Touren-Wegweiser für Radfahren, Wandern und Autoreisen

Touren-Wegweiser

Auf dieser Seite:

Norwegen, Radweg 1-8, Küstenweg, Varangerbotn - Hamningberg


Abschnitt:

Von Vardø nach Hamningberg

Fv341, Norwegen
Fv341 mit Blick auf die Bucht bei Krognes

Wir beschreiben auf dieser Seite einen 43 Kilometer langen Abschnitt eines Radweges durch Norwegen von Vardø nach Hamningberg. Er ist Teil einer Radtour durch den äußersten Nordosten Norwegenes von Varangerbotn nach Hamningberg. Eine Übersicht zu allen Seiten dieser Radtour ist oben am Beginn dieser Seite dargestellt.

Radtour von Vardø nach Hamningberg

Von Vardø auf der Insel Vardøya heißt es zunächst zurück durch den Vardø-Tunnel zum Festland.

In Vardø endet die Europastraße 75. Die letzten 43 Kilometer bis Hamningberg gehen über die Fv341, ein schmales geteertes Sträßchen mit kaum Verkehr in gutem Zustand.

Dieser Abschnitt bildet den landschaftlichen Höhepunkt der gesamten Radtour. Bizarre Felsformationen, herrliche Sandstrände, saftiggrüne Wiesen und steile Felsabstürze wechseln sich während der gesamten Strecke ab. Zudem bestehen gute Möglichkeiten, Rentiere, Adler und sogar Wale zu sehen.

Etwa einen Kilometer nach Verlassen des Vardø-Tunnels zweigt die Fv341 in Richtung Norden von der E75 ab. Zunächst radeln wir auf Meereshöhe entlang des Bussesundet, der sich zwischen dem Festland und der Insel Vardøya erstreckt. Bei Kilometer 6 nach Vardø schwenkt die Straße in Richtung Nordwesten und steigt spürbar bis auf 84 Meter an. Oben fahren wir durch eine sumpfige Ebene mit den beiden Seen Bardvikvatnet und Mellumvatnet. Hier oben und während der gesamten Radtour nach Hamningberg treffen wir nur auf niedrig wachsende Kräuter.

Nach 14 Kilometern senkt sich die Straße wieder hinab zum Meer und wir erreichen die Prestnæringsbukta, in die der Fluss Næringselva mündet, der die Sumpfflächen in den Hochebenen entwässert. Wir sind nun am offenen Eismeer. Bei schlechtem Wetter treffen Wind und Regen hier mit voller Wucht auf die Küste.

Auf einer Brücke queren wir den Næringselva, dann wird die Straße ganz schmal. Wir durchqueren ein Wirrwarr aus großen Felsblöcken mit mehreren kleinen Anstiegen von bis zu 10%. Hinter den Felsen liegen viele Hütten, leider kommen ständig neue hinzu.

Das Sträßchen wendet sich nun nach Südwesten und führt uns in den Persfjord mit einem großen Sandstrand. In den Fjord mündet der Fluss Tverrelva. Wir radeln durch ein weiteres Felsengebiet in eine Ausbuchtung des Persfjords mit dem Fluss Vesterelva. Auch hier erwarten uns herrliche Sandstrände und große Wiesen. Nicht selten trifft man auf Rentiere.

Auf der Westseite des Persfjords kurbeln wir wieder in Richtung Norden. Es wird jetzt sehr felsig. Die Küste ist mit spitzen Felsen gespickt,, das Sträßchen bahnt sich mit Mühe einen Weg durch hoch aufragende Blöcke. Links der Straße steigen die Felsen fast senkrecht an.

Fv341, Norwegen
Die einspurige Fv341

Schließlich geht es mit 8 bis 10% sehr steil bis auf 82 Meter hoch. Die Straße geht durch einen Einschnitt abseits der Küste und umgeht damit einen Felsen, der fast senkrecht ins Meer abfällt. Wir sausen sofort wieder runter auf Meereshöhe und radeln nun durch ein weiterhin felsiges Gelände in nordwestlicher Richtung entlang der Küste nach Sandfjord, das wir bei Kilometer 37 erreichen. Sandfjord ist eine Ansammlung von Hütten und Häusern in einer weiten, flachen Bucht, in die der Fluss Sandfjordelva mündet. An den Häusern hinter der Brücke teilt sich überraschend die Straße. Nach links folgt ein Sträßchen für einige Kilometer dem Sandfjordelva und endet dann.

