Wir beschreiben auf dieser Seite einen 115 Kilometer (68 Kilometer ohne Fährstrecken) langen Abschnitt einer Radtour über die Ålandinseln von Brändö nach Mariehamn. Dieser Abschnitt ist Teil des Radweges von Helsinki in Finnland über die Turkuschären und Ålandinseln nach Stockholm in Schweden. Eine Übersicht zu allen Seiten des Radweges ist oben am Beginn dieser Seite dargestellt.
Dieser 115 Kilometer lange Abschnitt unserer Radtour besteht aus zwei in Summe 47 Kilometer langen Fährstrecken. Da die Schiffe nur wenige Male pro Tag verkehren, ist die gesamte Strecke kaum an einem Tag zu schaffen. Wir empfehlen daher eine Übernachtung auf der Inseln Kumlinge oder der Nachbarinsel Snäcko einzuplanen.
Diese Etappe unserer Radtour geht ausschließlich über asphaltierte Wege.
Wir starten diese Etappe in Brändö und radeln über die Inselhauptstraße nach Süden.
Die sich südlich an Brandö anschließenden Inseln sind ganz flach. Unzählige kleine und große Inseln zergliedern hier die Ostsee. An den Ufern ordnen sich Schilfpflanzen zwischen von Wellen rund geschliffenen Felsen. Immer wieder gibt es herrliche Blicke über kleine Meeresarme und die benachbarten Inseln.
Dicht aufeinander folgt eine Insel der nächsten, sie sind durch kleine Brücken miteinander verbunden. Kyrkholm ist die letzte Insel vor der nächsten Fähretappe. Auf Kyrkholm liegt der kleine Ort Torsholma (Supermarkt), den wir allerdings links liegen lassen und stattdessen über Brücken und Dämme zum Inselchen Lilla Hummelholm fahren. Auf der felsigen Insel gibt es nur die Anlegestelle der Fähre von Torsholm nach Kumlinge, die wir nach zehn Kilometern ab Brändö erreichen.
Ab Torsholma fährt dreimal täglich eine Fähre nach Vårdö mit Stopps in Lappo, Kumlinge und Enklinge (bzgl. Fahrplan siehe unter Fähre Torsholma - Vårdö). Anstatt Vårdö kann auch die Anlegestelle Hummelvik angegeben sein. Zweieinhalb Stunden fährt das Schiff von Torsholma bis Hummelvik. Als Radler haben wir im Gegensatz zu den Autofahrern nicht das Problem, eventuell keinen freien Platz mehr auf dem Schiff zu bekommen, aber auf Grund der langen Fährzeiten und der wenigen Fahrten sollte diese Etappe genauer geplant werden.
Die Fähre legt kurz in Lappo an, auf der Insel kann man im Gästehaus Pellas Zimmer mieten. Zudem gibt es auf Lappo ein Schärenmuseum. Wir fahren jedoch nicht bis Vårdö, sondern nur bis Kumlinge und dürfen das Aussteigen nicht verpassen. Das Schiff hält an den Zwischenstationen immer nur kurz zum Ein- und Ausladen der Fahrzeuge und Passagiere.
Nach halber Strecke auf der Insel Kumlinge erreichen wir den Ort Kumlinge mit dem Hotel Salva. Gleich an der Hauptstraße gibt es ein kleines Lebensmittelgeschäft. Wir radeln weiter über die bewaldete Insel und erreichen nach sieben Kilometern das Inselende.
Eine Brücke hilft uns zur langgestreckten Insel Snäckö hinüber. Vor der Brücke nach Snäckö liegt die Hüttenvermietung Kumlinge Stugor. Auch Snäckö ist dicht bewaldet. Auf den Inseln Kumlinge und Snäckö sehen wir das Meer nur an den Anlegestellen der Fähren und an der Verbindungsbrücke.
Eine Fähre verbindet Snäckö mit der nur einen Kilometer entfernten Insel Seglinge.
Unsere Fähre nach Överö verkehrt zwischen Snäckö und Långnäs (Fähre Snäckö - Långnäs) mit einem Zwischenstopp in Överö auf der Insel Långholm. Es gibt nun zwei Varianten zur Weiterfahrt (siehe Karte):
Achtung: Die Fähre von Snäckö nach Långnäs über Överö verkehrt nur zwei- bis dreimal täglich, daher unbedingt rechtzeitig den Fahrplan einsehen. Wir beschreiben im folgenden die Weiterfahrt über Överö und Degerby (Variante 2).
Nach einer Dreiviertelstunde Fahrt legt die Fähre in Överö auf der Insel Långholm an. Während der ersten sechs Kilometer auf Långholm hüpfen wir noch von Insel zu Insel. Nach der Kabelfähre bei Kilometer 69 werden die Inseln größer. Wald und größere Felder wechseln sich nun auf diesen dichter besiedelten Inseln ab.
Bei Kilometer 80 erreichen wir die Ortschaft Degerby. In Degerby gibt es ein Lebensmittelgeschäft direkt an der Fähranlegestelle und Zimmer vermietet das Gästehaus Enigheten. Hier setzen wir nach Svinö über (Fähre Degerby - Svinö mit einer halben Stunde Fahrzeit). Nach 2,5 Kilometer ab dem Fähranleger Svinö erreichen wir die breit ausgebaute Fernstraße 3. Ihr 22 Kilometer müssen wir nun bis kurz vor Mariehamn folgen. Zum Glück gibt es überwiegend eine Radspur entlang der Straße, aber der Kontrast zu den winizgen Sträßchen der kleinen Inseln ist beträchtlich. Wald und Felder wechseln sich bis Mariehamn ab. In Granboda (Kilometer 95) bietet das Haus Amalia Zimmer an.
Bei Kilometer 113 können wir die Straße 3 verlassen und in einen ungeteerten Radweg einbiegen, der uns unter Umgehung eines großen Kreisverkehrs zur Straße 20 bringt, weiter auf einem Radweg parallel zur Straße 20 bis ins Zentrum von Mariehamn.
Unterkünfte in Mariehamn können der Webseite der Touristeninformation entnommen werden. Der Campingplatz Gröna Udden (auch Hüttenvermietung) liegt südöstlich des Zentrums am Ufer der Ostsee. Am besten fährt man dort, wo die Straße 20 einen scharfen Rechtsknick macht, geradeaus durch die Parkanlage immer in Meernähe, bis man unversehens auf dem offenen Gelände des riesigen Campingplatzes steht.
Mariehamn erstreckt sich auf einer Halbinsel in die Ostsee, die ein Fortsatz der großen Hauptinsel von Åland ist. Die Ostsee ragt jedoch nur in Form von zwei schmalen Fingern ins Land hinein. Zwei von fünf Åländern leben in Mariehamn. Die Stadt bietet vielfältige Einkaufsmöglichkeiten und eine in Nord-Südrichtung durch das Zentrum gehende Fußgängerzone mit zahlreichen Geschäften, Restaurants und Cafés.
Im Vergleich zu den Höhenprofilen der vorhergehenden Tourenabschnitte reduzieren sich die Höhendifferenzen von Kittuis nach Brändö nochmals spürbar. Die Straßen pendeln in der Hauptsache zwischen 10 und 20 Metern über dem Meeresspiegel. Es ist ein sehr ebener Abschnitt unserer Radtour Helsinki - Stockholm.