Wir starten diesen Abschnitt unserer Radtour am Autocamping Osika etwa 3,5 Kilometer östlich des Ortes Nová Bystrice, falls dort übernachtet wurde, oder direkt im Zentrum von Nová Bystrice. Vom Campingplatz überquert man die Schienen der Schmalspurbahn in Richtung See und radelt am Westufer des Sees auf einem Pfad zur Straße 152, die unweit des Seeufers nach Osten führt. Von Nová Bystrice kommend bleiben wir auf der 152.
Wir passieren die riesige Barockkirche der Heiligen Dreifaltigkeit. Das mächtige, einsam stehende Gebäude wirkt hier zwischen den Feldern ein wenig deplaziert. Es folgen zwei kleine Seen, dann tauchen wir in den Wald ein und radeln aufwärts zur Burg Landštejn. Die Burganlage aus dem 12. Jahrhundert ist mitten im Wald auf einer Anhöhe errichtet und durchaus einen Stopp wert. Neben der Burg gibt es eine Übernachtungsmöglichkeit im Hotel Landstejnsky Dvur.
Nun geht es abwärts durch den Wald, nach 1,3 Kilometern erreichen wir den Waldrand. Links sehen wir auf der anderen Talseite das Cyklocamp pod Landštejnem liegen. Es bietet günstige Zimmer und einen Zeltplatz. Man erreicht den Zeltplatz, in dem man noch 1,5 Kilometer über die Straße bis zur Ortschaft Staré Město pod Landštejnem radelt und im Ort nach Norden zum Camp abbiegt.
Der Greenways verläuft von Staré Město pod Landštejnem weiter auf der Straße 152 aufwärts in den nächsten Wald. Der weitere Verlauf der Strecke ist von einem ständigen Auf und Ab geprägt. In der Hauptsache geht es jedoch abwärts. Kleinere Wälder und Wiesen wechseln sich stetig ab.
Wir erreichen den etwas größeren Ort Slavonice (Bild rechts), der durch einen wunderschönen Marktplatz mit gut restaurierten, reich verzierten Renaissancehäusern beeindruckt. Das kleine Zentrum lohnt mindestens eine Pause auf dem Marktplatz. Es gibt Übernachtungsmöglichkeiten in Hotels und Pensionen: Hotel Arkada, Hotel Alfa, Design Hotel Besídka, Hotel U Růže.
Der Greenways geht weiter auf der Nebenstraße 409 nach Osten durch weite Felder. Wir sind nun nahe an der österreichischen Grenze und sehen in regelmäßigen Abständen Betonbunker in den Feldern. Sie wurden in den dreißiger Jahren zum Schutz der damaligen Tschechoslowakei vor dem Dritten Reich erbaut und dienten später den Grenztruppen der Tschechoslowakei als Unterstand.
Wir radeln wieder überwiegend abwärts - unterbrochen von kurzen unbedeutenden Anstiegen. Hin und wieder durchfahren wir auf dem Sträßchen ohne Verkehr winzige Dörfer. Das Straßendorf Vratenin lädt mit seinem nett restaurierten Ortskern zu einer kurzen Pause ein.
In Uherčice macht die 509 einen Knick nach Süden und wir brausen 100 Höhenmeter zum Bach Dyje hinunter. Der Bach mäandriert durch ein enges Tal und speist die Talsperre vodni nádž Vranov. Unser Tagesziel ist der am Ende der Talsperre liegende, noch 17 Kilometer entfernte Ort Vranov nad Dyji. Leider können wir nicht entlang des Dyje unser Ziel erreichen, wir müssen das Tal queren und auf der anderen Seite wieder 100 Meter hinauf.
Oben erwarten uns eine weite Ebene mit großen Feldern. Bei Gegenwind gibt es nichts, was den Wind abschwächt. Die Straße macht auf halber Strecke einen Schwenk nach Norden und fällt dann ab zum Stausee. Ungefähr 150 Höhenmeter geht es sehr steil hinunter.
Aber vor der endgültigen Abfahrt liegt auf einem Felsen hoch oben über dem Tal das Barockschloss Vranov nad Dyji, das zu einem Halt einlädt. Vom Schloss haben wir einen herrlichen Blick auf den tief unten im Tal liegenden Ort Vranov nad Dyji und den Vranov-Stausee.
Eine sehr steile Straße führt hinunter zum Ort und Stausee. Schloss und Stausee sind ein beliebtes Ausflugsziel. Dem entsprechend gibt es Hotels und Pensionen (Penzion Jelen, Zámecký Hotel, Hotel Pod Zámkem) sowie den Campingplatz Vranovská Pláž am Stausee. Der Platz liegt sehr schön auf der Nordseite des Vranov-Stausees mit einer großen Wiese und Strand. Wir radeln auf einer schmalen Straße entlang des Ostufers des Sees und erreichen schließlich eine Fußgängerbrücke, die hinüber zum Campingplatz führt. In der Nähe des Campingplatzes bieten die Penziony Gaudeo und das Hotel Sobol Zimmer an.
Der Greenways bleibt am Ostufer (nicht über die Fußgängerbrücke fahren). Wem es im Sommer auf dem Campingplatz zu voll ist, der kann auf einem schönen Campingplatz im nächsten Ort übernachten (siehe Folgeseite).
In der Grafik unten ist das Höhenprofil für die Radtour von Nová Bystrice nach Vranov nad Dyji dargestellt. Auf einer Distanz von 67 Kilometern sind insgesamt 527 Höhenmeter steigend und 835 Höhenmeter fallend zu radeln.
Wir arbeiten uns von 700 Metern über dem Meeresspiegel auf 320 Meter runter. Der kontinuierliche Abstieg wird von zahlreichen kleinen Bergfahrten unterbrochen. Insbesondere fordert die Auffahrt aus dem Tal des Dyje hinter der Ortschaft Uherčice. In umgekehrter Richtung stellt der sehr steile Anstieg von 150 Höhenmetern von Vranov nad Dyji zur Hochebene eine Herausforderung dar. Insbesondere auf dem Abschnitt bis zum Schloss kommt man mit bepackten Rädern bei 9% doch ins Pusten..