Wir beschreiben auf dieser Seite einen 105 Kilometer langen Abschnitt einer Radtour durch Schweden von Vittangi nach Karesuando. Dieser Abschnitt ist Teil des Radweges von Gällivare im Norden Schwedens zum Nordkap. Eine Übersicht zu allen Seiten des Radweges ist oben am Beginn dieser Seite dargestellt.
Der folgende Abschnitt unserer Radtour ist identisch mit der Streckenführung des Eurovelo 7. Er ist jedoch vor Ort nicht ausgeschildert.
Dies ist die letzte Etappe durch Schweden während unserer Radtour von Gällivare zum Nordkap. Ab Vittangi radeln wir 105 Kilometer auf der Europastraße 45 nach Norden. Auf der Straße herrscht kaum Verkehr. Endlos erstreckt sich der Wald. Hin und wieder liegen einsame Seen und Sumpfflächen in dem Meer aus Bäumen. Es gibt auf der gesamten Strecke keine Einkaufsmöglichkeiten!
Nach 45 Kilometern erreichen wir den breiten, träge dahin fließenden Fluss Lainioälven. Am nördlichen Ufer liegt der Weiler Nedre Soppero mit einem Campingplatz und Hütten. Sechs Kilometer weiter nördlich folgt der etwas größere Ort Övre Soppero mit ein wenig Infrastruktur. Es gibt einen Kiosk, in dem man einige Kleinigkeiten kaufen kann und das Hotel und Vandrerhejm Sopperogården.
Die Landschaft wird nun bergiger, nordöstlich der E45 bringen felsige Erhebungen etwas Abwechslung in das Meer aus Bäumen. Die Straße führt an vielen Seen vorbei mit guten Möglichkeiten zum Campen in der Natur.
Bei Kilometer 90 passieren wir den Rastplatz Mertajärvi mit einem schönen Blick auf den gleichnamigen See und den endlosen Wald.
Nach 105 Kilometern ist der Grenzort Karesuando erreicht. Er liegt an dem breiten, träge fließenden Muonio älv. Über eine Brücke gelangt man auf die finnische Seite. Es gibt keine Grenzkontrollen. Auf finnisch heiß der Ort Kaaresuvanto. Nur auf der schwedischen Seite gibt es ein wenig Infrastruktur. Im Ortszentrum finden sich ein Lebensmittelgeschäft und ein Campingplatz mit Hütten. Vor der Brücke über den Muonio älv biegt nach rechts eine Straße ab, auf der man nach 1,7 Kilometern den Karesuando Camping & Rekreation erreicht. Die Anlage mit Hütten, einer Küche und guten Duschen liegt unmittelbar am Muonio älv. Auf halber Strecke zum Campingplatz passiert man das Hotel Arctic Star Karesuando.
Geschoben durch einen äußerst angenehmen Rückenwind fliegen wir nur so über die E45 nach Karesuando. Sogar auf der Europastraße ist es einsam, selten überholt uns ein Auto. Nördlich von Övre Soppero gibt es an den vielen Seen wunderschöne Zeltstellen. Aber es ist noch zu früh, um die heutige Etappe zu beenden.
In Karesuando fahren wir auf den etwas außerhalb am Fluss Muoni älv liegenden Campingplatz. Er verfügt über eine große Zeltwiese und liegt sehr ruhig. Das Thermometer ist auf unwirkliche 30 Grad gestiegen. Ich frage den Platzwart nach einem schattigen Platz ohne Mücken. Er gibt mir schmunzelnd zurAntwort, dass es in Lappland diese geniale Kombination leider nicht gibt. In der prallen Sonne tummeln sich zwar die wenigsten Mücken. Aber genau dort heizt sich das Zelt in kürzerster Zeit dermaßen auf, dass man sich nicht darin aufhalten kann. Und im Sommer geht die Sonne ja auch praktisch nicht unter...
Also wird unser mobiles Heim so plaziert, dass es während der nächtlichen Aufenthaltsdauer möglichst viel Schatten abbekommt. Schon während des Zeltaufbaus fliegen die Mücken ihre Angriffe. Auch mit Antimückenmittel sind die Schwärme sehr unangenehm. Irgendwo finden sie immer eine Öffnung in der Kleidung oder eine dünne Stoffstelle.
In der Küche gibt es kaum Mücken, da sinnvoller Weise alle Fenster und Türen geschlossen bleiben. Ohne Lüftung erhitzt sich das leichte Holzhaus in der prallen Sonne derart, dass nach wenigen Minuten der Schweiß in Strömen fließt. Jetzt wissen wir auch, wie die Sauna erfunden wurde. Eigentlich kann man es nur unter der Dusche aushalten. Endlich steht die Sonne hinter den dünnen Birken und das Zelt im Schatten. Dort drinnen haben wir Schutz vor den unentwegten Angriffen der Blutsauger.
In der Abbildung am Ende der Seite ist das Höhenprofil zur Radtour von Vittangi nach Karesuando dargestellt. Auf den 105 Kilometern sind 323 Höhenmeter steigend und 237 Höhenmeter fallend zu radeln. Während der ersten 20 Kilometer geht es leicht aufwärts, dann bleibt der Radweg auf etwa 400 Metern Höhe. Es ist eine leicht zu radelnde Etappe.