Wir beschreiben auf dieser Seite einen 82 Kilometer langen Abschnitt einer Radtour von der Rakaika Gorge nach Geraldine. Dieser Abschnitt ist Teil des Radweges von Christchurch im Osten der Südinsel Neuseelands in Richtung Süden nach Dunedin. Eine Übersicht zu allen Seiten des Radweges ist oben am Beginn dieser Seite dargestellt.
Einfach zu kurbelnde 82 Kilometer durch eine weite Ebene mit endlosem Weideland, umgeben von riesigen Baumhecken. Bei Gegenwind kann jedoch auch diese Etappe zur Tortur werden.
Vom Rakaia River geht mit 13% steil aus der Schlucht heraus. Oberhalb der Schlucht liegt ein einfacher Campingplatz. Es folgt ein kurzer ebener Abschnitt und dann geht es noch einmal mit 8% aufwärts. Im weiteren Verlauf der Strecke erwarten uns lange, gerade Straßenabschnitte mit kaum Steigungen. Mehrheitlich rollen wir sogar leicht abwärts. Wenn der Wind günstig steht, kann man hier mal richtig in die Pedalen treten. Westlich der Straße bietet sich ein schöner Blick auf 1200 bis 1700 Meter hohe Berge. Wir radeln am Fuße der Gebirgskette durch Weideland, das von großen Baumhecken als Windschutz umgeben ist.
Langsam entfernen wir uns etwas von den Bergen und erreichen nach 33 Kilometern den Ort Mount Somers. Er liegt etwa einen Kilometer abseits des SH72. Ein Abstecher lohnt sich bereits wegen des wunderschönen alten "General Store". Die Ladeneinrichtung ist uralt und vermutlich seit der Errichtung des Gebäudes unverändert geblieben. In einer gemütlichen Sitzecke kann man einen Kaffee trinken oder ein Eis essen. Nur die allerwichtigsten Grundnahrungsmittel sind erhältlich. Der Ort hat seinen Namen von dem nicht weit nördlich liegenden 1688 Meter hohen Berg Mount Somers mit einem charakteristischen langgezogenen Rücken. Den Berg kann man in ein bis zwei Tagen umwandern.
Zwischen Mount Somers und Geraldine bleibt uns die leichte Abwärtsneigung des SH77 erhalten.
Zudem ist die Straße auf der gesamten Distanz zwischen den beiden Orten fast ohne eine Biegung. Es dürfte die längste gerade Straße Neuseelands sein. Erst wenige Kilometer vor Geraldine muss man mal spürbar den Lenker bewegen. Entlang des geraden Teerbandes ziehen sich kilometerlange Baumhecken als Windschutz für die Weiden und Felder. Zu den westlich der Straße liegenden Bergen wird in Richtung Süden der Abstand zunehmend größer.
Kurz formuliert ist die gesamte Strecke sehr langweilig. Wir hatten während unserer Befahrung Rückenwind und sind die 50 Kilometer von Mount Somers nach Geraldine in nicht viel mehr als zweieinhalb Stunden geradelt. Bei Gegenwind aus Süden wird es sehr mühsam, aber Ost- und Westwind dürften ganz gut durch die sehr hohen Hecken ferngehalten werden.
Geraldine wird in den Reiseführern als gemütlicher Ort gepriesen. Entlang der Hauptstraße gibt es eine größere Anzahl Geschäfte, untergebracht in Häusern im landesüblichen Wildweststil. Eine ganze Reihe Cafés und Restaurants wartet auf Gäste. Sehr schön sitzt man im Café Verdé und isst dort auch sehr gut. Es liegt an der Hauptstraße, etwas zurück gesetzt in einem wunderschönen Garten.
Unterkünfte entlang der Route sind in der Streckenübersicht beschrieben.