Wir beschreiben auf dieser Seite eine 123 Kilometer lange Radtour von Ross nach Greymouth. Dieser Abschnitt ist Teil des Radweges über die Südinsel Neuseelands von Queenstown entlang der Westküste nach Westport. Eine Übersicht zu allen Seiten des Radweges ist oben am Beginn dieser Seite dargestellt.
Ab Ross radeln wir überwiegend abseits der Straßen auf dem West Coast Wilderness Trail. Der ausgeschilderte Radweg macht ab Hokitika einen riesigen Bogen auf einem sehr schönen Weg durch die Berge. Wir empfehlen, diesen 57 Kilometer langen "Umweg" unbedingt zu fahren und nur bei schlechtem Wetter über den Highway an der Küste abzukürzen. Als Tagesetappe ist die Strecke von Ross nach Greymouth zu lang. Es bietet sich eine Übernachtung auf dem Goldsborough Campsite in den Bergen an.
Wer nicht in Ross übernachten möchte, biegt gleich vor dem Ortseingang, wo der Highway einen scharfen Knick nach rechts in den Ort hinein macht, links in die Ross Beach Road ab und fährt auf der schmalen Teerstraße in Richtung Küste. Vor der Küste biegen wir in den als Schotterweg ausgeprägten West Coast Wilderness Trail ein. Nach einigen hundert Metern verlässt der Trail am Totara River die Schotterstraße und geht auf einer ehemaligen Bahnstrecke kerzengerade auf dem durch einen Damm etwas erhöht liegenden Bahnkörper durch Sumpfland weiter. Der Weg lässt sich sehr gut fahren. Nach 12 Kilometern auf einer herrlichen Strecke abseits des Verkehrs wird wieder der SH6 erreicht, in den der offizielle Radweg nach rechts einbiegt und wenige hundert Meter später links wieder verlässt, um den Lake Mahinapua halb zu umrunden.
Wer auf dem Lake Mahinapua Campsite (siehe Streckenübersicht) übernachten möchte, hält sich links auf dem SH6 und erreicht nach etwa drei Kilometern auf dem kerzengeraden, breiten Highway ein Hinweisschild zum Zeltplatz. Die große Anlage hat den Stil eines Parkplatzes und liegt wenige hundert Meter von der Straße entfernt am Lake Mahinapua. Vom Zeltplatz aus muss man nicht zurück fahren, hält sich statt dessen weiter auf dem SH6 in Richtung Norden und stößt nach wenigen Kilometern wieder auf den Wilderness Trail.
Die originäre Route des Wilderness Trails führt in einem größeren Bogen abseits des Highways durch ein Waldgebiet östlich um den Lake Mahinapua herum und erreicht schließlich wieder den Highway. Für knapp drei Kilometer geht der Radweg dann über den Highway und biegt schließlich links in eine schmale Teerstraße ein. Kurz vor Hokitika müssen wir vor einer langen Brücke über den Hokitika River wieder auf die Fernstraße. Am anderen Ufer des Flusses liegt der größere Ort Hokitika mit der ersten Einkaufsmöglichkeit an der Westküste in einem großen Supermarkt. Hokitita ist auch bekannt für seinen Jadeschmuck, der als Urlaubsandenken sehr beliebt ist. .
Unser Westcoast Wilderness Trail macht ab Hokitika einen 79 Kilometer langen Bogen durch die Berge nach Greymouth. Der 57 Kilometer kürzere Weg geht über den Highway 6 entlang der Küste nach Greymouth. Die wunderbare Strecke durch die Berge sollte man sich jedoch keinesfalls entgehen lassen. Mit Gepäck ist der 99 Kilometer lange Abschnitt zwischen Hokitika und Greymouth aber kaum in einem Tag zu schaffen. Es sollte mithin eine Übernachtung eingeplant werden.
In Hokitika führt der Radweg gleich rechts von der Brücke ein kurzes Stück auf einem kleinen Damm entlang des Hokitika River. Nach fünf Kilometern sind wir auf einer schmalen, wenig befahrenen Teerstraße zum Lake Kaniere. Acht Kilometer bleibt der Radweg auf der Straße, dann biegt er scharf links in einen Schotterweg ein und geht nun abseits der Straße wunderschön entlang eines kleinen Kanals, der für die ehemalige Goldschürfung angelegt wurde, durch schönen Wald acht Kilometer bis zum Lake Kaniere. Es geht leicht bergauf und wenn der Weg mal den Kanal verlässt, in Schlangenlinien durch den dichten Wald.
Am nördlichen Ende des Lake Kaniere erreichen wir wieder die Teerstraße. Es bietet sich ein schöner Blick über den See und die umgebenden Berge. Nach wenigen hundert Metern teilt sich die Straße. Halbrechts geht es zum ca. einen Kilometer entfernten DoC-Platz Hans Bay – Lake Kaniere Campsite (siehe Streckenübersicht). Unser Radweg geht halblinks auf der Schotterstraße (Milltown Road) weiter. Wir arbeiten uns mit leichter Steigung durch den Wald aufwärts. Schließlich erreicht der Westcoast Wilderness Trail ein wunderschönes Tal mit Weideland und einer kleinen Farm (Milltown). Durch das Tal fließt sehr malerisch der Arahura River.
Wir bleiben weiter auf der verkehrlosen Schotterpiste. Hinter einer Brücke über den Arahura River wird ein Parkplatz erreicht. Der gut ausgeschilderte Radweg biegt scharf rechts in das Weideland ein. Am Ende des Tales arbeitet sich der nun schmale Weg in vielen Serpentinen einen Wiese hinauf. Die Steigung der einfach zu fahrenden Strecke beträgt jedoch nicht mehr als 5%. Schließlich liegt die Weide hinter uns und wir radeln durch wunderschönen Urwald weiter aufwärts. Auch im Wald gibt es noch einige Serpentinen.
