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Touren-Wegweiser

Auf dieser Seite:

Westfjorde Island, zum Norðurfjörður und Ófeigsfjörður

Abschnitt:

Von der Straße 61 nach Norðurfjörður

Piste 643 an der Kaldbaksvik
Piste 643 an der Kaldbaksvik
643 steigt zu einer kleinen Passhöhe zwischen der Bucht Veiðleysa und Djupavik an
643 steigt zu einer kleinen Passhöhe zwischen der Bucht Veiðleysa und Djupavik an
Piste 643 an der Kaldbaksvik
Piste 643 an der Kaldbaksvik

Diese Tourenbeschreibung durch die Westfjorde Islands richtet sich an Auto-Reisende und Rad-Tourenfahrer.

Wir beschreiben auf dieser Seite eine 123 Kilometer lange Tour von der Kreuzung der Straßen 61 und 643 nach Norðurfjörður. Sie ist Teil unserer Beschreibung einer Umrundung Islands auf der Ringstraße. Eine Übersicht zu allen Abschnitten zur Ringstraße ist am Beginn dieser Seite dargestellt.

Tour von der Straße 61 nach Norðurfjörður

Diese Tourbeschreibung beginnt am Abzweig der Straße 643 von der 61 am inneren Ende des Steingrimsfjörður. Zur Rundfahrt um die Westfjorde siehe unsere separate Beschreibung mit dem in diesem Zusammenhang relevanten Abschnitt zur Straße 61 von Hólmavik nach Heydalur.

Wir empfehlen in Hólmavik noch einmal einzukaufen, denn es gibt im weiterem Verlauf dieser Tour nur noch rudimentäre (und relativ teure) Einkaufsmöglichkeiten in Drangsnes und Norðurfjörður. Für den täglichen Grundbedarf sind sie jedoch hinreichend.

Wir folgen der zunächst geteerten 643 am nördlichen und östlichen Ufer des Steingrimsfjörður. Nach 7 Kilometern gibt es eine Straßenverzweigung. Die 643 kürzt die Halbinsel Bjarnarfjarðarháls ab. Unsere Route wechselt hier auf die 645 und folgt ihr entlang der Küste über den Ort Drangsnes um die Halbinsel herum. Die Abkürzung misst nur 7 Kilometer, während die Umrundung des Bjarnarfjarðarháls 34 Kilometer kostet. Touren-Radfahrer sollten beachten, dass sie die Abkürzung mit einem Anstieg von 165 Höhenmetern mit 7% Steigung bezahlen müssen.

Sowohl die 643 als auch die 645 sind anfangs noch geteert. Auf der 643 endet der Teer an der Einmündung der 645 auf der anderen Seite der Halbinsel Bjarnarfjarðarháls. Die 645 ist ab Drangsnes ungeteert.

Wir empfehlen entweder für die Hin- oder für die Rückfahrt über Drangsnes zu fahren. Drangsnes hat zwar keine Sehenswürdigkeiten zu bieten, verfügt aber immerhin über ein kleines Lebensmittelgeschäft, eine Tankstelle und einen Campingplatz. Darüber hinaus gibt es zwei kleine Hot Pots am Meer mitten im Ort oder als Alternative ein Schwimmbad.

Nördlich von Drangsnes wird die Landschaft etwas abwechslungsreicher. Die nun als gut fahrbare Piste ausgeprägte 645 verläuft am Ufer des Bjarnarfjörður zurück zur 643.

Ab der Kreuzung von 643 und 645 endet auch auf der 643 der Asphalt. Die gesamte Stichstraße nach Norðurfjörður ist nun ungeteert. Für normale PKW stellt der gute Zustand der Piste kein Problem dar. Touren-Radfahrer nehmen den üblichen höheren Rollwiderstand wahr, der insbesondere bei dem andauernden leichten Auf und Ab von bis zu 50 Höhenmetern die Kondition beansprucht.

Bis Norðurfjörður fahren wir immer direkt an der Küste entlang. Hohe Berge fallen beeindruckend steil zum Meer ab. Teilweise sehen wir fast senkrechte Felswände von 500 bis 800 Metern Höhe. Nur wenig Platz bleibt oft für die Straße. Am Fuß der Berge haben sich immer wieder Schotterhänge gebildet, in die die Straße gebaggert wurde. Es ist eine beeindruckende, abwechslungsreiche Tour.

Entlang der Route gibt es kaum Bauernhöfe und keine richtigen Orte. Viele Höfe sind verlassen, vermehrt werden diese zu Sommerhäuschen umgebaut.. Beeindruckend präsentiert sich die Bergkulisse an der Bucht Kaldbaksvik. Senkrecht steigen die Felsen oberhalb der Schotterkegel nach oben. Bei den steilen und losen Steinflächen haben wir das ungute Gefühl, jeden Moment eine Schotterlawine zu erleben. Diese Straßenabschnitte müssen jedes Frühjahr nach der Schneeschmelze neu befahrbar gemacht werden.

