Diese Tourenbeschreibung richtet sich an Auto-Reisende mit PKW oder Wohnmobil und Rad-Tourenfahrer.

Wir beschreiben auf dieser Seite das Geothermalgebiet Landmannalaugar. Eine Übersicht zu allen Seiten zur Rundfahrt von Hrauneyjar nach Landmannalaugar und zurück über die F225 befindet sich am Beginn dieser Seite.

Geothermalgebiet Landmannalaugar

Landmannalaugar liegt mitten in einer aktiven Vulkanzone und gehört zu den Top-Zielen Islands. Bunte Berge, rauchende Solfatare und ein großes Lavafeld bilden den Kern des Gebietes und ziehen unglaubliche Mengen von Besuchern an. Hütten und Campingplatz sind immer rappelvoll. Auf dem schmucklosen Campinggelände schafft es kaum ein Grashalm zu wachsen, soviele Zelte stehen dort während der Saison dicht an dicht auf knallhartem Untergrund. Steine zum Fixieren der Zelte sind heiß begehrt. Eine Armada von meist monströsen 4WD-Campern reiht entlang der Einfahrt vor der Campingfläche aneinander. Es gibt seit einigen Jahren ein recht großes Sanitärgebäude mit warmen Duschen, das jedoch dem Ansturm kaum gewachsen ist. Wer in den Hütten übernachten möchte, muss lange im Voraus buchen.

Einige alte Schulbusse stehen etwas abseits ca. 100 Meter von den Hütten entfernt. Darin sind im Sommer ein Café und ein Kiosk untergebracht - sehr praktisch für Wanderer und Touren-Radfahrer. Man kann alle möglichen Kleinigkeiten zum Essen kaufen und bei Regen im Trockenen eine Tasse Kaffee trinken.

Landmannalaugar bedeutet "warmes Bad der Landmänner". Das warme Bad vollzieht sich in einem Bach, was wohl ein großer Teil der jährlichen 15000 Besucher auch tut. Ein 70 Grad heißer Quellfluss und ein eiskalter Bergfluss treffen sich und sorgen für eine angenehme Badetemperatur. Für ein Bad muss man in der Saison mittlerweile Schlange stehen. Durch den übermäßigen Betrieb haben sich schmierig grüne Algen im Wasser eingenistet.

Landmannalaugar ist Ausgangspunkt des Laugarvegur, des bekanntesten Wanderweges Islands und angeblich eine der schönsten Wandertouren weltweit. Das zieht weitere Massen an, inzwischen sollen Zehntausende pro Jahr auf dem maximal viertägigen Trip nach Þórsmörk unterwegs sein. Es gibt sogar inzwischen einen Gepäcktransport zwischen den Etappen. Die Hütten entlang der Strecke sind Monate im Voraus ausgebucht. Mit dem Zelt ist man viel flexibler, jedoch ist das Kampieren nur bei den Hütten erlaubt. Landmannalaugar und Þórsmörk werden von den Hochlandlinienbussen ab Reykjavik und Selfoss angefahren, was eine einfache Anreise für das Trekking auf dem Laugavegur ermöglicht. Den Bustransfer sollte man in der Hochsaison kurzfristig vorher buchen. Wer möchte, kann von Þórsmörk in 1-2 Tagen weiter nach Süden über den spektakulären Pass Fimmvörðuháls zum Skógafoss ans Meer wandern.

In den unmittelbar hinter Landmannalaugar aufsteigenden Risolithbergen könnt ihr wunderbare Wanderungen beliebiger Länge unternehmen.

Wir haben in die Wanderkarte drei Rundwege eingezeichnet, die vor Ort mit farbig markierten Stöcken sehr gut gekennzeichnet sind. Eine Wanderkarte oder Watschuhe braucht man nicht. Wanderstöcke sind aber für die teils steilen An- und Abstiege auf schmalen, rutschig-schottrigen Pfaden sehr empfehlenswert. Unbedingt solltet ihr auf mindestens einen der Berge steigen und den Blick über das bunte Gelände genießen. Natürlich lassen sich die drei Wege auch beliebig miteinander zu größeren Touren kombinieren.

Route 1 - Grænagil und Brennisteinsalda

Diese Route kann optional auf eine Besteigung des Berges Brennisteinsalda ausgedehnt werden (punktierte Linie in unserer Karte). Unter Einbezug des Brennisteinsalda umfasst die Strecke jeweils 300 Höhenmeter bergauf und bergab, Gehzeit ca. 2,5 Stunden.

Wir folgen ab der Hütte Landmannalaugar der weiß markierten Beschilderung in die Schlucht Grænagil. In der Schlucht ist der Pfad teilweise etwas schmal und steil abfallend. Anschließend windet sich der Pfad durch das Lavafeld Laugahraun. Wie ein Irrgarten präsentiert sich das Lavafeld, ohne den verschlungenen Weg wäre kein Durchkommen. Unterhalb des Brennisteinsalda erreichen wir am Laugavegur ein kleines Solfatarenfeld. Es ist nicht sonderlich spektakulär, aber immerhin raucht und faucht es ordentlich aus einigen Löchern in der Erde.

