In Mangawhai beginnt eine wunderbare Strecke mit herrlichen Buchten entlang der Ostküste, auf der man sich viel Zeit nehmen sollte. Nach 28 Kilometern stößt die Route hinter Waipu wieder auf den verkehrsreichen State Highway 1, der auf den nächsten 34 Kilometern bis Whangarei zu begleiten ist. In Whangarei laden die Whangarei Falls zu einer Pause, wenn nicht zu einer Übernachtung ein. Nach dem wir in Rukaka das Meer verlassen haben, erreichen wir erst wieder an der schönen Bucht bei Ngunguru den Strand. Ab Whangarei verlässt der Radweg den SH1 und führt uns durch eine schöne Landschaft zum Meer.
Gleich hinter Mangawhai windet sich die nun schmal gewordene Straße in vielen Kurven steil die Berge hinauf. Die Straße wird von einem Urwald aus Palmen, den neuseeländischen Cabbage Trees und Riesenfarnen gesäumt. Es ist ein sehr schöner, aber auch anstrengender Abschnitt. Sogleich geht es wieder hinunter nach Waipu Cove. Der kleine Ort ist mit einem wunderbaren Strand ausgestattet, der zum Baden verlockt. Einige kleine Restaurants und Cafés laden zusätzlich zum Verweilen ein.
Nun wird die weitere Strecke ganz flach. Wir radeln durch eine Ebene etwas abseits des Meeres nach Waipu und biegen wenig später wieder in den SH1 ein. Auf den nächsten 25 Kilometern bleibt die Straße eben und wir rollen leidlich auf einem Seitenstreifen auf dem immer noch stark befahrenen Highway. Während der letzten 20 Kilometer bis Whangarei sind einige Hügel zu queren, die jedoch nur eine Höhe von knapp 50 Metern erreichen.
Als größter Ort der Northlands bietet Whangarei sehr gute Einkaufsmöglichkeiten und ein großes Freizeitangebot. Whangarei liegt am Hatea River, der am östlichen Stadtrand in den Whangarei Harbour mündet, ein lang gestreckter Meeresarm, der sich drei Kilometer südwärts zu einer weiten Bucht öffnet.
Wir biegen in Whangarei vom SH1 in eine Nebenstraße nach Tutukaka ein und erreichen am nordöstlichen Ortsrand von Whangarei die Whangarei Falls. Sie befinden sich unmittelbar neben der Straße und sind auf jeden Fall einen Stopp wert. Eine ein- bis zweistündige Wanderung durch das Flusstal ist ebenfalls lohnend. Neben vielen jüngeren Kauribäumen gibt es in dem ursprünglichen Wald auch zwei riesige Exemplare zu sehen. Zelten kann man auf dem netten Campingplatz nur hundert Meter von den Falls entfernt (siehe Streckenübersicht).
Von dem auf Meereshöhe liegenden Whangarei sind wir zu den Whangarei Falls 80 Höhenmeter angestiegen. Auf den nächsten vier Kilometern pendelt die recht breite Straße um die 40 Höhenmeter auf und ab. Dann ist es geschafft und wir rollen acht Kilometer auf der Ngunguru Road hinunter zum Meer. Wenn die Straße den Ngunguru River erreicht, wird es flach. Nach 2,5 Kilometern weitet sich der Fluss zu einer Meeresbucht, an deren nördlichen Rand wir nach Ngunguru radeln. Wir wären nicht in Neuseeland, wenn nicht noch drei bis zu 40 Meter hohe Anstiege mit einer Steigung zwischen 8 und 9% am Rande der Bucht zu fahren wären.
Bei Ebbe zieht sich das Wasser fast ganz aus der Bucht zurück. Die dichten Mangrovenwälder treten zurück, wenn sich vor Ngunguru der Ngunguru River weitet und herrliche Sandstrände die Uferlinie begrenzen. Ngunguru wird vom Meer durch eine schmale, flache Landzunge getrennt, um die der Ngunguru River in einem nördlichen Bogen fließt. Bänke laden am Ort zum Verweilen und Genießen des wunderschönen Ausblicks ein. Aber auch das Salt Air Cafe lohnt mit seinen selbstgemachten Kuchen einen Besuch.
Tutukaka liegt an der nächsten Bucht, der Oturu Bay am Ende des Tutukaka Harbour. Hier an der Ostküste bringt eine Fahrt zum nächsten Ort und zur nächsten Bucht immer eine steile Querung dazwischen liegender Hügel mit sich. Zwischen Ngunguru und Tutukaka liegen 75 steile Höhenmeter. Über die steilen, mit exotischen Bäumen bewaldeten Berge liegen verstreut Wohn- und Ferienhäuser. Ihre Bewohner haben einen herrlichen Blick auf das Meer. Berge und Wiesenhügel mit grasenden Schafen und Kühen wechseln einander ab.
In Tutukaka lohnt eine einstündige Wanderung zum Lighthouse, das auf dem Kokutauwhao Island liegt. Etwa 300 Meter nördlich des Campingplatzes biegt ein ausgeschildertes Teersträßchen zum Wanderweg von der Küstenstraße ab. Nach kurzer Fahrt auf dem Sträßchen ist der Wanderweg erreicht. Vom Campingplatz kann man auch gut zu Fuß gehen. Das Lighthouse liegt auf einer Halbinsel, die über eine schmale Landbrücke erreicht wird. Zur Landbrücke steigt man über viele Treppenstufen steil runter und anschließend ebenso steil wieder hoch zum Leuchtfeuer. Die Landbrücke ist bei Flut nicht passierbar. Einen Leuchtturm sucht man allerdings vergebens. Auf einem Pfahl ist stattdessen ein Signallicht befestigt. Man hat einen schönen Blick auf die Küstenlinie, den Tutukaka Harbour und auf Tutukaka.
Unterkünfte entlang der Strecke von Mangawhai nach Tutukaka sind in der Streckenübersicht beschrieben.