Nach Kaldbaksvik folgt der kleine Fjord Veiðileysufjörður. An seinem Ende steigt die Piste steil zu dem 255 Meter hohen Pass Veiðileysuháls an. Wir haben beidseitig bis zu 15% Neigung gemessen. Auf der Nordseite des Passes geht es hinunter nach Djúpavik.

Djúpavik besteht aus einer ehemaligen Fischfabrik, durch die die Straße mitten hindurch führt. Im Sommer wird das Gebäude für Ausstellungen genutzt. Unmittelbar neben der Fabrik ist das rostige Wrack der MS Sudurland zur ewigen Ruhe gebettet. Gleich neben dem Fabrikgebäude liegt mit schönem Blick auf den Reykjarfjörður das gemütliche Hotel Djúpavik.

An der Nordseite des Reykjarfjörður erwarten den Touren-Radfahrer vier steile Anstiege zwischen 30 und 100 Höhenmetern. Sie sind durch die hier steil ins Meer abfallenden Berge verursacht.

Vor der letzten der vier Steigungen liegt rechts auf einer flachen Landzunge der Flughafen der Region. Er dient vor allem der Versorgung der Siedlungen und wird regelmäßig angeflogen. Im Winter ist er die einizge gesicherte Verbindung zur Außenwelt. Wanderern und Radreisenden bietet er eine schnelle und kostengünstige Möglichkeit zur Anreise von der Hauptstadt aus.

Ständig werden wir mit phantastischen Ausblicken auf die steil ins Meer abfallenden Berge belohnt. Die Dramatik der Landschaft sucht ihresgleichen. Im Sonnenschein wirkt die wilde Kulisse beinahe idyllisch, bei tiefhängenden Wolken oder Nebel dagegen unheimlich und bedrohlich.

Nach dem vierten Anstieg erreichen wir eine letzte große Bucht, die sich in zwei Fjorde unterteilt.

Am inneren Ende des ersten Fjordes zweigt die Stichstraße 649 zum Ófeigsfjörður ab. Diese sehr interessante Strecke beschreiben wir auf der nächsten Seite.

Der zweite Fjord ist der Norðurfjörður. Auch hier zeigt sich wieder eine atemberaubende Landschaft. Insbesondere die in den Hang gefräste Piste kurz vor Norðurfjörður ist phänomenal.

Am inneren Ende des Norðurfjörður findet ihr in schöner Lage einen Campingplatz (siehe Streckenübersicht). Es folgt ein Bauernhof etwas abseits der Straße und am nördlichen Ufer des Norðurfjörður gibt es einen Hafen mit einigen Häusern. Hierzu gehören ein Café mit einigen Gästezimmern und ein sehr kleines Lebensmittelgeschäft, das vielleicht den nötigsten Grundbedarf abdeckt.

Die Piste führt etwas oberhalb des Hafens weiter am Fjord entlang und erreicht nach 3 Kilometern Krossneslaug. Das kleine Schwimmbecken liegt unmittelbar am Meer. Beheizt wird es mit Thermalwasser. Der Blick aus dem Becken auf das offene Polarmeer und die Küstenlinie ist unvergleichlich.

Die Piste führt noch etwas weiter und endet am Gatter eines Bauernhofes. Es lohnt nicht, bis dort zu fahren und die Ruhe des Bauern zu stören.

Über Campingplätze und Geschäfte entlang dieser Etappe informiert die Streckenübersicht.

Karte zur Tour über die Straße 643 nach Norðurfjörður
Karte zur Tour über die Straße 643 nach Norðurfjörður
Straße 645 nördlich von Drangsnes
Straße 645 nördlich von Drangsnes
Straße 645 am Bjarnarfjörður
Straße 645 am Bjarnarfjörður
Kaldbaksvik
Kaldbaksvik
Piste 643 bei der Bucht Veiðleysa
Piste 643 bei der Bucht Veiðleysa
Piste 643 an der Nordseite des Reykjarfjörður
Piste 643 an der Nordseite des Reykjarfjörður
Reykjarfjörður
Reykjarfjörður
Camping Urðartindur am Norðurfjörðu
Camping Urðartindur am Norðurfjörður
Café in Norðurfjörður
Café und Gästehaus am Hafen von Norðurfjörður
Krossneslaug
Krossneslaug
Höhenprofil zur Tour von der Straße 61 nach Norðurfjörður
Höhenprofil zur Tour von der Straße 61 nach Norðurfjörður (Nächste Seite Nächste Seite)