Prag ist sehr gut mit dem Zug erreichbar. Eine Anreise mit dem Flugzeug aus dem benachbarten Ausland (Deutschland, Österreich...) erscheint uns alleine schon wegen des Verpackungsaufwandes mit den Rädern nicht sinnvoll. Mit dem Fahrrad bietet sich eine Anfahrt über den von uns beschriebenen Paneuropa-Radweg an. Er geht von Paris über Straßburg, Heidelberg und Nürnberg nach Prag. Von Österreich oder der Slowakei kommend bietet sich eine Radtour über den Greenways von Bratislava oder Wien nach Prag an.
Weitere Infos zu Prag und Übernachtungsmöglichkeiten sind im Rahmen des Greenways Prag-Wien beschrieben.
Wir beginnen die Kilometerzählung für diese Radotur an der Brücke Jiráskuv most, die in Richtung Stadtzentrum in die Straße Resslova mündet, und radeln entlang des westlichen Ufers der Moldau in Richtung Norden. Die übernächste Brücke ist die berühmte Karlsbrücke, die die Altstadt Staré Město mit der Burg verbindet. Sie ist für den Autoverkehr gesperrt. Es folgt die Brücke Mánesův Most. Wir halten uns immer möglichst nah am Ufer. Zwischen der Mánesův Most und der nächsten Brücke, der Čechův Most, verlassen wir an der Straße U Plovárny die Moldau (siehe Karte am Ende der Seite). Über einen schmalen Weg schieben wir steil den Berg hinauf in einen Park hinein. Oben im Park Letenské sady erreichen wir einen breiten, geteerten Radweg, dem wir in Richtung Nordosten folgen und außerhalb des Parks nach Norden in den Park Stromovka wechseln. Nördlich des Parks erreichen wir eine Fußgängerbrücke über die Moldau. Auf der anderen Seite des Flusses erreichen wir den Radweg 7. Am besten nutzt man diese nicht ausgeschilderten Ausfahrt aus Prag unseren Track für Garmin-Navis.
Eine Alternative zu unserer Wegeführung aus der Stadt heraus ist, dem rechten Ufer der Moldau zu folgen und dort die große Moldauschleife auszufahren. Wer zu den Campingplätzen an der Straße Trojská möchte, fährt nach der Fußgängerbrücke über die Moldau einfach geradeaus und stößt nach wenigen hundert Metern auf die Trojská. Biegt man nach Rechts in die Trojská ein, erreicht man die vielen kleinen Campingplätze (siehe unsere Webseite zu Prag im Rahmen der Beschreibung des Greenways).
Ab der Fußgängerbrücke über die Moldau sind wir endlich auf dem ausgeschilderten Radweg 7, der uns von Prag entlang der Moldau nach Mělnik an der Elbe führt.
Die ersten Kilometer können wir auf einem sehr gut ausgebauten, geteerten Radweg abseits der Straßen unmittelbar dem rechten Ufer der Moldau folgen. Später geht der geteerte Radweg in einen schmalen, ungeteerten Uferpfad über. Dieser einige Kilometer lange Abschnitt ist etwas heikel. Rechts zieht sich Wald steil das Ufer hinauf. Der Pfad verläuft überwiegend auf einer Ufermauer, die steil zum zwei Meter tieferen Fluss abfällt. Dieser ca- vier Kilometer lange Abschnitt ist vielleicht nicht Jedermanns Sache, landschaftlich ist es jedoch der schönste Teil der ganzen Tour. Wer diesen Abschnitt umgehen möchte, muss beim Hafen von Klecánky die Elbe verlassen und auf eine Anhöhe nach Klecany fahren. Von dort kurbelt man nach Vodochody und hier wieder zurück zur Elbe.
Nach der engen Passage ist der Radweg wieder geteert und wenig später radeln wir auch mal über kaum befahrene Sträßchen in Ufernähe.
Nach 30 Kilometern wechselt der Radweg 7 in dem größeren Industrieort Kralupy auf die linke Seite der Moldau. Nicht weit entfernt vom Radweg liegt auf der linken Seite der Moldau das Hotel Sport. Für drei Kilometer radeln wir nun auf einem gut befahrbaren, naturbelassenen Weg abseits der Straßen am linken Steilufer der Moldau entlang.
