Wir beschreiben auf dieser Seite einen 87 Kilometer langen Abschnitt durch Norwegen von Geiranger nach Åndalsnes als Teil einer Radtour von Lom nach Åndalsnes. Eine Übersicht zu allen Seiten der Radtour ist oben auf der Seite dargestellt.
Während unserer Radtour von Geiranger nach Åndalsnes bleiben wir weiterhin der Fernstraße 63 treu. Diese Etappe des Radweges führt fast ausschließlich nach Norden.
Zunächst radeln wir wenige Kilometer auf der nördlichen Seite des Geirangerfjords nach Grande. Nun steigt die sogenannte Adlerstraße in Serpentinen steil aufwärts. Über 600 Höhenmeter geht es hoch. Während des Aufstiegs werden wir mit zahlreichen schönen Ausblicken auf den Geirangerfjord belohnt.
Später folgt die schmale Straße einem Einschnitt nach Norden. Unvermittelt taucht der 604 Meter lange Oppskredtunnel auf. Wir empfehlen die Umfahrung auf dem parallel verlaufenden Fuß- und Radweg.
Sehr schön ist der Abschnitt hinter dem Oppskredtunnel mit dem Eidsvatnet und einer Campingmöglichkeit (siehe Streckenübersicht).
Nun geht es durch ein schönes weites Tal mit Bauernhöfen hinunter zum Ort Eidsdal am Norddalsfjord.
Mit der Fähre überqueren wir den Norddalsfjord. Dort weiter auf der 63 unmittelbar entlang des Fjordufers zum Ort Valldal. Dort verlassen wir den Norddalsfjord und fahren durch das schöne Valldal aufwärts.
Die Fv95 kann als verkehrlose Alternative zur RV63 gefahren werden.
In diesem Teil des Valldal gibt es viele Erdbeerfelder, teilweise werden sie an der Straße zum Kauf angeboten. Das Valldal ist an den Hängen im unteren Bereich dicht bewaldet. Im Talgrund liegen in den Wiesen Bauernhöfe.
Vier Kilometer nach Verlassen des Norddalsfjords empfehlen wir, von der 63 in die schmale Teerstraße 5932 abzubiegen. Die 63 quert nach dem Abzweig den Fluss Valdøla und ihr bleibt geradeaus abseits des Verkehrs. Mehrere Campingplätze liegen auf den nächsten Kilometern an der 63. Wie ihr sie erreicht und dennoch die Nebenstraße fahren könnt, steht in der Streckenübersicht.
Nach sieben Kilometern mündet die 5932 wieder in die vom touristischen Verkehr belastete 63.
Die landwirtschaftliche Prägung des Talgrundes endet nun allmählich, die Bäume werden spärlicher, es wird alpin. Eine tolle Strecke!
Kurz vor Erreichen der Passhöhe auf ca. 850 Meter über Meereshöhe gibt es auf den Almwiesen wilde Zeltmöglichkeiten - insbesondere an dem kleinen See links der Straße. Ab dem Alnesvatnet geht es endlich abwärts.
Kurz vor dem Trollstigen tauchen Kioske und Souvenirstände auf und wenn ein Straßenschild vor 10 Prozent Gefälle warnt, ist der Beginn des Trollstigen erreicht. Vor der Abfahrt gibt es Parkplätze, eine Aussichtsplattform und ein Café. Leider wird es am Trollstigen jedes Jahr touristischer.
Noch etwa 19 Kilometer bis Åndalsnes - und fast nur abwärts!
Der Trollstigen windet sich durch eine Engstelle in zahlreichen lang gezogenen Serpentinen steil abwärts. Er beeindruckt im Wesentlichen durch die in den steilen Hang gebaute Straße. Es geht durch felsiges Gelände unheimlich steil abwärts, Wasserfälle rauschen links und rechts der Straße in die Tiefe. Da auf Grund der Höhe hier noch keine Bäume wachsen und die Straße im unteren Bereich durch einige Geröllfelder geführt ist, kann man ständig den kurvigen Verlauf der schmalen Straße vorausschauen.
Die 63 geht nun immerfort abwärts. Wenn die Serpentinen enden, verleiten die geraden Abschnitte uns Radler zu hohen Geschwindigkeiten. Die 19 Kilometer von der Passhöhe bis Åndalsnes sind daher rasch gefahren.
Beim Weiler Soggemoen solltet ihr die 63 vor Queren des Flusses Rauma beim Campingplatz Trollstigen Resort verlassen und in die Nebenstraße 5992 einbiegen. Nach Queren der Rauma mündet die 63 in die E136 und wird richtig verkehrsreich. Stattdessen bleibt ihr für fünf Kilometer am westlichen Ufer der Rauma und fahrt in nördlicher Richtung bis zur Mündung der Rauma in den Isfjord. Auf der anderen Seite des Flusses liegt am Ufer des Fjords Åndalsnes.
Infos zu Lebensmittelgeschäften und Campingplätzen könnt ihr der Streckenübersicht entnehmen.
Von Åndalsnes kann die Radtour über die RV64 nach Molde weitergeführt werden (58 Kilometer). Ab Molde geht es dann weiter über den Radweg 1-3 in Richtung Norden nach Trondheim.
Wer wieder zurück nach Süden fahren möchte, kann 108 Kilometer über die E136 nach Ålesund radeln. Ab Ålesund kurbelt ihr über den Radweg 1-2 entlang der Küste nach Süden. Allerdings ist die E136 recht stark befahren. Kurz hinter Åndalsnes liegt der 6594 Meter lange Innfjordtunnel. Vielleicht ist er inzwischen für Radfahrer gesperrt, da eine Befahrung auf Grund des starken Verkehrs und der schmalen Tunnelröhre nicht ungefährlich ist. Wir empfehlen anstelle der direkten Route über die E136, die Route über die 64 nach Molde und von dort über unseren Radweg Radweg 1-3 nach Ålesund zu wählen.
Die Radtour von Geiranger nach Åndalsnes ist durch zwei kräftige Anstiege gekennzeichnet. In beiden Fahrtrichtungen sind jeweils 2600 Höhenmeter auf einer Distanz von 88 Kilometern zu kurbeln. Daher bietet es sich an, bei Eidsdal im Valldal eine Übernachtung einzuplanen.