Wir beschreiben auf dieser Seite den 91 Kilometer langen Abschnitt eines Radweges durch die Slowakei von Banská Štiavnica nach Nitra. Er ist Teil einer Radtour von Košice nach Bratislava. Eine Übersicht zu allen Seiten der Radtour ist oben am Beginn dieser Seite dargestellt.
Bei der Fahrt aus Banská Štiavnica gilt es der Versuchung zu widerstehen in die tiefer gelegenen Stadtteile runterzubrausen. Diese "verlorenen" Höhenmeter müssen für die Weiterfahrt sämtlich wieder erklommen werden und die Anstiege in der Stadt sind steil und mühevoll, daher sollte mit Blick auf die Höhendifferenzen gefahren werden. Zur einfacheren Orientierung empfehlen wir auch hier die Nutzung unseres Garmin-Tracks (siehe Einführungsseite zur Tour).
Von der St. Katharinenkirche im historischen Zentrum von Banská Štiavnica fahren wir über die Radničné námestie etwa 100 Meter nach Westen und biegen dann in die A. Sládkoviča nach Süden (nach links) ein. Dem natürlichen Verlauf dieser schmalen Straße ohne nennenswerten Verkehr ist nun stadtauswärts zu folgen. Am Stadtrand kommen wir am Bergwerksmuseum vorbei und radeln überwiegend aufwärts in südwestlicher Richtung.
Der Radweg geht durch den Ort Štiavnicé Bane zu dem kleinen hübschen, 5,3 Kilometer von Banská Štiavnica entfernten, Stausee Vindšachtské jazero. Hier gibt es Bänke am Seeufer für eine Pause und sogar eine Pension zum Übernachten. Hinter dem See fordert uns eine einen Kilometer lange zehnprozentige und schweißtreibende Steigung hinauf zum Sattel Peciny. Mit 759 Metern ist der Pass dann auch der höchste Punkt dieser Etappe.
Nun rollen wir 26 genussreiche Kilometer überwiegend abwärts von 759 Meter auf 200 Meter über dem Meeresspiegel. Kurz unterhalb des Passes liegt rechts der Straße der See Velké Richnavské jazero mit touristischer Infrastruktur. Wir tauchen nun in den dichten Wald des Schemnitzer Gebirges ein. Die Straße 524 führt uns immer weiter abwärts, es ist eine herrliche Fahrt. Wir brauchen die Räder nur Rollen lassen; auf dem schmalen Sträßchen herrscht kaum Verkehr.
Aber Achtung! 15 Kilometer hinter Banská Štiavnica verlässt unser Radweg die 524. Es ist auf ein scharf nach rechts (und bergauf!) abbiegendes Sträßchen in Richtung Pukanec zu schwenken. Die 524 geht geradeaus weiter abwärts, im Geschwindigkeitsrausch ist man schnell an diesem Abzweig vorbei gesaust. Hinter dem Abzweig geht es ein kurzes Stück sehr steil bergan. Nach den vielen Kilometern ohne Treten ist diese heftige Steigung ein echter Anschlag auf die Beinmuskulatur.
Aber nach wenigen hundert Metern rollen wir schon wieder entspannt abwärts. Dann ist der Waldrand erreicht, das Gefälle läßt spürbar nach. Wir haben im weiteren Verlauf der Straße einen wunderbaren Blick nach Süden über die bis nach Bratislava reichende Ebene. Die sehr schöne und schmale Nebenstraße ohne Verkehr führt uns durch die kleinen netten Ortschaften Pukanec und Devičany immer am Fuße des Schemnitzer Gebirges entlang nach Südwesten. Ab Devičany radeln wir durch Felder immer weiter vom Waldrand weg. In Nová Dedina muss man sich rechts halten und nicht der Hauptstraße südlich nach Levice folgen.
In Tlmače treffen wir auf ein wenig Industrie. Wir biegen vor Tlmače nach rechts in die 564 ein, die nach zwei Kilometern in die recht stark befahrene Fernstraße 76 mündet. Hier sehen wir auch den Fluss Hron wieder, der uns auf der Etappe von Banská Bystrica nach Banská Štiavnica bereits begleitet hat.