Nach fünf Kilometern wechselt der Radweg bei Kilometer 35 schon wieder die Moldauseite. Gleich am Fluss liegt das Autocamp Obora Veltrusy. Nach zwei weiteren Kilometern wird das Schloss (Zámek) Veltrusy erreicht. Zum Schloss führt eine herrliche Allee, durch die wir zur Autobahn 8 und Europastraße 55 fahren.
Der Radweg läuft nun etwa 500 Meter abseits der Moldau durch Felder. Wir queren die E55 und müssen hinter dem nächsten Weiler Bukol aufpassen und auf dem ausgeschilderten Radweg 7 in Richtung Moldau bleiben. Bei Kilometer 46 ist kurz hinter Bukol auf einer Fähre über die Moldau nach Lužec überzusetzen.
Falls die Fähre nicht in Betrieb ist, fährt man weiter auf dem Sträßchen nach Zálezlice und biegt im Ort nach Norden (links) zur Moldau ab. Einen Kilometer außerhalb von Zálezlice erreicht man an der Moldau eine Rohr- und Fußgängerbrücke. Über eine steile Treppe muss das Rad auf die Brücke getragen und auf der anderen Seite wieder runter getragen werden.
Da ist die Fähre bei Lužec doch viel bequemer. Ab Lužec radelt man in einigem Abstand zur Moldau auf einem Teersträßchen nach Osten. Bei Kilometer 51 wechselt der Radweg 7 in einen gut befahrbaren ungeteerten Weg. Hier stößt auch die Umgehung der Fähre über die Fußgängerbrücke wieder auf den Radweg 7. Es geht nun durch einen Wald an dessen Ende wir einen Kanal queren.
Nun sieht man auch schon den Ort Mělnik auf einem Berg liegen. Unterhalb von Mělnik mündet die Moldau in die Elbe. Oben auf dem Hügel liegt die kleine Altstadt gleich neben einem Schloss und der weithin sichtbaren Pfarrkirche St. Peter und Paul. Zur Besichtigung von Mělnik muss man den Radweg verlassen, die Elbe queren und hoch auf den Berg kurbeln. Das Zimmerangebot in Mělnik: Hotel Jaro, Hotel Paganini, Hotel U Rytířů. Auf der anderen Elbseite liegt auch das Autocamp Mělník mit Motel an der Straße 16.
Mit Erreichen der Elbe, 56 Kilometer ab Prag, endet der Radweg 7 und wir begleiten nun den Radweg 2 flussabwärts. Dreizehn Kilometer radeln wir nun sehr komfortabel auf einem geteerten Radweg unmittelbar am Ufer der Elbe entlang.
Bei Kilometer 69 ab Prag endet der Radweg und wir werden für vier Kilometer über eine kaum befahrene Straße geleitet. In Račice verlassen wir kurz die Straße um abseits der Elbe entlang einer ehemaligen Kiesgrube und durch einen Wald nach Záluži zu radeln, wo wir wieder das Sträßchen erreichen. Für drei Kilometer bleiben wir auf dem Sträßchen bis Dobříň. Dort erreichen wir wieder die Elbe und biegen in einen geteerten uferbegleitenden Radweg ein.
Nach drei Kilometer entlang des wiesengesäumten Ufers sind wir in Roudnice nad Labem. Der Radweg 2 unterquert die Elbbrücke und biegt sogleich hinter der Brücke in aufwärts Richtung Stadtzentrum ab, um auf die Brücke zu gelangen. Anstatt gleich über die Brücke wieder die Stadt zu verlassen, kann man noch die hundert Meter zum Marktplatz der Stadt fahren, dort etwas einkaufen oder in einem Café verweilen. Am Marktplatz liegt auch ein Barockschloss. Zimmer gibt es im Hotel Koruna in der Nähe des Radweges bei der Brücke und im Hotel Magnolia.
Das Höhenprofil am Ende dieser Seite zeigt den ebenen Verlauf dieser Radtour. Einzig der Anstieg in Prag zur Abkürzung der Moldauschleife und Umgehung der verkehrsreichen Straßen sticht hervor. Über einen asphaltierten Pfad geht es hier von der Moldau steil aufwärts in den Park Letenské sady. Der Aufstieg in den Pfad kann nur schiebend bewältigt werden. Dieser Abschnitt läßt sich umgehen, wenn man die rechte Seite der Moldau fährt.
Die weitere Strecke geht fast ausschließlich entlang der Ufer von Moldau und Elbe. Daher gibt es so gut wie keine Höhenunterschiede und da wir flussabwärts fahren, radeln wir bis Roudnice sogar 30 Höhenmeter abwärts.