Wir beschreiben auf dieser Seite einen 62 Kilometer langen Abschnitt von Askvoll nach Førde als Teil einer Radtour von Bergen nach Ålesund entlang der Südwestküste Norwegens. Eine Übersicht zu allen Seiten der Radtour ist oben auf der Seite dargestellt.
Die gesamte Radtour von Askvoll nach Førde führt durch eine wunderschöne Landschaft mit vielen Wiesen und lichten Wäldern, aber auch herausfordernden Steigungen.
Askvoll kann man auf dem Landweg nur in zwei Richtungen verlassen. Die Straße in Richtung Westen ist jedoch eine Sackgasse entlang der Westseite des mächtigen Gebirgszuges des Blåfjells. Unsere Radtour geht daher weiter auf der schmalen Straße 608, zunächst nach Osten und dann nach Norden abbiegend. Askvoll liegt auf einer Halbinsel, die nur durch eine wenige hundert Meter breite Landbrücke mit dem Festland verbunden ist. Die 608 nutzt die beiden Meeresarme zwischen Halbinsel und Festland, und hilft uns, ohne größere Steigungen zum nächsten Fjord, dem Strongfjord, hinüber zu kurbeln. Wie das Foto oben vom 500 Meter hohen Blåfjell zeigt, wird die Landschaft nun bergig. Auf der östlichen Seite gehen die Berge gleich auf 700 Meter hinauf.
Zwischenzeitlich sind wir von der 608 auf die Straße 609 gewechselt. Sie führt in leichtem Auf und Ab in den Strongfjord hinein zum Ort Strongfjorden. Der Ort liegt sehr idyllisch am Ende des Fjords, nach Norden wird er vom 717 Meter hohen Berg Toreheia begrenzt. Es gibt einige Ferienhütten und einen Supermarkt.
Nun müssen wir kräftig aufwärts radeln und zum nächsten Fjord, dem Stavfjord, hinüber wechseln. Zum Glück gibt es wieder einen Einschnitt durch den in Ost-West-Richtung verlaufenden Höhenrücken. Trotzdem fordert der Anstieg seinen Tribut. Wir erreichen einen Stausee, fahren oberhalb des Sees durch einen kleinen Tunnel und weiter bergauf. Nach Erreichen des Scheitelpunktes folgt eine lange, genussvolle Abfahrt hinunter zum Stavfjord.
Das Auf und Ab bleibt uns erhalten. Mittlerweile haben wir den Førdefjord erreicht. Den in Ost-Westrichtung verlaufenden Førdefjord müssen wir für 40 Kilometer ins Land hinein bis zu seinem Ende begleiten, um anschließend entlang seines Nordufers wieder zum offenen Meer zurück zu fahren. Es gibt keine Fähre über den Førdefjord, die eine Abkürzung ermöglicht. Vielleicht ist das auch gut so, denn die Strecken auf beiden Seiten des Fjords sind wunderschön.
Hinter der Ortschaft Kvammen überquert die 609 einen Buckel mit einer weiteren ansehnlichen Steigung. Dafür werden wir auf der anderen Seite mit einer tollen Abfahrt belohnt. Später erwartet uns ein 540 Meter langer Tunnel.
Auf unserer Seite des Førdefjords werden die Berge zusehends steiler. Eine kilometerlange, fast senkrechte Felswand begleitet uns nun. Auch im Sommer liegen oben auf der Felskante noch große Schneefelder.
Die Gegend ist sehr waldreich. Hin und wieder wird der Wald von Wiesen mit kleinen Siedlungen oder Bauernhöfen unterbrochen.
Vom Ort Lørvik aus ist der weitere Verlauf der Straße über viele Kilometer gut ersichtlich. Nach einigen Kilometern verlässt die 609 den Førdefjord und zieht sich auf einen 461 Meter hohen Pass hinauf. Die Berge fallen so steil in den Førdefjord ab, dass die Straße über die Berge geführt werden musste. Vor dem Anstieg passieren wir mehrere große Wasserfälle, die spektakulär die Steilwand hinunter fallen.
Der Anstieg auf der nun recht breiten Straße, die durch viel Wald führt, beginnt mit Steigungen zwischen 6 und 7%. Sie steigern sich später auf 7 bis 8%. Die Steigung zieht sich insgesamt über etwa 12 Kilometer ohne Kehren stetig aufwärts. Sehr schön liegt der Ort Fengestad an zwei kleinen Seen. Nach dem Ort weist ein Schild auf eine 3 Kilometer lange Steigung mit 7% hin. Man sollte sich aber nicht täuschen lassen, denn in diesem Abschnitt werden auch mal 13% erreicht. Etwa 1,5 Kilometer hinter dem Schild gibt es mehrere schöne, wilde Zeltmöglichkeiten.
Oben ist ein 450 Meter langer Tunnel zu durchfahren, dann geht es endlich mit 7% zu einem im Sommer recht häßlichen Skigebiet hinunter. Es folgt noch ein kurzer Anstieg und dann können wir die etwa 8 restlichen Kilometer bis zu unserem Ziel Førde abwärts sausen.
Førde ist das Handelszentrum der gesamten Region mit ausgedehnten Hafenanlagen, etlichen großen Einkaufszentren und vierspurigen Straßen. Der Blick auf den Fjord wird durch das Hafengebiet versperrt.
Über Unterkünfte und Links zu den Fahrplänen der Fährverbindungen informiert die Streckenübersicht.
In der Abbildung am unteren Ende der Seite ist das Höhenprofil für die Radtour von Askvoll nach Førde dargestellt. Die Strecke ist auf Grund des ständigen Auf und Ab und des letzten Anstiegs von Meereshöhe auf 460 Meter recht anstrengend. Insgesamt sind 960 Höhenmeter aufsteigend zu radeln.