Wir radeln ab Mangaweka über den Manawatu Cycle Way. Er führt uns durch einsames, bergiges Farmland und über kaum befahrene Country Roads nach Ashhurst und Palmerston North. Hierhin verirrt sich kaum ein Tourist, der Radweg ist auch nur sporadisch ausgeschildert.
Wir müssen uns auf vieles Auf und Ab mit Anstiegen von in der Regel 7%, jedoch auch in Spitzen von 10 bis 12% einstellen. Im Höhendiagramm am Ende der Seite zeigen sich in den beiden langen An- und Abfahrten eine Unmenge kurzer Senken mit jeweils ca. 100 Höhenmetern. Sie sind meistens durch das Queren von tief eingeschnittenen Flusstälern begründet und erweisen sich auf Dauer als sehr kräftezehrend. Wir empfehlen daher, diese Radtour in der Totara Reserve für eine Übernachtung zu unterbrechen. Auf Grund der vielen Anstiege ist der Radweg offiziell als Intermediate eingestuft. Lebensmittel können frühestens in Ashhurst eingekauft werden, das auch der erste Ort auf der Strecke ist.
Nördlich des am State Highway 1 liegenden Ortes Mangaweka biegen wir vom Highway ab und rollen hinab zum Rangitikei River. Vor der ehemaligen Eisenbahnbrücke über den Fluss, die nun als Straßenbrücke dient, liegt rechts der Mangaweka Camping Grounds (siehe Streckenübersicht) unterhalb gigantischer, senkrecht abfallender Lehmwände (Clay Cliffs).
Der erste Abschnitt des Manawatu Cycle Way (offiziell eingestuft mit Grade 3 (Intermediate)) führt wunderschön durch das Tal mit dem tief in den Lehmboden eingeschnittenen Mangawharariki River. Oftmals fallen die Lehmwände über 50 Meter senkrecht zum Flussbett hin ab. Von der Ruahine Road bieten sich immer wieder herrliche Ausblicke in das Tal und über die Weidelandschaft mit den verstreut liegenden Farmhäusern.
Wenn sich das verkehrlose Sträßchen das erste Mal vom Fluss entfernt, steigt es gleich mit 10% an. Fast ebene Abschnitte und kräftige Anstiege wechseln nun einander ab, herrliche Ausblicke entschädigen aber für die Mühen.
Nach 13 Kilometern wendet sich die Straße endgültig vom Fluss ab und führt in einem südlichen Bogen, erst steil aufwärts, dann eben durch Weidelandschaft. Von der Höhe sieht man sehr schön im Südwesten den schneebedeckten Vulkan Mount Ruapehu liegen.
Im weiteren Verlauf der Straße sind eine Reihe tief eingeschnittener Flusstäler zu queren. Jedes Mal arbeitet sich die schmale Straße steil in Kurven zum Fluss hinunter und auf der anderen Seite ebenso steil wieder hinauf. So schön diese Täler sind, so anstrengend sind sie. Nicht selten geht es mit 8 bis 10% runter und rauf, was mit der Zeit viel Energie schluckt und jedes neue Tal beschwerlicher werden lässt.
36 Kilometer nach Start der Radtour biegt der Manawatu Cycle Way vor der Ortschaft Apiti links ab. Nach einigen weiteren Hügeln und Talquerungen rollen wir schließlich über eine lange, schnelle Abfahrt zum tief in die Hügel eingeschnittenen Pahiatua River hinunter und weiter abwärts entlang des Flusses bis zum sehr einfachen, kostenlosen DoC Camping Piripiri (siehe Streckenübersicht), der auf der rechten Straßenseite direkt hinter der Brücke des Piripiri Stream liegt.
Nach dem Zeltplatz steigt die Straße noch einmal kurz mit 9% an, dann ist es im Großen und Ganzen geschafft, bis Palmerston North gibt es nur noch ganz wenige Steigungen. Wir bleiben im Tal mit dem Pahiatua River, das sich allmählich verbreitert. Die Talsohle entwickelt sich allmählich zu einer richtigen Ebene. Nur wenn die Straße mal am Rande des Tales verläuft, geht es etwas rauf und runter. Schließlich erreichen wir die Ortschaft Ashhurst und wir sind wieder in der Zivilisation. Es gibt eine Einkaufsmöglichkeit und sogar einen Gemeinde-Campingplatz mit warmen Duschen.Der Platz innerhalb der weitläufigen Ashhurst Domain liegt kurioserweise nur ein paar Schritte neben den Gräbern des Friedhofs.
Zwischen Ashhurst und Palmy (Palmerston North) ist die Strecke völlig eben, eine wahre Genussstrecke zum Ausruhen von der anstrengenden Berg- und Tallandschaft. Ab Ashhurst führt uns der Radweg anfangs über den State Highway 3 in Richtung Palmerston North. Zum Glück gibt es auf der verkehrsreichen Straße einen komfortablen Seitenstreifen und nach sechs Kilometern sind wir wieder von der Straße runter.
Wir biegen links in eine fast verkehrfreie, schmale Teerstraße ein. Am Abzweig macht ein Radwegezeichen auf die Route aufmerksam. Fünf Kilometer radeln wir auf der wenig interessanten Straße und biegen dann in eine asphaltierte Radspur ein, die nun völlig abseits der Straßen schön durch lockeren Baumbestand und auf Dammwegen am Manawatu River entlang nach Palmy führt.
Wir radeln bis zur Brücke über den Manawatu River. Unsere weitere Route führt über den Fluss vom Zentrum weg, ins Stadtzentrum fahren wir an der Brücke einfach rechts vom Fluss weg über die kerzengerade, breite Fitzherbert Avenue. Wer zum Campingplatz möchte, biegt nach einem Kilometer links in die Park Road ein oder fährt quer durch den schönen Rose Garden.
Alle wesentlichen Infrastruktureinrichtungen liegen am zwei Kilometer vom Manawatu River entfernten Square, einem großen rechteckigen Platz mit Grünanlagen in der Mitte. Ringsum gruppieren sich Geschäfte und viele Cafés. Die besten Cafés liegen in der kleinen Altstadt an der George Street. Im Zentrum des Square findet sich auch die i-Site. Besondere Sehenswürdigkeiten hat Palmy nicht zu bieten.
Unterkünfte entlang der Route sind in der Streckenübersicht beschrieben.