Diese Tourenbeschreibung richtet sich an Auto-Reisende mit PKW oder Wohnmobil und Rad-Tourenfahrer.
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Bakkagerði bietet sich für einen mehrtätigen Aufenthalt an. Der nur 80 Seelen zählende Ort ist ein wunderbarer Platz, um in Island auch mental "anzukommen", nachdem ihr die Fähre in Seyðisfjörður verlassen habt.
Bakkagerði wird manchmal auch Borgarfjörður eystri genannt, was etwas verwirrend sein kann. Unter dieser Bezeichnung findet ihr im Internet detaillierte Informationen zur Region und den Sehenswürdigkeiten der Gegend.
Vor allem werden Touristen durch die Papageientaucher angelockt, die von Mitte April bis Mitte August mit rund 10.000 Paaren auf dem Vogelfelsen Hafnarhólmi nordöstlich des Dorfes brüten.
Die winzige Insel liegt nur wenige Meter vom Parkplatz entfernt am Hafen; sie ist über einen Damm zugänglich. Bequeme Holzstege und Treppen führen den Besucher bis unmittelbar an die Bruthöhlen und Beobachtungsplattformen heran. So einfach und nahe wie hier kommt ihr den spaßigen Vögeln wohl nirgendwo auf der Welt. Außerdem tummeln sich hier Dreizehenmöwen, Eissturmvögel und Eiderenten.
Das zieht natürlich Touristen in größeren Mengen an, auch Kreuzfahrer auf Landgang reisen in Reisebus-Ladungen hierher. Trotzdem ist Hafnarhólmi unbedingt sehenswert.
Eine andere Attraktion des netten Dorfes findet ihr eher im Verborgenen. Denn Bakkagerði ist sagenumwobener Wohnsitz der Elfen, deren Königin in der Álfaborg (Elfenburg) residiert. Der kleine Hügel mit wunderbarem Panoramausblick befindet sich mitten im Ort, direkt hinter dem sehr schön gelegenem Campingplatz. Ein idealer Platz, um die Abendsonne zu genießen.
Last but not least ist Bakkagerði ein hervorragender Ausgangsort für Mountain-Bike-Touren über Jeepwege und herrliche Wanderungen in beliebiger Länge. Besondes reizvoll sind die bunten Liparit- und Rhyolithberge und vor allem die Einsamkeit in den Bergen und verlassenen Buchten. Hier sind (noch) keine Touristenmassen unterwegs, so wie in anderen bekannten Wanderregionen Islands. Man trifft statt dessen unterwegs auf Schafe und Islandpferde. Die Wege sind, für isländische Verhältnisse, gut augeschildert und markiert, im Ort könnt ihr auch eine sehr gute Wanderkarte kaufen.
Sehr schön ist z.B. eine 5 bis 6 Stunden dauernde, relativ einfache Rundtour in die einsame, landschaftlich sehr reizvolle Bucht Brúnavik mit ihrem schwarzen Strand. Wir laufen zunächst vom Wanderparkplatz Brúnavik auf einer Jeeppiste über den Pass Hofstrandarskard, der über das Geitfell führt. Von hier genießt ihr ein sehr schönes Panorama über die bunten Berge. Wieder im Tal laufen wir Richtung Meer zunächst noch auf einer Jeepspur, später über Pfade durch Sumpfwiesen bis zu einer alten Seenotrettungshütte, eine trockene Zuflucht für eine Rast bei Regenwetter. An den Grundmauern eines alten Gehöfts vorbei steigen wir dann neben einem Bachlauf, anfangs etwas steil und felsig, hinauf zu einem Sattel über das Geitfell und dann über bequeme Pfade durch Heide wieder hinunter in die Bucht von Bakkagerði.
Eine richtige Bergtour führt in 5 bis 6 Stunden Laufzeit zum Felssturz Stóruð. Ausgangspunkt ist der Wanderparkplatz am Pass Vatnsskarð, den wir bereits auf der Anfahrt über die Straße 94 nach Bakkagerði überquert haben. Hier gibt es auch eine Übersichtstafel mit den möglichen Routen, alle Wege sind mit Holzpflöcken markiert.
Zunächst wandern wir bergauf nach Süden zum Geldingafjall mit großartiger Fernsicht. Danach geht es recht steil über ein Schneefeld bergab zu dem gewaltigen Felssturzgebiet, ein überaus beeindruckender Anblick. Der Rückweg führt zunächst nach Westen durch das Tal der Urðalsá, die in die Jökla mündet. Dann geht es Richtung Norden bis zur Straße 94. Das letzte Wegstück zum Pass hinauf müssen wir leider über die Straße laufen.
Alternativ gibt es auch direkt von Bakkagerði aus einen Wanderweg zum Stóruð.
Sehr lohnend ist auch die technisch einfache Mehrtagestour über den Wanderweg Víknaslóðir von Seydisjförður (Ausgangspunkt: Farm Sunnuholt an der Straße 951) nach Bakkagerdi. Für die 55 Kilometer braucht man 4 Etappen mit Gehzeiten von jeweils 4 bis maximal 8 Stunden. Wir laufen dabei entlang der Küste von Bucht zu Bucht. Von den steinigen und kargen Pässen dazwischen hat man phantastische Ausblicke, sofern nicht Wolken oder zäher Nebel die Sicht versprerren. Wir wandern sowohl auf Pfaden als auch auf Jeeppisten. Der Weg ist mit Steinhaufen und Stöcken markiert. Bei Nebel kann die Orientierung stellenweise schwierig sein. Übernachtet wird in Wanderhütten des Ferðafélag Fljótsdalshéraðs bei den verlassenen Siedlungen Loðmundarfjörður, Húsavik und Breiðavik. Dort kann man auch sein Zelt aufschlagen. Wildes Campen ist in dem Naturschutzgebiet verboten. Proviant muss man für die gesamte Tour mitnehmen, Wasser gibt es aus Bächen.