Auch diese nur 58 Kilometer lange Tour zur Cathedral Cove fordert mit einer erklecklichen Menge steiler Hügel. Teilweise lassen sich die Anstiegen mit bis zu 15% mit Gepäck nur schiebend bewältigen lassen. Wir radeln durch eine waldreiche Gegend und sehen wunderschöne Sandstrände. Ein Abstecher zur Traumstrand an der New Chums Bay - ggf. mit einer Übernachtung im abseits der Touristenströme liegenden Whangapoua - runden die Radtour ab. Unser Ziel Hahei liegt am Ende einer Stichstraße. Da die Cathedral Cove bei Hahei zu einer der großen Attraktionen Neuseelands zählt, haben wir den Abstecher mit in die Streckenführung aufgenommen. Ein anstrengender und wunderschöner Streckenabschnitt liegt vor uns.
Der Straßenverkehr ist entlang der gesamten Strecke relativ gering. Allerdings muss auf dem SH25 mit großen Holztransportern gerechnet werden. In den kurvigen, unübersichtlichen Waldgebieten können überholende Lastwagen auf den engen Straßen gefährlich sein. Südlich von Whitianga verlässt unsere Route den SH25 und es gibt kaum noch Verkehr bis Hahei.
Unterkünfte entlang der Strecke von Coromandel nach Hahei sind in der Streckenübersicht beschrieben.
Von Coromandel arbeiten wir uns über einen 370 Meter hohen Pass auf die Ostseite der Halbinsel. Südlich des Ortszentrums biegt der SH25 nach Osten ab und steigt nach einem flachen Kilometer gleich mit 10% an. Bis zur Passhöhe bleibt die Steigung auf vier Kilometern bei 10%, kurzzeitig erreicht sie auch mal 12%. Unseres Erachtens ist dies eine Schiebestrecke, da man ansonsten zuviel Energie verbraucht. Vom Lookout auf 370 Metern Höhe bietet sich zur Belohnnung für die vergossenen Schweißtropfen ein schöner Blick zurück auf den Ort Coromandel an der mit vielen winzigen Inselchen gespickten Bucht und auf die Ostküste der Halbinsel.
Es folgt eine wunderbare 13 Kilometer lange Abfahrt durch Wald bis nach Te Rerenga. Anfangs ist die Straße recht steil ( 8-12 %) mit vielen engen Kurven, später wird es flacher und man kann das Rad laufen lassen. In Te Rerenga biegt links eine völlig ebene Straße zum fünf Kilometer entfernten Whangapoua ab. Wer in der Gegend übernachten möchte, sollte nach Whangapoua fahren und dort auf Earl's Paradise zelten. Der einfache, oberhalb des Ortes gelegene Zeltplatz gleicht seinen geringen Komfort (kalte Dusche, Freluft-Waschbecken, eine Toilette) durch einen herrlichen Ausblick über die Bucht aus. Der Inhaber Earl ist überaus freundlich und hilfsbereit. Wir bekamen zum Empfang gekühlte Grapefruits serviert und später zum Abendessen gab es für alle Gäste köstlichen, frisch gebratenen Fisch!
Vom Zeltplatz aus kann die einsame New Chums Bay besucht werden, die nur zu Fuß zugänglich ist. Vom nördlichen Ortsende, das man in ein paar Minuten per Rad erreicht, geht man eine halbe Stunde zu Fuß zur New Chums Bay, sie ist die nächste, nördlich von Whangapoua liegende Bucht. Der Weg dorthin ist vorzugsweise bei Ebbe begehbar, da ein Bach gequert werden muss, der bei Ebbe nur eine Handbreit tief ist und bei Flut bis zur Brust reicht. Den besten Blick auf die New Chums Bay gibt es von einem steilen Felsen, der auf dem Weg zur Bucht erklommen werden kann. Die New Chums Bay zeichnet sich durch einen großen sichelförmigen weißen Sandstrand aus, der von Hängen mit dichtem Baumbestand begrenzt wird. Im kristallklaren Wasser kann man herrlich baden, man sollte aber auf die Strömung achtgeben. Ein echtes Südseeparadies, ideal für einen faulen Ruhetag!
Zurück zum SH25: Zwischen Te Rerenga und Whitiangia sind auf dem SH25 drei anstrengende Hügel zu befahren. Nach einigen ebenen Kilometern durch Weideland östlich von Te Rerenga ist der erste und einfachste Hügel zu erklimmen. Er wartet zwar mit 10% auf, ist aber nur 700 Meter kurz. Nach sechs relativ ebenen Kilometern mit einem kurzen Anstieg in der Mitte folgt der zweite, sehr anstrengende Berg. Eine 1,5 Kilometer lange, kerzengerade Auffahrt zehrt mit sagenhaften 15% an unseren Kräften. Hier wird selbst das Schieben zur Tortur. MIt unseren gut bepackten Rädern haben wir während des Schiebens mehrfach anhalten und verschnaufen müssen. Auch die Autos quälen sich hörbar die 90 Höhenmeter hinauf. Auf der anderen Seite rollen wir sogleich mit etwa 10% Gefälle wieder zum Meer hinunter nach Kuaotunu West. Östlich des Ortes erstreckt sich bis Kuaotunu ein schöner Sandstrand mit vielen Rastplätzen, Tischen und Bänken.
