Wir beschreiben auf dieser Seite eine 100 Kilometer lange Radtour von Greymouth nach Westport. Dieser Abschnitt ist Teil des Radweges über die Südinsel Neuseelands von Queenstown entlang der Westküste nach Westport. Eine Übersicht zu allen Seiten des Radweges ist oben am Beginn dieser Seite dargestellt.
Dieser Abschnitt unseres Radweges zwischen Greymouth und Westport erstreckt sich wunderschön auf dem kurvenreichen, sehr hügeligen State Highway 6 entlang der Küste. Die dicht bewaldeten Berge fallen fast bis ins Meer ab. Es ist eine anstrengende Etappe mit sehr vielen steilen Anstiegen und Abfahrten von bis zu 200 Höhenmetern, die jedoch durch eine wunderbare Landschaft belohnt wird. Am Besten teilt man die Strecke in zwei Abschnitte und übernachtet in Punakaiki bei den Pancake Rocks. Achung, es gibt bis Westport - mit Ausnahme von Runanga gleich hinter Greymouth - keine Einkaufsmöglichkeit!
Leider ist diese Strecke während der Hauptsaison sehr stark von Urlaubern frequentiert. Auf der kurvenreichen, bergigen Straße haben so manche Wohnmobilkapitäne Probleme mit ihren ungewohnt großen Kisten und kommen den Radlern öfter gefährlich nahe. Während unserer Befahrung sind einige Radler von Wohnmobilen berührt worden, zum Glück gab es keine größeren Verletzungen.
Gleich hinter Greymouth überqueren wir den Grey River auf der Cobden Bridge und fahren weiter auf dem State Highway 6 in Richtung Runanga abseits des Meeres. Es gilt die Rapahoe Range zu umfahren, die sich bis Rapahoe dicht ans Meer schiebt und am Point Elizabeth steil ins Meer abfällt. Bis Rapahoe ist die Straße leicht hügelig, dann folgt auf 30 Kilometern eine Serie von steileren Anstiegen.
Der erste Anstieg zieht sich über 2,5 Kilometer mit einem schönen Blick auf das Meer. Es folgt eine steile Abfahrt gepaart mit einem erneuten Anstieg über ca. einen Kilometer. So geht es munter weiter rauf und runter. 15 Kilometer nach Greymouth erreichen wir den Ten Mile Creek, der hier eine tiefe Schlucht in die Berge gegraben hat. Der Highway fährt U-förmig entlang senkrechter Felswände die Schlucht aus. Vor der Schlucht steigt die Straße steil an, fällt dann zum Ten Mile Creek fast bis auf Meereshöhe ab, um anderen Ufer sogleich wieder anzusteigen.
Nördlich des Ten Mile Creek sind der Steilküste einige Klippen vorgelagert (Nine Mile Bluff, Twelve Mile Bluff).
Anschließend bewegen wir uns für drei Kilometer fast auf Meereshöhe und die Straße ist nur noch leicht hügelig. Am Seventeen Mile Bluff geht es noch einmal sehr gut spürbare 30 Höhenmeter aufwärts. Anschließend entfernt sich der Highway etwas vom Meer und wir fahren leicht ansteigend durch ziemlich flaches Weideland, durchqueren den Ort Barrytown und nähern uns dann wieder der Küste.
Kurz vor Punakaiki wir die Straße ab dem Razorback Point wieder hügelig und die Küste steil. Wir queren den Punakaiki River und treffen 43 Kilometer nach Greymouth auf die Pancake Rocks. Sie werden durch einen großen Besucherparkplatz, ein Visitorcenter, Andenkenläden und Cafés angzeigt.
Die Felsen sind von der Straße aus kaum sichtbar und werden über einen breiten, geteerten Fußweg erreicht. Wie übereinander gestapelte Pfannkuchen sehen die Sandsteinfelsen aus. Bei Flut werden die Wellen durch Löcher in den Felsen gepresst, was sich wie Kanonenschläge anhört. Durch nach oben gehende Öffnungen in den Felsen wird durch den Druck der Wellen Wasserdampf hinaus gepresst. Allerdings kann man dieses Schauspiel nur bei Flut verfolgen, ansonsten liegen die Felsen im Trockenen. Bei stärkerem Wind und entsprechendem Wellengang sind die Vorgänge sehr intensiv ausgeprägt. Über den geteerten Weg geht man einen kurzen Rundkurs zum Meer und dort durch die Felsen. Von Aussichtspunkten ergeben sich schöne Ausblicke auf Felsnadeln und im Wasser liegende Felsblöcke sowie auf die südliche Küstenlinie.
