Auf den folgenden Seiten beschreiben wir eine Verlängerung des Greenways Prag-Wien bis nach Bratislava, der Hauptstadt der Slowakei. Anstatt wie auf der vorherigen Seite beschrieben bei Sedlec in Richtung Süden nach Wien zu radeln, fahren wir bei dieser Variante ab Sedlec weiter nach Osten zur Slowakei.
Ab Sedlec sind es nur noch 90 Kilometer bis Wien oder 140 Kilometer bis Bratislava. Nach Bratislava sind also 2 Tage einzuplanen. Diese Strecke bietet landschaftlich und kulturell Einiges und wird daher von uns sehr empfohlen. Wer möchte, kann dann von Bratislava über den Donauradweg nach Wien gelangen.
Zur Orientierung empfehlen wir auch für diese Strecke unseren Track für Garmin-Navis, da auf der tschechischen Seite die Radwegenummern öfter wechseln und auf der slowakischen Seite keine Beschilderung existiert.
Von Sedlec aus folgen wir einem Wirtschaftsweg nach Osten und kurbeln auf dem EuroVelo-Radweg 9 entlang des nördlichen Ufers des drei Kilometer langen Sees Nesyt.
Am Seeende halten wir uns weiter östlich parallel zu einer Kette aus Fischteichen und erreichen dann das noble Schloss und Hotel Hranični zámeček. Im nahen Ort Hlohovec bietet die Penzion Usedlost pod vinohrady Zimmer an.
Der Radweg führt nun durch den größten Landschaftspark Europas. Das Gebiet in Südmähren zwischen Valtice an der österreichischen Grenze, dem 7 Kilometer nördlich gelegenen Lednice und dem 9 Kilometer östlich liegenden Städtchen Breclav besticht durch ein Ensemble aus Wald- und Wiesenflächen sowie Teichen und Seen. In der Landschaft liegen verstreut kleine und größere Schlösser und weiteren architektonischen Kunstwerken in Form von Tempeln und Pavillons. Unser Radweg berührt nur einige wenige der Baudenkmäler. Wer mehr sehen möchte, sollte hier irgendwo übernachten und mit dem Rad eine Rundfahrt unternehmen; es gibt ausgewiesene Radrundwege.
Wir fahren ab dem Schloss und Hotel Hranični zámeček in größerem Abstand am Südufer von drei Seen entlang. Wiesen und Wälder wechseln einander ab, der Weg ist zum größten Teil nur geschottert, aber sehr gut befahrbar. Nach Queren der Straße 422 treffen wir mitten im Wald auf den Tempel der drei Grazien.
Wer Lednice besichtigen möchte, bleibt auf dem EuroVelo 9 bzw. dem Radweg 41 und folgt den Wegweisern nach Norden. Etwa 4 Kilometer südöstlich von Lednice stoßen der EuroVelo 9 und Radweg 41 wieder auf unsere Route. Lednice ist das kulturelle Zentrum der gesamten Parkanlage. Hier steht die frühere Sommerresidenz der Liechtenstein: ein riesiges, sehenswertes neugotisches Schloss, das den Umweg sicher wert ist.
Am Ende des dritten Sees Mlýnsky Rýbnik stößt der Radweg auf das Sträßchen 41417. Links liegt der Campingplatz Autokemp Apollo. Der Platz eignet sich gut als Stützpunkt für eine eintägige Rundfahrt durch die riesige Parklandschaft.
Wir biegen nach rechts in das Sträßchen 41417 ein und bei der nächsten Gelegenheit nach 600 Metern links ab. Dem kerzengeraden Feldweg folgen wir für 1,6 Kilometer nach Nordosten in den Wald hinein und stoßen dort wieder auf den von Lednice kommenden Radweg 41.
Wir biegen nach rechts in den Radweg 41 ein und folgen ihm sehr schön durch den Wald bis zur Stadt Břeclav an der Thaya. In Břeclav gibt es mehrere Hotels zum Ubernachten: Penzion U Splavu, Hotel Rose, Hotel Terezka, Hotel Imos.
Ab Břeclav radeln wir auf dem Radweg 43 nach Süden. Wer nicht unseren Garmin-Track verwendet, muss den ausgeschilderten Abzweig vom Radweg 41 beachten. Nach Queren von zwei Bahnlinien erreichen wir ein großes Waldgebiet mit vielen Feuchtgebieten. Mitten im Wald liegt am Rande einer großen Wiese das Jagdschloss Pohansko.
Wir bleiben auf dem Radweg 43, radeln weiter durch den sumpfigen Wald und später auf einer Nebenstraße in die Ortschaft Lanžhot (Hotel Lanžhot). Dort biegen wir auf den Radweg 44 nach Süden ab, der wenig später für 3 Kilometer unmittelbar entlang der Autobahn 2 verläuft. Nach Verlassen der Autobahn erreichen wir die slowakische Grenze und bleiben auf der Landstraße 425 in südlicher Richtung nach Lekáren Kúty.
In Lekáren Kúty biegen wir nach rechts in die Hauptstraße Bratislavská ein und hinter dem Kreisverkehr nach links in die Straße Športová. Dieser folgen wir nach Südosten aus dem Ort heraus, nach kurzer Zeit wechselt der Teerbelag in eine sandige, aber gut zu fahrende Oberfläche. In einem Wäldchen quert der Radweg eine Eisenbahnline und erreicht wenig später den Weiler Borský Svätý Jur. Wir radeln geradewegs durch den Ort und weiter auf der Nebenstraße nach Tomky. Etwa 1,5 Kilometer vor Tomky liegt linker Hand ein See mit einem Campingplatz (ATC Tomky). Der Weiler Tomky liegt in einem Kiefernwald. Dort kann in der sehr schönen Penzión u Tonky übernachtet werden.
In der Grafik unten ist das Höhenprofil für die Radtour von Laa an der Thaya nach Tomky dargestellt. Auf einer Distanz von 52 Kilometern sind insgesamt 106 Höhenmeter steigend und 103 Höhenmeter fallend zu radeln. Im Durchschnitt rollt man immer leicht bergab, die im Höhenprofil sichtbaren Anstiege bewegen sich zwischen 5 und 10 Höhenmetern. Die Höhenunterschiede dieser Etappe sind unterwegs kaum spürbar.