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Continental Divide Trail - USA


Abschnitt:

Klima und Reisezeiten

blauer himmel
Der Himmel im Wilden Westen ist meistens so knallblau wie die CDT-Wegweiser
Kaktusblüte
Kaktusblüte Mitte April in der Wüste von New Mexico
Wanderstiefel
Nachttemperaturen von -10 °C am Gila River / New Mexico verwandeln nasse Wanderstiefel in Eisklumpen
post holing
Post-holing in den Southern San Juans / Colorado
schneefeld
Im Juni Schneefelder im Süden von Colorado
gewitter
Gewittersturm im Juli in den Rocky Mountains/ Colorado
außenzelt
Unerträgliche Mittagshitze im Juli im Great Basin / Wyoming
indian summer
Indian Summer im September in Glacier Nationalpark / Montana

Wir beschreiben auf dieser Seite das Klima und die Reisezeiten für einen Thru-Hike des gesamten Continental Divide Trails (CDT) im Westen der USA. Eine Übersicht zu allen Seiten der Wanderung über den CDT ist oben am Beginn der Seite dargestellt.

Klima und Reisezeiten

Das Klima ist im Westen der USA geprägt durch sehr heiße und trockene Sommer, die Winter sind eisig und schneereich. Auf ziemlich genauf 5 Monate ist das Zeitfenster für eine Wanderung von Grenze zu Grenze auf dem Continental Divide Trail begrenzt.

Rund 3/4 der Wanderer laufen Northbound und starten im Süden an der mexikanischen Grenze. Idealer Zeitpunkt ist Mitte bis Ende April. Spätestens Mitte September sollte man in Kanada ankommen, danach hält meist der Winter Einzug. Ein früherer Beginn der Tour ist nicht ratsam, weil sonst noch zu viel Schnee in den Bergen Colorados liegt.

Northbound-Hiker können sich auf ungefähr folgende Klimabedingungen einstellen:

  • In New Mexico werden es in der Wüste im Süden auch im April/Mai tagsüber schon 30 bis 40 °C im Schatten, nur ist Schatten hier extrem knapp. Auf den Mesas und in den Bergen ist es mit ca. 25 °C angenehm kühl. Nachts dagegen herrscht häufig Frost, auch in der Wüste. Wir hatten in New Mexico mit 10°C unter Null nachts die tiefsten Temperaturen während der ganzen Wanderung.
  • In Colorado bewegt ihr euch meist auf einer Höhe von 3.000 bis über 4.000 Metern. Hier liegt normalerweise bis weit in den Juni hinein noch Schnee, auch wenn die Tage schon warm sind. Während des Bergfrühlings (Juni/Juli) klettert das Thermometer in den Höhen auf bis ca. 20 bis 25 °C, in den Tälern kann es deutlich wärmer werden. Die Nächte sind aber sehr kalt, in der Regel ist das Zelt morgens gefroren. Plötzliche Wetterwechsel mit Gewitter und Schnee- oder Hagelsturm sind im Hochgebirge normal, im Juli treten diese Unwetter fast jeden Nachmittag auf und zwingen zum Abstieg unter die Baumgrenze.
  • Kommt man dann Anfang Juli nach Wyoming führt der CDT im Süden zunächst in die weite, schattenlose Prairie des Great Divide Basins, wo es im Hochsommer mit weit über 40°C ziemlich unangenehm ist, da die Luft deutlich feuchter als in New Mexico ist und es keinerlei Schatten gibt. Nachts kühlt es auf ca. 25 °C ab. Auch im Basin gibt es im Juli regelmäßig gegen Nachmittag/ Abend extrem heftige Gewitterstürme, denen ihr in der platten Ebene hilflos ausgeliefert seit. Im Norden Wyomings kommt man wieder in die Berge und es wird kühler, allerdings plagen hier bis ca. Ende Juli die Moskitos.
  • Im Grenzgebiet zwischen Montana / Idaho, durch das uns der Trail meist im August führt, ist es in dieser Zeit oft um die 30 °C und heißer. Gegen Ende August im Norden Montanas wird es dann herbstlich. Es gibt ggf. Regen oder Nebel, nachts in der Regel Frost. Anfang bis Mitte September fällt meist schon der erste Schnee. Der Spätsommer kann, wie bei uns in den Alpen, aber dennoch wunderschön sein.

Wenn die Schneelage extrem ist und die Hiker deshalb nicht in Colorado festsitzen möchten, kann ein sogenannter "Flip-Flop" sinnvoll sein. Das heißt, man fährt zunächst nach Norden, um dort die wärmeren Etappen im Süden Wymonings zu laufen. Danach geht es wieder in den Süden Colorados zurück, um das umgangene Etappenstück zu wandern und überspringt dann wieder den schon durchwanderten Teil im Norden. So kann man z.B. von Chama oder der Ghost Ranch aus mit dem Bus nach Santa Fe und dann weiter mit dem Greyhound über Denver nach Rawlins fahren, von wo aus dann nach Süden gelaufen wird.

Geht die Wanderung in Gegenrichtung, also von der kanadischen Grenze nach Mexico (Southbound), wird die Tour meist Ende Juni bis Anfang Juli zur Schneeschmelze begonnen. Bis Ende September sollte dann Colorado durchquert sein, um dort keine Probleme mit Neuschnee zu bekommen. Für die letzten 1000 Kilometer durch New Mexico könnt ihr euch dann Zeit lassen, es kann aber im Oktober auch dort sehr kalt werden. (Nächste Seite Nächste Seite)