Natürlich ist das Spektakel ein Hotspot für die Touristen. Entstprechend viel Betrieb gibt es. Reisebusse halten und ergießen ihre menschliche Fracht über die Pancakes.
Nur einen Kilometer südlich liegt die kleine Ortschaft Punakaiki. Sie besteht nur aus wenigen Häusern und einem Campingplatz. Es gibt keine Einkaufsmöglichkeit. Punakaiki bietet sich als idealen Ort für eine Übernachtung an, denn in einem Tag ist die kräftezehrende Strecke bis Westport kaum zu schaffen.
Im Umfeld von Punakaiki gibt es mehrere Wandermöglichkeiten (siehe Seite des DoC).
Nördlich des Ortes mündet der Bullock Creek in die Pororai Lagoon. Neben der Brücke über den Fluss gibt es einen Parkplatz. Von dort führt ein Pfad sehr schön entlang des Flusses in ein von hohen Felswänden begrenztes Tal. Der sehr gut begehbare Weg windet sich wunderschön durch einen dichten Palmenurwald flussaufwärts. Es lohnt sich sehr, hier einen oder zwei Kilometer flussaufwärts zu laufen.
Nördlich des Bullock Creeks müssen wir anstrengende 3,5 Kilometer und 140 Höhenmeter aufwärts kurbeln. Oben bietet sich ein schöner Blick über die gesamte Küstenlinie. Die Gentle Annie Rocks fallen steil ins Meer ab. Gleich rollen wir wieder knapp drei Kilometer zum Meer hinunter. Dann bleibt es bis Tiromoana an der Woodpecker Bay eben, auch entlang der Woodpecker Bay ist der Weg einfach, dann müssen wir 4,5 Kilometer, anfangs sehr anstrengend, 190 Höhenmeter aufwärts kurbeln. Der Highway entfernt sich vom Meer und arbeitet sich durch die Berge, da die Steilküste hier keinen Straßenbau ermöglicht.
Wir erreichen eine Höhe von 205 Metern und rollen sogleich auf zwei Kilometer wieder 80 Höhenmeter abwärts. Leider müssen wir sogleich wieder auf der gleichen Distanz wieder die verlorenen 80 Meter hinauf.
Die nachfolgende Abfahrt von 6,5 Kilometern wird anfangs durch einen kurzen Anstieg von 25 Höhenmeter unterbrochen, ansonsten geht es nur abwärts. Unten am Meer erreichen wir am Nile River den Weiler Charleston.
Nördlich von Charleston verlässt der Highway die Küstenlinie bis Westport. Auf den nächsten 11 Kilometern geht es andauernd bis zu 100 Höhenmeter rauf und runter.
Auf den letzten 14 Kilometern bis Westport geht es endlich fast nur noch abwärts.
12 Kilometer vor Westport zweigt rechts eine Straße zum Cape Foulwind ab. Wer die Robben am Cape beobachten möchte, fährt über das Kap nach Westport, ansonsten bleibt man auf dem SH6.
Der SH6 biegt sieben Kilometer vor Westport nach Osten in ein enges Tal mit dem Buller River ab (siehe Radtour Reefton - Westport). Wer nach Westport zum Einkaufen und Übernachten möchte oder weiter entlang der Küste nach Karamea fährt, muss sich nun auf den letzten sieben Kilometern links auf dem SH67 halten.
Westport bietet keine besonderen Sehenswürdigkeiten. Es gibt einen größeren Supermarkt, viele kleine Einzelhandelsgeschäfte und Cafés sowie eine i-Site und einen Campingplatz.
Unterkünfte entlang der Route sind in der Streckenübersicht beschrieben.
Ab Westport könnt ihr noch 96 Kilometer der Westküstenstraße bis Karamea folgen. Dort endet die Straße und ihr müsst den selben Weg auch wieder zurück bis Westport. In Karamea gibt es mehrere Ausflugsmöglichkeiten zu Höhlen und Steinbögen im Regenwald und zum Heaphy Track.
Über den SH6 erreicht ihr nach 217 Kilometern Nelson an der Nordküste der Südinsel (jeweils 2200 Höhenmeter angsteigend und abfallend).
Wer zur Ostküste in Richtung Christchurch möchte, fährt über den Lewis-Pass und Hanmer Springs (siehe Radtour Reefton - Westport und Greymouth - Hanmer Springs).