Nach einer scharfen Kurve in Richtung Süden erwartet uns der dritte und längste Anstieg. Nur kurz zeigt unser Neigungsmesser 10%, dann pendelt er zwischen 5 und 8%. Wir arbeiten uns drei Kilometer durch eine waldreiche Gegend auf eine Höhe von 160 Metern über dem Meeresspiegel hinauf. Es folgt eine schöne sechs Kilometer lange Abfahrt zum Wharekao Beach. Die letzten fünf Kilometer bis Whitianga sind ziemlich eben.
Whitianga liegt an einem langen Sandstrand, dem Buffalo Beach, den wir bis ins Ortszentrum begleiten. Der sehr touristische Ort bietet eine Menge Geschäfte für den touristischen Bedarf und einen großen Supermarkt am westlichen Ortsrand. Uns hat der in vielen Reiseführern gepriesene Ort wegen der etwas kirmeshaften Atmosphäre nicht so gut gefallen.
Mit einer Personenfähre setzen wir im Hafen von Whitianga über einen schmalen Meeresarm, der sich südlich von Whitianga zum breiten und tief ins Landesinnere reichenden Whitianga Harbour erweitert. Das kleine Schiffchen benötigt für die Passage nur fünf Minuten. Autofahrer müssen einen riesigen Umweg auf dem SH25 rund um den Whitianga Harbour machen.
Der weitere Weg besteht aus strandnahen Abschnitten und Fahrt durch Rinderweiden in leichtem Auf und Ab mit maximal 5% über die wenig befahrene Purangi Road. Acht Kilometer nach der Fähre erreichen wir einen Wegweiser nach Hahei, zur Cathedral Cove und zum Hot Water Beach. Wir folgen dem Wegweiser über die leicht hügelige Hahei Road bis zum nächsten Abzweig und biegen dort in die Hahei Beach Road nach Hahei ein. Nach nur einem Kilometer mit leichter Abwärtstendenz rollen wir auch schon in den Ort hinein.
In dem kleinen Hahei mit vielen Ferienhäusern, einem Store und Campingplatz herrscht reger touristischer Betrieb, denn kaum ein Besucher der Nordinsel wird sich die Cathedral Cove entgehen lassen. Eine Übernachtung auf dem Campingplatz bietet sich an, um in Ruhe die berühmten gigantischen Steinbögen zu besichitgen und in der geschützten Sandbucht schwimmen zu gehen.
Hahei liegt an einem langen, geraden Sandstrand (Hahei Beach). Vom nördlichen Ende des Sandstrandes führt ein Pfad sehr schön durch die Abhänge am Meer zum Besucherparkplatz für die Cathedral Cove. Fast alle Besucher fahren mit dem Auto zum nördlich oberhalb von Hahei liegenden Besucherparkplatz und Starten dort ihren Tripp zur Cathedral Cove über den Fußweg. Mit dem Rad lohnt sich der Anstieg über die Straße nicht, zumal es auch schöner ist, in Hahei den Ausflug zu beginnen. Bis zum Besucherparkplatz läuft man vom Campingplatz zwanzig Minuten überwiegend durch Wald. Während des leichten Aufstiegs bietet sich zudem ein schöner Blick über den Ort und den langen Hahei Beach.
Ab dem Besucherparkplatz nimmt der Besucherstrom drastisch zu, der Weg ist nun breiter und bis zur Cove geteert. Vom Parkplatz aus beträgt die Gehzeit durch das hügelige Gelände ca. 30 Minuten. Anfangs läuft man durch offenes Gelände mit schönem Blick, über die steil aus dem Wasser aufragenden vorgelagerten Inselchen. Auf der zweiten Hälfte taucht der Teerweg in dichten schattigen Wald ein und schließlich steigen wir über Stufen steil hinunter zur Mares Leg Cove.
Zum Fotografieren ist der Vormittag wegen des Sonnenstandes günstig, je früher man dort ist um so geringer ist der Besucherandrang. Beide Buchten werden von steilen Sandsteinwänden eingerahmt. Oberhalb des Felsen haben sich Pohutukawa-Bäume festgekrallt. Am Südende der Mares Leg Bay hat sich ein riesiger Pohutekawa auf dem nackten Fels verankert und spannt sein Blätterdach über den Sandstrand. Von den Felsen regnen kleine Wasserfälle und dienen als Süßwasserdusche nach einem erfrischenden Bad im Meer.
Auf dem Rückweg besteht die Möglichkeit, die sandige Stingray Bay und die felsige Gemstone Bay (gut zum Schnorcheln) zu besuchen, zu denen vom Hauptweg kurze Stichwege hinunter führen.
Am nördlichen Ende der Bucht, gleich neben dem Pfad, befindet sich das primäre Ziel des Ausfluges: Ein etwa dreißig Meter langes, vom Meerwasser ausgespültes Loch im Sandstein verbindet die zwei Buchten miteinander. Durch den großen Durchlass gelangt man in die nördliche Bucht, die Cathedral Cove. Schaut man von der Mares Leg Cove durch den Bogen, sieht man auf einen Sandsteinklotz, der senkrecht aus dem Wasser unmittelbar neben dem Strand der Cathedral Cove ragt - ein beliebtes Fotoobjekt.
Unterkünfte entlang der Route sind in der Streckenübersicht beschrieben. (Nächste Seite )