Wir bleiben auf der Fv341 und biegen daher nach rechts in Richtung Meer ab. Nun sind es nur noch sieben Kilometer bis nach Hamningberg mit einem sanften Anstieg. Die weiterhin felsige Küstenlinie wird recht flach.

Von Weitem sehen wir bereits Hamningberg an der Nordseite einer Bucht liegen. Die wenigen Häuser sind durch ihre Lage gut vor den Nordstürmen geschützt. Wie auf der gesamten Strecke von Vardø nach Hamningberg, so gibt es auch in dem ehemaligen Fischerort Hamningberg keine dauerhaften Bewohner mehr. Im Sommer wird Hamningberg jedoch als Ferienort genutzt. Da der Ort im Zweiten Weltkrieg keinerlei Zerstörungen erfahren hat, findet man hier noch ein unverändertes Bild der früheren Dorfstrukturen. Weißwale sollen in der Bucht bei Hamningberg auf Jagd gehen und nicht selten soll man hier auch Adler sehen.

Vor dem scharfen Rechtsschwenk der Straße in den Ort hinein, geht es links über gute Piste am Friedhof vorbei zu einer nur wenige hundert Meter entfernten weiten Meeresbucht. Dort gibt es schöne Zeltwiesen. Wasser müsst ihr euch an der Trockentoilette am Abzweig zum Friedhof zapfen.

Rückfahrt von Hamningberg

In Hamningberg endet die Straße. Wie bereits erwähnt, gibt es entlang der gesamten Strecke von Vardø nach Hamningberg keinerlei Übernachtungsmöglichkeiten. Wer mit dem Zelt unterwegs ist, findet jedoch unzählige schöne Naturzeltstellen und sollte unbedingt in einer der Buchten übernachten.

Von Hamningberg muss man also die 43 Kilometer wieder zurück nach Vardø radeln. Dort besteht die Möglichkeit, mit der Hurtigrute über Vadsø nach Kirkenes in Richtung Norden oder mit den nach Süden gehenden Hurtigruten-Schiffen in Richtung Nordkap und Tromsø zu fahren.

Natürlich kann man auch die 168 Kilometer wieder zurück nach Varangerbotn radeln oder mit dem Bus ab Vardø nach Varangerbotn fahren. Ab Varangerbotn geht es dann weiter über die E6 nach Kirkenes oder auch nach Finnland oder in westlicher Richtung über Tanabru in Richtung Nordkap oder Alta.

Karte zur Radtour von Vardø nach Hamningberg
Karte zur Radtour von Vardø nach Hamningberg
Krognes, Norwegen
Sandstrand am Persfjord
Zwischen Krognes und Sandfjord, Norwegen
Zwischen Krognes und Sandfjord
Fv341
Fv341
Fv341
Fv341
Hamningberg, Norwegen
Hamningberg
Höhenprofil zur Radtour von Vardø nach Hamningberg
Höhenprofil zur Radtour von Vardø nach Hamningberg

Höhenprofil der Radtour von Vadsø nach Vardø

Das Höhenprofil (siehe Abbildung) wird neben der nach unten gehenden Spitze des Vardø-Tunnels durch zwei markante Anstiege geprägt. Richtig steil ist davon nur der zweite Anstieg durch die Felsen hinter dem Vesterelva. Die kurzen Anstiege von 8 bis 10% in den felsigen Abschnitten zwischen den Buchten und Fjorden sind im Höhenprofil nicht ersichtlich, wirken sich unterwegs auf Dauer jedoch durchaus auf die Kondition aus.

Naturzeltstelle kurz vor Prestnæringen, Norwegen
Naturzeltstelle kurz vor Prestnæringen