am 600 Meter hoch liegenden Storglomvatnet habt ihr einen Blick auf den Svartisen und Wandermöglichkeiten.
Die Auffahrt beginnt gleich am nördlichen Ausgang des Svartisentunnel. Dort zweigt eine schmale Teerstraße nach Osten ab. Schilder weisen auf ein Befahren auf eigene Gefahr hin. Die gesamte 10 Kilometer lange Strecke ist äusserst steil und bringt euch auf 600 Meter über Meeresniveau. Zwei unbeleuchtete, grob in den Fels gehauene, sehr steile Tunnel liegen auf dem Weg. Der erste Tunnel ist nur teilweise geteert, der zweite Tunnel ist durchgehend ungeteert und teilweise mit zahlreichen Schlaglöchern bedeckt.
Vor dem zweiten Tunnel teilt sich die Straße. Beide Zweige enden an Staumauern des Storglomvatnet.
Biegt ihr auf halber Strecke zwischen den Tunneln rechts ab, führt die Teerstraße sehr schön durch ein Tal mit einem Bach aufwärts. Zuletzt geht es steil zum Fuß der Staumauer hinauf. Vom Parkplatz geht ihr zu Fuß über einen breiten Fahrweg, der mit einer Kette gesperrt ist, zur Mauer hinauf. Von oben habt ihr einen schönen Blick über den Stausee auf zwei Gletscherzungen des Svartisen. Wandermöglichkeiten gibt es nicht.
Die Hauptstrecke führt durch den zweiten Tunnel. Im Tunnel ist die Straße nicht geteert und anfangs in schlechtem Zustand. Die nach dem Tunnel wieder geteerte Fahrstraße endet auf Höhe der Staumauer bei zwei Wanderhütten. Dort kann man im Zelt oder Wohnmobil ganz gut übernachten. Es gibt sogar eine zugängliche Toilette an einer der Wanderhütten.
Von den Hütten habt ihr Blick über den Stausee zum weit entfernten Svartisen. Hier beginnt ein mit T gekennzeichneter Wanderweg zu Wanderhütten.
Das Gebiet am Stausee ist auch Ziel von Einheimischen, die an mehreren kleinen Seen in der Nähe ihre Hütten haben. Ganz alleine seid ihr also nicht.
Für Autofahrer ist die Auffahrt sicherlich lohnend und ein kleines Abenteuer. Für Radfahrer stellt der steile Anstieg auch ohne Gepäck eine Herausforderung dar, wir bezweifeln, dass der Ausflug die Anstrengung wert ist.
Alternativ zur Fahrt durch die beiden Tunnel gibt es vor dem ersten Tunnel für Wanderer eine hölzerne Treppe auf die Höhe. In den Jahren 2020 und 2021 war die Treppe allerdings gesperrt. Vielleicht wird sie auch nicht mehr freigegeben.
Das Höhenprofil wird durch den Anstieg um 120 Höhenmeter zu Beginn der Radtour geprägt, die sich jedoch leicht fahren lassen. Belohnt wird man mit einer tollen Abfahrt auf schnurgerader Strecke hinunter zum Bjærangfjord.