Wir beschreiben auf dieser Seite einen 116 Kilometer langen Abschnitt einer Radtour von Oamaru nach Dunedin. Dieser Abschnitt ist Teil des Radweges von Christchurch im Osten der Südinsel Neuseelands in Richtung Süden nach Dunedin. Eine Übersicht zu allen Seiten des Radweges ist oben am Beginn dieser Seite dargestellt.
Dieser küstennahe letzte Abschnitt unserer Radtour von Christchurch nach Dunedin ist durchaus anstrengend und verkehrsreich. Nur die ersten 25 Kilometer unmittelbar entlang des Meeres sind eben und ohne nennenswerten Straßenverkehr. Dann folgen auch schon 50 Kilometer auf dem State Highway 1 mit starkem, schnell fließendem Verkehr und nur einem halben Meter breiten Seitenstreifen, in den Steigungen auch gerne ohne Randstreifen. Es geht erstaunlich viel rauf und runter. Die Krönung der Anstiege erwartet den Tourenfahrer kurz vor Dunedin. Auf 400 Meter geht es von Meeresniveau hinauf und in Wellen wieder hinunter nach Dunedin. Wegen der langen, verkehrsreichen Strecke sollte erwogen werden, diesen Abschnitt mit dem Bus zu bewältigen.
Unmittelbar südlich von Oamaru ist ein kleiner 60 Meter hoher Hügel mit dem Cape Wanbrow zu überwinden. Wir radeln auf der Beach Road etwas abseits des Meeres. Südlich des Cape Wanbrow genügt die Beach Road ihrem Namen und wir kurbeln auf ebener Strecke acht Kilometer unmittelbar am Meer entlang. Die Landschaft ist etwas eintönig und langweilig. Bei der Ortschaft Taranui queren wir die Mündung des Kakanui River, die Straße macht hier einen kleinen Bogen von der Küste weg.
Auch südlich von Taranui bleiben wir durch eintönige Landschaft kurz etwas abseits der Küste auf der Waianakarua Road. Die Straße passiert den Orore Point und führt uns anschließend entlang des Te Hakapureirei Beach. Weideland durchsetzt von Windschutz kennzeichnet hier an der Küste das Landschaftsbild. Schließlich wendet sich die Waianakarua Road von der Küste weg und führt uns zum fünf Kilometer weiter westlich im Landesinneren verlaufenden State Highway 1. Sechzig Meter geht es aufwärts zum Highway.
Ein schmaler, maximal einen halben Meter breiter Seitenstreifen schützt kaum vor dem schnell fließenden Verkehr, insbesondere sind die schweren Lastwagen sehr unangenehm, denn die Kiwis bremsen nicht gerne und schon gar nicht für Radfahrer. 50 Kilometer müssen wir nun auf dieser Hauptverkehrsader der Südinsel bleiben. Während der Anstiege, die oft dreispurig sind, fehlt der Seitenstreifen häufig vollständig. Er wurde zu Gunsten der dritten Fahrspur geopfert.
Wir empfehlen wegen der sehr unangenehmen, über 50 Kilometer auf dem SH1 zwischen Oamaru und Dunedin auf den Bus auszuweichen. Die IC-Busse nehmen nach Voranmeldung Fahrräder mit. Am besten bucht man den Bus über die i-Site in Oamaru oder telefonisch direkt beim Betreiber.
Auf den nächsten zehn Kilometern rollen wir wieder hinunter auf Meershöhe nach Hampden. Kurz hinter Hampden können am Strand die Moeraki Boulders besichtigt werden. Die Moeraki Boulders sind eine Anzahl großer kugelförmiger Mineralaggregate. Sie weisen einen Durchmesser von bis zu zwei Metern auf und haben eine fast perfekte Kugelform. Die Kugeln bestehen aus Schlamm, feinem Lehm und Ton, ihr Alter wird auf bis zu fünf Millionen Jahre geschätzt.
Wir bleiben weiterhin auf dem SH1 und arbeiten uns während der folgenden sechs Kilometer abseits des Meeres durch Weideland wieder 40 Meter hinauf und hinunter. Bei Kaitiki gelangt der Highway wieder ans Meer. Sieben Kilometer bleibt die Straße unmittelbar am Sandstrand des Kaitiki Beach. Dann wendet sich der Highway auf den folgenden 26 Kilometern bis Karitane vom Meer ab. Es gibt auf diesem Stück wieder einiges Auf und Ab zwischen Meereshöhe und 60 Metern.
Wir fahren durch den größeren Ort Palmerston. 18 Kilometer nach Palmerston können wir endlich für 15 Kilometer den SH1 verlassen und kurbeln kurz auf Meereshöhe an der Küste entlang. Die Nebenstraße müssen wir jedoch wieder mit einigem Auf und Ab bis auf 70 Meter über dem Meeresspiegel erkaufen.
Kurz hinter Warrington erreichen wir erneut den SH1, können jedoch nach drei Kilometern bei Waitati wieder abbiegen und bleiben die letzten 30 Kilometer bis Dunedin auf Nebenstraßen. Auf der sehr kurvenreichen Mount Cargill Road steigen wir während acht Kilometer 400 anstrengende Höhenmeter durch Weideland an. Wer die Mount Cargill Road auf dem SH1 umgeht, muss auch auf 350 Meter hinauf, gewinnt mithin nur den Verkehr.
Nach Passieren des höchsten Punktes kurbeln wir 14 Kilometer bis Dunedin abwärts. Leider geht es zwischendurch viermal etliche Höhenmeter wieder hinauf.
Dunedin ist eine große Universitätsstadt mit aller erdenklichen Infrastruktur, die einen Zwischenstop wert ist. Die alten Gebäude der Innenstadt erinnern an engliche Stadtbilder. Sehr sehenswert ist der viktorianische Bahnhof, angeblich das häufigste fotografierte Gebäude Neuseelands, und wichtig zu wissen ist die Lage der i-Site am Octagon, dem zentralen Platz von Dunedin. Auf dem Weg zwischen Bahnhof und Octagon gibt es einen großen Supermarkt und mehrere Fahrradgeschäfte. Wer mag, kann auf der Baldwin Street, der mit sagenhaften 35 % steilsten Straße der Welt, seine Kondition testen. befahren. Bei einer Besichtigung der Schokoladenfabrik Cadburry kann der dauerhungrige Radler seinen Kalorienbedarf auf köstliche Art decken. Die nahe Otago Peninsula ist wegen ihrer landschafltichen Schönheit und der Albatross-, Seelöwen- und Pinguin-Kolonien ein bekanntes uind vielbesuchtes Touristenziel.
Unterkünfte entlang der Route sind in der Streckenübersicht beschrieben.
Als Weiterfahrt bietet sich die Route von Dunedin nach Queenstown über den Otago Central Rail Trail an.