Schließlich erreichen wir Cowboy Paradise. Es handelt sich um einige im Wildweststil erbaute Gebäude, in denen man übernachten und essen kann.
Wir bleiben weiter im dichten Wald. Nach einer Hängebrücke wird der Weg sehr steil. In engen Serpentinen windet er sich einen steilen Hang hinauf. Das kurze Stück muss mit Gepäck geschoben werden. Der Weg bleibt weiterhin steil, überschreitet jedoch kaum die 8% Marke. Wenn der Weg sich abflacht sind wir etwa 300 Meter hoch. Die letzten 30 Meter bis zur Passhöhe ziehen sich länger, da es nur noch sehr leicht aufwärts geht.
Der Kawhaka Pass (317 Meter) liegt mitten im Wald und ist kaum als Passhöhe erkennbar. Unmerklich senkt sich der Weg abwärts. Längere gerade Strecken und einige kurvige Abschnitte wechseln sich ab. Mehrheitlich geht es entlang von Goldgräberkanälen abwärts. Immer wieder gibt es jedoch auch mal wieder leichte Anstiege.
Zwei Bäche sind zu furten, was bei normalem Wasserstand kein Problem darstellt. Wir erreichen eine grobe Piste (Old Christchurch Road) mit ein wenig Verkehr, der uns gehörig einstauben kann. Die Piste führt zum SH73 in Richtung Arthur Pass. Nach einem Kilometer verlässt der weiterhin gut ausgeschilderte Wilderness Trail wieder die Autopiste und biegt in einen schmaleren Weg (Loopline Road) ein, der uns in leichtem Auf und Ab durch Wald und längere Zeit entlang eines Kanals führt.
Schließlich erreichen wir das Kumara und Kapitea Reservoir, zwei sumpfige Seen, zwischen denen der Radweg hindurch führt. Hinter den beiden Seen biegt der Radweg scharf rechts auf einen schmalen Weg in den Wald hinein.
Hier bietet sich die Möglichkeit, zum 6,5 Kilometer entfernten Goldsborough Campsite (siehe Streckenübersicht) abzubiegen. Der Weg dorthin ist nicht ausgeschildert. Man bleibt auf dem breiteren Weg entlang der Starkstromleitung, kommt an einem Farmgebäude vorbei und erreicht schließlich eine Teerstraße, in die nach links eingebogen wird. Nun folgt man der Teerstraße, die letzten zwei Kilometer bis zum Zeltplatz sind ungeteert. Insgesamt ist die Strecke leicht zu fahren und geht überwiegend 70 Höhenmeter mit bis zu 6% abwärts. Nach der Übernachtung fährt man am besten den gleichen Weg zum Trail zurück.
Weiter auf dem Wilderness Trail: Nach den beiden Seen fahren wir kurz auf einem schmalen Weg durch dichten Wald und erreichen dann einen breiteren Fahrweg. Es geht nun überwiegend bergab. Wir erreichen das nördliche Ende des Kapitea Reservoir mit einem Staudamm, einem Parkplatz und einer Toilette. Hier stoßen wir auch wieder auf die vom DoC-Platz Goldsborough kommende geteerte Straße. Der Radweg geht über den Damm und taucht auf der anderen Seite in dichten Wald ein, durch die er in kurzen Serpentinen abwärts führt. Wir landen wieder auf der Teerstraße am Staudamm, verlassen sie nach wenigen hundert Meter wieder und folgen einem Schotterweg in Richtung Kumara. Schnell ist Farmland erreicht, an dessen Rand sich der Wilderness Trail entlang schlängelt und kurzeitig in den Busch eintaucht.
In Kumara gibt es einen Dairy und das Greenstone Retreat mit Zeltplatz und Zimmern (siehe Streckenübersicht). Wir überqueren in Kumara den SH73 und fahren auf der anderen Seite auf einer ehemaligen Tramline auf gerader Strecke durch Wald. Kurzzeitig geht es parallel zum Highway. Auf einer Hängebrücke wird eine tiefe Schlucht gleich beim Taramakau River überquert.
Schließlich erreichen wir den SH6 und radeln parallel zum Highway entlang der Küste in Richtung Greymouth. Zunächst schlängelt sich der Radweg auf einem eigenen Schotterbett neben der Straße, dann biegt er zum nahen Meer ab und wir radeln schön unmittelbar am Meer entlang bis zum Hafen von Greymouth und fahren in einem Halbkreis am Wasser entlang um das Hafengebiet. Der Radweg endet am Bahnhof von Greymouth, wo sich auch die i-Site und der Busbahnhof befinden.
Greymouth bietet ein kleines Zentrum am Grey River. Es zeichnet sich durch eine Sammlung aller möglichen Geschäfte und vielen Cafés und Pubs aus. Gleich an das Geschäftszentrum schließt sich der winzige Bahnhof mit der Touristenbahn nach Christchurch an, die als eine der schönsten Bahnstrecken der Welt bezeichnet wird. In dem historischen Bahnhofsgebäude findet man auch die i-Site und verschiedene Anbieter von Mietwagen.
Unterkünfte entlang der Route sind in der Streckenübersicht beschrieben.
Ab Greymouth könnt ihr über Arthur's Pass zur Ostküste nach Christchurch radeln (siehe Beschreibung der Tour).