Die Ausfahrt aus Göteborg auf dem Cykelspåret Västkusten ist ziemlich hässlich. Zudem existiert keine Beschilderung des Radweges. Wir empfehlen daher dringend, unseren Garmin-Track zu verwenden. Zunächst folgen wir am Südufer dem Fluss Gota älv in nordöstlicher Richtung durch Hafenanlagen, queren schließlich den Fluss über eine Eisenbahnbrücke und kämpfen uns auf der anderen Seite durch ein trostloses Gewerbegebiet und landen schließlich an der vierspurig ausgebauten E6. Nun müssen wir für sechs Kilometer der E6 stadtauswärts folgen. Zum Glück gibt es einen separaten Radstreifen, aber leider keine Trennung von der sehr verkehrsreichen Straße durch eine Grünanlage wie bei der Einfahrt nach Göteborg. Riesige Supermärkte und Baumärkte erstrecken sich entlang der Ausfallstraße.
Nach sechs Kilometern quert der Radweg die E6 mittels einer Brücke und führt durch den Ort Kärra. Nun dürfen wir auf einer schmalen Nebenstraße 80 Höhenmeter kräftig aufwärts radeln. Hinter Kärra kurbeln wir durch einen größeren Kiefernwald. Ab Kärra gibt es auch wieder die bekannte Beschilderung des Cykelspåret. Nach drei Kilometern durch Wald rollen wir die gewonnenen Höhenmeter wieder runter zur E6, queren diese und erreichen schließlich den größeren Ort Kungälv.
Auf einer vorgelagerten Insel thront auf einem Berg die nie eingenommene Festung Bohus. Gleich am Ortseingang von Kungälv liegt unmittelbar am Fluss das Kongelfs Gästgifveri & Camping. Im Zentrum von Kungälv erwartet Nordiska Folkhogskolan Hostel Gäste.
Der Radweg berührt Kungälv nur im Osten und geht weiter auf einer unbedeutenden Nebenstraße durch das Tal mit dem Fluss Gota älv nach Norden. Von der schmalen Straße auf der Westseite des Tales haben wir Aussicht auf die breit ausgebaute E45 auf der anderen Seite des Flusses Gota älv und erfreuen uns an unserem verkehrlosen Sträßchen:
Bei dem Weiler Diseröd biegen wir nach Westen ab, verlassen das Tal mit dem Fluss Gota älv und müssen auf den nächsten acht Kilometern 120 Höhenmeter steigen. Der sachte Anstieg läßt sich gut ertragen. Wir radeln 17 Kilometer wunderschön auf einer kaum befahrenen schmalen Straße durch ein großes einsames Waldgebiet ohne Ortschaften bis Jörlanda, das bereits wieder auf 30 Metern Höhe liegt. Bei Jörlanda quert der Radweg wieder die E6 und begleitet die gut befahrene Landstraße 160 auf einer separaten Radspur auf neun Kilometern bis Stenungsund, wo wir endlich wieder das Meer erreichen.
Am Ortseingang von Stenungsund liegt gleich am Meer und neben der lauten Straße 160 der Stenungsunds camping "En pärla i Hakefjorden". Unmittelbar nebenan und etwas abseits der Straße können Zimmer im STF Vandrarhem Stenungsund gemietet werden, das einen schönen Blick über das Meer bietet. Die Stadt Stenungsund hat einen netten Yachthafen (Bild rechts) und gute Einkaufsmöglichkeiten. Auf der Insel Stenungsön liegt gleich am Radweg das mondäne Hotel Stenungsbaden Yacht Club.
Mit Hilfe von drei Brücken und zwei kleinen Inselchen springen wir hinüber zur Insel Tjörn, wo wir gleich am Almöns Camping vorbei radeln. Nordwestlich vor Stenungsund erstreckt sich ein Gewirr aus Inseln und Halbinseln (Bild rechts), über die wir zu unserem Ziel Lysekil gelangen. Die Inseln sind recht bergig, teilweise felsig, teilweise bewaldet und bringen uns einige Steigungen.
Die felsige Insel Malö
Die erste größere Insel heißt Tjörn. Am Beginn der Insel verlassen wir die gut befahrene Straße 160 und radeln durch ein in zwei Kilometern Abstand parallel zur 160 verlaufendes Tal nach Norden. Schließlich müssen wir wieder für sieben Kilometer auf die relativ verkehrsreiche 160, die weder Radspur noch Seitenstreifen hat. Ständig passiert die Straße kleine Meeresarme, Buchten und Brücken. Auf der Insel Orust verlässt der Radweg endlich in Varekil die Straße 160 und biegt in ein beschauliches Sträßchen nach Westen ein, das uns in zwei Serpentinen kurz mit 8% ansteigen läßt. Wir erreichen den romantischen, von unzähligen kleinen Inseln durchsetzten Stigfjord, an dessen Nordufer wir auf teils ungeteerten Wegen radeln. Die Beschilderung des Cykelspåret ist hier wieder sehr spärlich.
Es folgt der lange schmale Nösund (Zimmer im Hotel Nösunds Värdshus), dem wir inseleinwärts durch eine sehr felsige Gegend folgen und wechseln dann auf die Nordseite der Insel Orust, wo wir den Ort Ellös erreichen. Zur nächsten Insel Flatön setzen wir mit einer kleinen, mit Seilen geführten Fähre über. Flatön ist sehr felsig und bringt uns einige kurze, steile Auf- und Abfahrten von 8 bis 10%. Zwischen den Felsen liegen eingekuschelt viele kleine weiße und rote Holzhäuser - ein wunderschöner Abschnitt. Mit einer weiteren Fähre queren wir einen kaum hundert Meter breiten Meeresarm zur Insel Bokeräset.
Über eine stärker befahrene Straße geht es nun ohne Radspur zur Ortschaft Fiskebäckskil (Hotel Gullmarstrand). Eine Personenfähre bringt uns über den drei Kilometer breiten Gulmarnfjord nach Lysekil.
Lysekil liegt an der Spitze einer Halbinsel auf drei Seiten vom Meer umgeben und hat ein wenig Tourismus. Zelten kann man auf dem Löfgrens Camping zwei Kilometer vom Hafen entfernt am nordöstlichen Stadtrand unmittelbar an der Route. Es gibt eine schöne Zeltwiese, sehr schöne Sanitäranlagen und einen großen Aufenthaltsraum mit Kochgelegenheiten. Gleich am Hafen bieten das Hotel Strandflickorna und Hotel Lysekil Zimmer an.
In der Abbildung am Ende der Seite ist das Höhenprofil für die Radtour von Göteborg nach Lysekil dargestellt. Etwas größere Anstiege erwarten uns hinter Kärra und Diseröd sowie eine Fülle kurzer, machmal steiler Anstiege auf den Inseln nordwestlich von Stenungsund.