Wir beschreiben auf dieser Seite einen 50 Kilometer langen Abschnitt eines Radweges durch Norwegen von Varangerbotn nach Vadsø. Er ist Teil einer Radtour durch den äußersten Nordosten Norwegenes von Varangerbotn nach Hamningberg. Eine Übersicht zu allen Seiten dieser Radtour ist oben am Beginn dieser Seite dargestellt.
In Varangerbotn biegen wir in die Europastraße 75 ein. Sie folgt während der gesamten Etappe unmittelbar dem Ufer des Varangerfjords. Der innerste Zipfel des Varangerfjords heißt Meskefjord. Der Meskefjord wird durch eine von Westen in den Varangerfjord hineinragende Halbinsel gebildet.
Die gesamte Strecke ist landschaftlich sehr schön. Sanft ansteigende Berge begrenzen das Nordufer des Fjordes. Bei Sonnenschein leuchten in der glaklaren Luft die Moose, Flechten und niedrigen Büsche in den unterschiedlichsten Grüntönen, Bäume wachsen hier kaum noch. Anfangs ist die Besiedlung noch recht dicht. Häufig passieren wir in Straßennähe liegende Bauernhöfe.
Auf der sehr gut ausgebauten Europastraße gibt es kaum Verkehr. Touristen trifft man nur wenige. Um die Wirtschaft hier am Ende der Welt etwas anzukurbeln, wird die Strecke allmählich zur Touristenstraße ausgebaut. Bis Vadsø gibt es relativ viele Rastplätze mit Tischen, Bänken und Toiletten.
Etwa fünf Kilometer hinter Varangerbotn liegt an der E75 Varjjat Ferie og Fritid, ein kleiner Campingplatz mit Zimmervermietung in einer schönen Lage direkt am Meskefjord.
Nur wenige Kilometer östlich des Campingplatzes erreichen wir den Rastplatz Gorgŋetak. In der Umgebung soll es Besiedlungsspuren geben, die bis in die Steinzeit zurück reichen. Bis 1950 gab es eine Anlegestelle für Dampfschiffe. Dies und noch mehr kann man auf Tafeln am Rastplatz nachlesen.
Nicht weit hinter dem Rastplatz öffnet sich der Meskefjord in den weiten Varangerfjord.
Bei Kilometer 12 nach Varangerbotn passieren wir den Weiler Nesseby und bei Kilometer 20 erreichen wir auf einer Anhöhe, 60 Meter über dem Meer, das Museum Ceavccageađgi. Hier kann man in dem kleinen Museum mit einem Café und insbesondere während eines markierten Rundgangs über die Anhöhe prähistorische Funde aus einer 10.000 Jahre währenden Besiedlungsphase bewundern.
Am Museum Ceavccageađgi sind wir die einzige spürbare Steigung hochgefahren, die uns immerhin auf 67 Meter über den Meeresspiegel bringt. Die felsigen Berge an der Küstenlinie reichen nun desöfteren bis ans Meer. Wir radeln auf einer 30 Meter hohen Steilküste.
Nach 32 Kilometer erreichen wir den Ort Vestre Jakobselv. Er liegt an dem größeren Fluss Jakobselva. Übernachten kann man in dem etwas abseits des Meeres liegenden Vestre Jakobselv Camping. Es gibt sogar ein Lebensmittelgeschäft.
Nach einigen flachen Kilometern wird die Küste wieder felsig. Vadsø kündigt sich mit vielen Ferienhäusern links und rechts der Straße an. Hier gibt es überraschend auch Bäume, zwischen denen sich die Häuser verstecken.
Vadsø ist mit ca. 6000 Einwohnern eine richtig große Stadt mit großen Supermärkten, mehreren Sportgeschäften und inzwischen nur noch einem Hotels zum Übernachten: Scandic Vadsø. Einen Campingplatz sucht man jedoch vergebens. In vielen Karten ist östlich des Stadtgebietes noch ein Campingplatz eingezeichnet, der jedoch geschlossen ist. Wir haben in der Nähe des Flughafens eine gute Naturzeltstelle an einem Bach unterhalb der Straße direkt am Meer gefunden (N 70° 3' 42,9" O 29° 53' 41,6").
In Vadsø legen die Schiffe der Hurtigrute an. Die nordwärts gehenden Schiffe fahren als nächste Station Kirkenes an.