Wer sich den Aufstieg zum Brennisteinsalda ersparen möchte, biegt nun rechts in den Laugavegur ein und erreicht nach kurzer Wanderung ein weites, ebenes grünes Tal mit dem Bach Namskvisl.

Zum "brennenden Berg" Brennisteinsalda schwenken wir links in den rot markierten Laugavegur. Es geht steil aufwärts bis zu einem Sattel, wo wir den Laugavegur verlassen und nun den grün gefärbten Pflöcken zum Gipfel des 881 Meter hohen Brennisteinsalda folgen. Ein schöner Rundumblick über die bunten Berge und auf das Laugahraun ist der Lohn der Mühe. In nördlicher Richtung geht es hinunter zum Tal mit dem Bach Namskvisl. Durch das Tal und das Laugahraun kehren wir zurück zur Hütte. Alternativ kann im Anschluss auch noch die von uns in Gegenrichtung beschriebene Route 3 gemacht werden.

Route 2 - Grænagil und Bláhnúkur

Eine anstrengende Runde auf den 945 Meter hohen Berg Bláhnúkur mit jeweils 390 Höhenmetern bergauf und bergab und einer Gehzeit von ca. 2,5 Stunden, die etwas Trittsicherheit erfordert.

Zunächst ist der Weg identisch mit Route 1, wir folgen ab der Hütte Landmannalaugar der weiß markierten Beschilderung in die Schlucht Grænagil. In der Schlucht ist der Pfad teilweise etwas schmal und auch mal kurz ausgesetzt. Anschließend windet sich der Pfad durch das Lavafeld Laugahraun.

Wir gehen jedoch nicht bis zum Solfatarenfeld am Laugavegur, sondern biegen zuvor an einem Wegweiser im Laugahraun links ab (gelbe Pflöcke). Schnell ist der Rand des Lavafeldes und ein ebenes Tal mit dem Bach Brenninsteinsóldukvisl erreicht. Der Pfad quert den Bach am Fuß des hoch aufragenden Schotterberges Bláhnúkur.

Es geht jedoch nicht gleich steil den Berg hinauf, sondern eher angenehm leicht aufwärts bis zu den südlichen Ausläufern des Bláhnúkur. Dann erst schwenkt der Pfad in Richtung Gipfel und ein anstrengender Anstieg beginnt, der meist einem scharfen Grat folgt. Von oben bietet sich ein großartiger Blick über die bunten Berge und tiefen Täler sowie auf die Hütten von Landmannalaugar.

Wir empfinden die von uns beschriebene Gehrichtung als angenehmer, da es nun am nördlichen Hang ohne Serpentinen lange und steil, teilweise etwas rutschig, durch das Schotterfeld hinab geht, bis wir am Fuße des Berges wieder auf den Pfad aus der Schlucht Grænagil stoßen und sich der Kreis schließt.

Route 3 - Suðurnámur

Diese sehr schöne Route läßt sich sehr gut mit den Wegen 1 oder 2 kombinieren. Es bieten sich tolle Ausblicke auf die Hütten von Landmannalaugar, das Lavafeld Laugahraun und die vielen bunten Berge. Als Gehzeit sind 3 Stunden zu veranschlagen.

Von der Hütte Landmannalaugar geht ihr zum Besucherparkplatz vor der Furt und noch einen Kilometer über die Piste entlang des Steilhangs. Dann biegt links ein Pfad mit rot markierten Pflöcken ab, der steil den 747 Meter hohen Berg oberhalb des Parkplatzes hinauf führt. Von der Spitze bietet sich ein schöner Blick auf das 150 Meter tiefer liegende Landmannalaugar und die umgebenden Berge.

Unser Pfad führt in eine Senke hinunter und steigt sodann kontinuierlich über einen breiten Grad zum Suðurnámur auf 920 Meter Höhe an.

Nun geht es in einem Bogen - teilweise sehr steil bergab - zur weiten Wiesenebene mit dem Bach Námskvisl. Hier könnt ihr nun auf die Route 2 abbiegen und noch den Bláhnúkur besteigen oder weiter durch die Ebene bis zum Rand des Laugahraun laufen.

Durch das Lavafeld gelangt ihr auf dem kürzesten Weg zurück zum Ausgangsort (Route 1). Alternativ biegt ihr rechts in den Laugavegur ein und folgt ihm bis zu den rauchenden Solfataren. Dort verlasst ihr den Laugavegur und geht in das Lavafeld. Nun weiter zur Schlucht Grænagil und zu den Hütten oder noch über den Bláhnúkur (Route 2).