Wir beschreiben auf dieser Seite die erste 23 Kilometer lange Etappe auf der finnischen Bärenrunde von Jussinkämppa nach Porontimajoki. Sie ist Teil unserer Beschreibung der Bärenrunde von Hautajärvi nach Ruka. Eine Übersicht zu allen Seiten der Wanderung über die Bärenrunde ist oben am Beginn der Seite dargestellt.
Die heutige Etappe ist deutlich hügeliger als die ersten beiden Tage. Bergauf und bergab geht es von der Hütte Jussinkämppä durch feuchte Moorwälder, dann über Felsen und Wurzeln steil hoch auf einen Höhenzug und über viele Treppen ebenso steil wieder hinab in das tief eingeschnittene Tal des Kitkajoki. Etwas anstrengend, aber sehr schön und abwechslungsreich. Nach ca. 2 Stunden erreichen wir das Flussufer des Kitkajoki. Hier gibt es sehr schön gelegene Biwakplätze (Shelter Veninäämutka, Shelter Pähkänä, schöne Zeltstellen), aber keine Übernachtungshütte.
Der Kitkajoki ist ein beliebtes Revier für Wildwasserrafting. Stromschnellen in dem von hohen Felswänden begrenzten Tal wechseln mit gemächlicheren Passagen ab. Der schmale Wanderweg wird nun zum etwas mühsamen Trampelpfad. Er verläuft uneben über Felsen und Wurzeln unmittelbar an der Wasserlinie des tiefen und rasch rasch fließenden Kitkajoki. Das Laufen erfordert die ganze Aufmerksamkeit. Sonst kann man, vor allem nach Regenfällen, leicht abrutschen und im Wasser landen.
Nach ca. 2,5 Kilometern seit den Biwakplätzen steigen wir auf wurzelig-felsigem Pfad etwa 100 Höhenmeter empor, dann geht es auf wurzeligem Pfad durch einen urigen Wald und schließlich über viele Treppenstufen hinab in eine dunkle Waldschlucht. Hier trifft die Bärenrunde auf den Rundwanderweg "Pieni Karkunkierros". Die 12 Kilometer lange "Kleine Bärenrunde" ist äußerst beliebt und so werdet ihr bei gutem Wetter, vor allem am Wochenende, den Wanderweg für die nächsten Kilometer mit wahren Heerscharen von Tagesausflüglern teilen müssen.
Hinweis: In der Waldschlucht bei km 52,8 zeigt ein Wegweiser des "Pieni Karkunkierros" die Richtung zum nur 800 Meter entfernten Aussichtspunkt Kallioportti. Doch müßt ihr 100 Höhenmeter über eine Holztreppe mit ca. 285 Stufen zu einer Holzplattform emporsteigen. Oben gibt es einen (unspektakulären) Blick in die Schlucht und über die umgrenzenden Wälder - im flachen, waldreichen Finnland eine Seltenheit. Daher zieht diese "Sehenswürdigkeit von nationaler Bedeutung" die einheimischen Touristen wie ein Magnet an.
Zur Bärenrunde müßt ihr den gleichen Weg zurück gehen. Alternativ könnt ihr auch auf dem "Pieni Karkunkierros" noch 3 Kilometer weitergehen bis zum kleinen Ort Juuma. Dort gibt es zwei Campingplätze mit Restaurant bzw. Café, Bushaltestelle und Parkplatz. Über den südlichen Teil des "Pieni Karkunkierros" kommt ihr dann wieder zur Bärenrunde bei km 58,2.
Der Wanderweg ist nun leider bis zu unserem Tagesziel, den Übernachtungshütten Porontimajoki, fast durchgehend geschottert. Nach der Waldschlucht bei Kallioportti kommen wir bald wieder an den Kitkajoki und zu dem idyllisch in einem sumpfig-grünen Talkessel gelegenen überdachten Rastplatz Harrisuvanto. Den hier träge fließenden Kitkajoki queren wir auf einer langen Hängebrücke. Wir wandern nun mit schönen Ausblicken entlang des Flusses in stetem Auf und Ab und erreichen schließlich die kleine Übernachtungshütte Siilastupa, etwas davon entfernt auch Zeltstellen.
Gegenüber von Siilastupa sehen wir durch die Felsschlucht den Wasserfall von Jyrävä brausen, den wir kurze Zeit später passieren. Danach steigen wir wieder hinauf zur Abbruchkante über den Canyon des Kitkajoki und seine Stromschnellen. Von dem breiten Spazierweg aus eröffnen sich immer wieder spektakuläre Ausblicke auf die Schlucht Allakokoski. Einige hundert Meter weiter verläßt die Bärenrunde den Rundwanderweg "Pieni Karkunkierros" und kurze Zeit später auch den Oulanka-Nationalpark.
Nun wandern wir etwas langweilig durch Nutzwald und über breite Forstwege. Nach ca. einer Stunden kommen wir an den an einem Moor gelegenen Sheltern Puurosuo vorbei, gute Zeltstellen gibt es hier nicht. Das Moor wird über Holzplanken gequert, danach geht es noch ein kurzes Stück über eine Schotterstraße. Dann zweigt bei km 64,9 die Bärenrunde auf einen Waldweg ab, der uns nach ca. 600 Metern durch dichten Wald zu den Hütten Porontimajoki bringt.
Hinweis: Der GPS-Track weicht an diesem Abzweig für 4 Kilometer von der offiziellen Markierung der Bärenrunde ab und bleibt auf der Schotterstraße. Wir empfehlen, dem gut beschilderten, offiziellen Wanderweg zu folgen. Diese Strecke hat zwar mehr Höhenmeter und ist etwas länger, dafür aber auch ist sehr viel schöner.
Die beiden winzigen Blockhäuser Porontimajoki waren einst eine Wassermühle und sind unmittelbar über den rauschen Waldbach gebaut. Sehr romantisch, aber natürlich auch ziemlich kühl und feucht. Die Hütten bieten nur wenige Schlafplätze und sind in der Regel schon früh belegt, da sie für die meisten Wanderer die letzte oder erste Übernachtung auf der Bärenrunde darstellen. Direkt an der Feuerstelle gibt es einen Shelter. Im Wald findet ihr etwas abseits von den Hütten einige akzeptable Zeltstellen.