In die 76 biegt unser Radweg nach rechts (nach Norden) ein. Im weiteren Verlauf der Strecke geht es ein wenig im Zickzack mit dem Ziel, die verkehrsreichen Fernstraßen zu meiden. Dies ist uns auch gelungen, denn abgesehen von den ersten beiden Kilometern auf der 76 radeln wir bis Nitra ausschließlich auf fast verkehrlosen Nebenstraßen!
Bereits zwei Kilometern hinter Tlmače verlassen wir die 76 in Richtung Kozárovce. Mitten in Kozárovce nach links in ein ganz kleines Sträßchen abbiegen, das ansteigend durch riesige Felder führt, die fast bis zum Horizont reichen. Im Nordwesten erhebt sich in der Ferne das kleine Tribetzgebirge mit etwa 500 Meter hohen Bergen.
Wir radeln nun auf einer Höhe von nur noch ungefähr 200 Metern. Im Hochsommer ist die Gegend eine richtige Bratpfanne. Vor dem nächsten Ort Nemčiňany durchfahren wir ein letztes kleines Waldstück auf dieser Etappe. Es geht geradewegs durch Nemčiňany und weiter durch riesige Felder nach Malé Vozokany und Tesárske Mlynaňy. Hier in die breitere Straße nach links einbiegen und nach 2,6 Kilometern ohne Schild nach rechts in ein winziges Sträßchen abbiegen und die Eisenbahn queren. Es folgen wieder riesige Felder. Nach 2 Kilometern rechts halten, die Autobahn queren und zu dem größeren Ort Beladice radeln.
In Beladice berühren wir die Fernstraße 65, biegen aber sogleich nach links wieder in Richtung Autobahn ab und bleiben auf dem schmalen Sträßchen, das zweimal die Autobahn quert. Es folgt ein anstrengendes Auf und Ab mit kurzen steilen Auf- und Abfahrten. Nach der zweiten Autobahnbrücke links halten. Es geht durch Hostová nach Pohranice und hier rechts rüber zur Fernstraße 65. Geradewegs über die Fernstraße hoch nach Stitáre. In Stitáre nach links abbiegen und auf dieser Straße 6 Kilometer überwiegend abwärts bis ins historische Zentrum von Nitra fahren.
Nitra ist die älteste Stadt der Slowakei. Viele der etwa 90.000 Einwohner leben in den gigantischen Hochhausketten im Süden der Stadt. Das historische Zentrum ist überschaubar. Sehr lohnend ist aber die Besichtigung des Burgviertels und eine Fahrt zur Burg hinauf, die mitten in der Stadt hoch oben auf einem Hügel liegt und einen schönen Ausblick gewährt. Die prächtige barocke Bischofskathedrale St. Emeran scheint ein beliebter Platz zum Heiraten zu sein, am Wochenende kam man hier im Sommer eine wahre Parade von Brautpaaren bewundern.
In Nitra gibt es mehrere Hotels zum Übernachten.
Für diese Radtour empfehlen wir die slowakische Radkarte Cykloturistická Mapa Nr. 8.
Das Höhenprofil der Radtour von Banská Štiavnica nach Nitra ist in der Abbildung unten am Ende der Seite dargestellt. Insgesamt sind auf den 91 Kilometern in Summe 771 Höhenmeter steigend und 1213 Höhenmeter abfallend zu fahren. Gut erkennbar ist die lange Abfahrt vom 759 Meter hoch gelegenen Pass Peciny bis auf eine Höhe von nur noch 180 Metern in Tlmače. Anschließend geht es durch die bereits erwähnten riesigen Feldfluren. Im Höhenprofil ist gut erkennbar, dass es im weiteren Verlauf bis Nitra immer wieder mal spürbar - manchmal auch unangehem steil - bis zu 60 Höhenmeter rauf und runter geht.